Ganz FEST gegen Rassismus: Alternativen zur “SVP-Welt“ schaffen

Bern, 10.9.11

Sehr geehrte Medienschaffende

“Ganz FEST gegen Rassismus” hat begonnen: Seit heute 10.00 Uhr findet im Kultur- und Begegnungszentrum Reitschule die Gegenveranstaltung zum SVP-Wahlpropaganda-Fest auf dem Bundesplatz statt. Mit dem “Ganz FEST gegen Rassismus” wird der Bevölkerung Gelegenheit gegeben, gemeinsam mit anderen Zivilcourage zu zeigen und ihrem Protest gegen die rassistische Propaganda, die Stimmungsmache und die Eskalations-Strategie der SVP ein Gesicht zu geben. Aber auch um ihre Ablehnung des ewigen feigen und duckmäuserischen Schweigens und der geistigen Kapitulation der meisten anderen Parteien gegenüber der SVP auszudrücken.

Die Reitschule kritisiert und verurteilt die Stimmungsmache und das virtuelle Herbeireden einer Eskalation durch die SVP in den Medien. Die SVP versucht angesichts ihrer gesellschaftlichen Isolation und ihrer schwindenden Anziehungsskraft verzweifelt, mit dem Schüren von Angst und der Anheizung der Stimmung mediale Aufmerksamkeit zu erhaschen. Im Stil einer Sekte mobilisiert sie ihre Wählerschaft in einem Klima der permanenten Paranoia auf den Bundesplatz. Jegwelchem Protest gegen die SVP wird die Legitimation abgesprochen und ihre GegnerInnen pauschal als “Chaoten” diffamiert. Die SVP gefällt sich dabei in ihrer ewigen Rolle als “Opfer”, dem “die anderen” Böses wollen.

Dass sich die Stadtberner und kantonalen Polizeibehörden dabei zu willfährigen Handlangern und Gratis-Wachhunden der SVP degradieren lassen und mittels Sonderrecht auf Kosten der Bevölkerung in der Innenstadt temporär den Polizeistaat einrichten, ist ein Skandal. Aber auch Ausdruck der totalitären Gesellschaft, die die SVP anstrebt.

Das Kultur- und Begegnungszentrum Reitschule Bern bietet deshalb gerne eine Alternative zu dieser “SVP-Welt”. Programm und Aufruf zum heutigen “Ganz FEST gegen Rassismus” finden sie im Anhang und auf http://www.halts-maul.ch.

Mit freundlichen Grüssen

Mediengruppe
Reitschule Bern

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PROGRAMM

Vier Jahre nach ihrem misslungenen “Marsch auf Bern” mobilisiert die rechtspopulistische SVP dieses Jahr erneut in die Bundesstadt. Nach den Auseinandersetzungen, welche 2007 medial um die Welt gingen, drohen sowohl die Stadt als auch die Partei selbst mit immenser Repression. Der Kanton stellt ein martialisches Polizeiaufgebot, die SVP Schwinger und Broncos. Das verunmöglicht es kritischen Menschen, sich an diesem Tag in der Stadt zu bewegen ohne kontrolliert oder festgenommen zu werden. An sichtbare Kritik und Widerstand ist kaum zu denken. Deshalb findet unter dem Motto “ganz Fest gegen Rassismus” eine Gegenveranstaltung in der Reitschule statt.

ab 10.00 – das Sous le Pont hat geöffnet:
ganztags Verpflegung und Getränke

ab 12.00 und den ganzen Nachmittag – Siebdrucken im Hof der Reitschule:
bring deine eigenen Kleider und bedrucke diese oder hilf mit T-Shirts für die Anti-SVP-Kampagne zu bedrucken

ab 12.00 und den ganzen Nachmittag Buttons machen im Hof der Reitschule:
produziere Buttons für die Anti-SVP-Kampagne oder gestalte dein eigenes Statement gegen Rassismus und fremdenfeindliche Hetze

13.00 – 15.00 Communiqués schreiben:
lerne wie ein Communiqué geschrieben wird, was rein muss und was besser draussen bleiben sollte

13.30 – 16.00 Blockade-Workshop:
übe dich im “in-den-Weg-Stellen-Sitzen-Legen”

14.00 – 15.00 Fesselungen bei Ausschaffungsflügen:
erlebe selbst, wie Ausschaffungshäftlinge transportiert werden

14.30 – 16.30 AntiRep-Kurs:
was du über Repression und deine Rechte wissen solltest und wie du dich organisieren kannst, um dich zu schützen

15.00 – 16.00 Sani-Kurs:
Wissenswertes rund um die 1. Hilfe

ab 15.00 werden Filme gezeigt

16.00 – 19.00 Theater-Workshop:
hilf mit, eine spontane Theatergruppe zu gründen und arbeite an einem “Strassen-Stück”, welches während dem Wahlkampf in der Stadt gezeigt werden soll

17.00 – 18.00 Vortrag:
Vortrag zur rechtspopulistischen SVP

ab 17.00 Konzerte auf dem Vorplatz der Reitschule:
mit den Rabiatisten, Tapete, heute alles 10% rabatt und surprise act!

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AUFRUF

He Du!

Hast Du gesehen wie sie wieder zündeln, die Brandstifter? Wie sie Deine Nachbarschaft zupflastern mit Parolen, auf dass die sich in Dein Unterbewusstsein brennen? Wie sie auf ihrem Weg an die Macht wieder das tun, was sie am besten können: Ängste schüren, Neid entfachen, Hass säen…

Das Schlimmste: Sie sind erfolgreich, sie dominieren. Die Minarett- und die Ausschaffungsinitiative: Hättest Du noch vor wenigen Jahren geglaubt, sie könnten sie gewinnen? Die Saat, sie geht auf…

Und hast Du gesehen, wie zahlreich jene geworden sind, die ihnen glauben, die sie wählen? Du kannst sie überall treffen, auf der Strasse, in der Beiz, im Internet, im Stadion: Jene, die sich als Teil einer rechten Revolution fühlen, die automatisch nachplappern, was ihre AnführerInnen (und deren PR-BeraterInnen) behaupten, immer und immer wieder, je absurder, desto besser. Hast Du gesehen, wie sie sich gegenseitig anstacheln, wie sie missionieren, wie es sie berauscht, zusammen die Anderen zu treten, verbal, an der Urne, vielleicht schon bald auf der Strasse.

Du bist die Anderen. Der Hass, er gilt Dir:

* Du, der Du eines Tages vielleicht nicht mehr Arbeiten kannst. Verspottet, gedemütigt als Sozialschmarotzer, Faulenzer.
* Du, die Du geflohen bist, auf der Suche nach einem besseren Leben: Am Arbeiten gehindert, tyrannisiert, weggesperrt.
* Du, die Du Dich wagst, Dich gegen die Brandstifter zu wehren. Verhöhnt als Naivling, als Gutmensch.
* Du, der Du hier lebst, aber nicht in der Schweiz geboren bist. Sündenbock für alles und jedes.
* Du, die Du heute noch meinst, Du seiest nicht mitgemeint.

Und was tun jene, die sich Liberalität und Christentum auf ihre Fahnen geschrieben haben? Statt ihre Inhalte zu verteidigen, haben sie kapituliert, sind zu KomplizInnen der Brandstifter geworden. Die Kollaborateure und das Original, selbst auf den Plakaten kaum mehr zu unterscheiden: “Schweizer wählen SVP”, “Die Schweiz – unser Zuhause”, “Aus Liebe zur Schweiz”.

Was meinst Du? Ist es nicht an der Zeit, dass wir uns wehren, dass wir diesen unheimlichen Patrioten ein unmissverständliches “Halts Maul, Schweiz” entgegensetzen? Ist es nicht an der Zeit zu sagen: “Wir stellen uns quer.”?

Ertragen wir die Hetze nicht einsam, bis uns schlecht wird. Es ist Zeit, uns zu organisieren, in der Nachbarschaft, an der Schule, in der Fankurve. Banden zu bilden, die halten. Auf dass wir unsere Wut nicht schlucken, sondern dass sie uns antreibt, gemeinsam zu handeln.

Wir haben begonnen. Bist Du dabei?

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/09/83172.shtml

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Über die Zusammensetzung der syrischen Opposition

aus qantara.de

Vielfalt des Aufstands

Mit der Ausweitung der Proteste in Syrien stellt sich immer mehr die Frage, wer hinter dem Widerstand gegen das Assad-Regime steckt und welche Rolle die syrische Opposition hierbei spielt. Antworten von Radwan Ziadeh, dem Gründer und Direktor des „Damascus Center for Human Rights Studies“ und ehemaligen Aktivisten des „Damaszener Frühlings“.

In Syrien handelt es sich zweifelsohne um einen Volksaufstand, der von keiner bestimmten Führung organisiert und von keiner speziellen Ideologie getragen wird. Insofern ist er durchaus mit der Situation in Tunesien und weniger mit der in Ägypten zu vergleichen, wo die Jugendbewegungen, wie die Bewegung des 6. April oder die Gruppe „Wir sind alle Khaled Said“, eine zentrale Rolle bei der Festlegung des Tages spielten, an dem die Demonstrationen gegen Präsident Mubarak begannen, nämlich dem Tag der Polizei am 25. Januar.

In Syrien hingegen war es aufgrund der Tatsache, dass sich das Land im Würgegriff der Sicherheitskräfte befand, nicht möglich, auch nur ansatzweise Volksbewegungen zu organisieren, selbst wenn diese im Untergrund agiert hätten. Deshalb konnte man fast überall, wo die Menschen in den Städten des Landes auf die Straße gingen, spontane Aktionen beobachten, ohne dass es organisierte Vorbereitung gab.

Auch die Auswahl der Losungen erfolgte spontan. Diese konzentrierten sich vor allem auf Forderungen nach Freiheit und Menschenwürde – zweifelsfrei die wichtigsten Anliegen im Verlauf der Revolution, angesichts des zynischen Umgangs des syrischen Polizeistaats mit seinen Bürgern.

„Das Volk will den Sturz des Regimes“

Mit der Entwicklung der Proteste nahmen die Demonstrationen Woche für Woche an Intensität zu. Die dabei erhobenen Losungen wurden immer mutiger formuliert und gipfelten schließlich in der Parole „Das Volk will den Sturz des Regimes“, dem weithin bekannten Credo, das ja von Tunesien auf Ägypten übergegriffen hatte und zwei der repressivsten Systeme in der arabischen Welt zum Einsturz brachte.

Danach war es geradezu selbstverständlich, dass in den einzelnen syrischen Städten örtliche Führungskräfte hervortraten, die fähig waren, den Ablauf der Demonstrationen (wie auch den Inhalt der Losungen und Forderungen) zu organisieren. Diese lokalen Anführer spielten eine zentrale Rolle bei der Intensivierung der Proteste, und wenngleich sie bis heute eher auf den Führungszirkel in ihrem Umfeld beschränkt geblieben sind und sich noch nicht landesweit etabliert haben.

Dies erfordert gewiss auch Zeit, deutet die Art der Organisierung der Demonstrationen doch auf eine allmähliche Koordination hin, die in der Organisation der Demonstrationen auf landesweiter Ebene bereits erste Früchte trägt.

Zweifellos kam den Moscheen bei der Organisation der Proteste eine Schlüsselrolle zu, insbesondere in großen Städten. Dabei dienten sie eher als Ausgangspunkt denn als Ziel der Demonstrationen. Wegen der seit nunmehr über 47 Jahren in Syrien herrschenden Ausnahmegesetze gilt nicht nur ein Demonstrations- und Versammlungsverbot, auch war es für die Jugend seit langem nicht mehr üblich, auf die Straße zu gehen und für ihre Rechte zu demonstrieren.

Wir haben es derzeit in Syrien mit einer Situation zu tun, die wir genau so aus Lateinamerika kennen, wo die Kirche bei der Führung der Proteste gegen die dortigen Militärregimes eine Schlüsselrolle einnahm, was ihr auch die Bezeichnung „Befreiungstheologie“ eintrug. Tatsächlich ist keine Führungsperson vor Ort Mitglied einer der traditionellen politisch-ideologischen Parteien. Möglicherweise sind die politischen Aktivisten sogar darauf bedacht, solchen Parteien eben gerade nicht anzugehören, ja nicht einmal mit ihrer jeweiligen Führung über deren für sie und ihre Bewegung nicht mehr relevanten Ideen und Ziele zu sprechen.

Die traditionelle Opposition

Die heutige syrische Opposition lässt sich im Wesentlichen in drei Hauptgruppen unterteilen, die bislang als Träger der Proteste im Land eine maßgebliche Rolle gespielt haben.

Erstens: Die traditionelle Opposition. Sie besteht aus den vor einiger langer Zeit etablierten Oppositionsparteien, die sich von der herrschenden, 1972 gegründeten „Nationalen Progressiven Front“ entweder abgewandt haben oder ihr gar nicht erst beigetreten sind. Sie formierten sich 1983 als „Nationale Demokratische Sammlungsbewegung“, welche die „Partei der Sozialistischen Union“, die „Demokratische Volkspartei“, die „Revolutionäre Arbeiterpartei“ und die „Demokratische Sozialistische Arabische Baath-Partei“ umfasst.

Auffällig ist, dass nationalistische und linke Tendenzen bei allen in dieser Bewegung vereinten Parteien überwiegen. Außerdem gibt es die Muslimbruderschaft, die sich in den 1980er Jahren bewaffnete Auseinandersetzungen mit der syrischen Führung lieferte, was Zehntausenden von Menschen das Leben kostete und dazu führte, dass in den 1980er und 1990er Jahren mehr als 100.000 Menschen verhaftet wurden, um die damaligen Proteste zu unterdrücken.

Radwan Ziadeh; Foto: dpa
Nach Ansicht des syrischen Oppositionellen Radwan Ziadeh müsse US-Präsident Barack Obama das syrische Volk unterstützen und Assad „zum sofortigen Rücktritt auffordern“. Noch heute werden mindestens 17 Personen vermisst, ihre Angehörigen wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist. Die syrischen Behörden erließen schließlich Gesetz Nr. 49, dem zufolge jeder Angehörige der Muslimbruderschaft zum Tode zu verurteilen ist.

Aufgrund dessen sind sie vor Ort nicht mehr existent, genießen aber eine gewisse Sympathie, weil sie massiver Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt waren. Gleichzeitig aber werden sie von manchen Syrern dafür kritisiert und verantwortlich gemacht, dass sie zu den Waffen gegriffen haben, obwohl jedem klar ist, dass die Verantwortung für dies alles beim Staat liegt.

Ihr Einfluss auf die jetzigen Ereignisse ist also äußerst gering, woran auch ihre Entscheidung, die Proteste in Syrien zu unterstützen, nichts geändert hat. Der syrischen Opposition ist es nach 2005 gelungen, einen weiteren Schritt hin zur Bündelung ihrer Anstrengungen zu unternehmen, und zwar unter dem Dach der sogenannten „Damaszener Erklärung für Demokratischen Nationalen Wandel“, wo sich neben der Sammlungsbewegung auch unabhängige Persönlichkeiten zusammenfanden. Auch die im Ausland befindlichen syrischen Muslimbrüder erklärten, dass sie diese Erklärung unterstützen und sich ihr anschließen.

Die traditionellen Oppositionsparteien spielten aber lediglich eine sekundäre Rolle bei der Organisation und Durchführung des gegenwärtigen Aufstandes. Sie stellten nicht das Führungspersonal, um die Demonstrationen zu lenken und auf das Regime Druck auszuüben, um letztlich dessen Sturz herbeizuführen und den Übergang zur Demokratie zu ermöglichen.

Jedoch kam zumindest einigen ihrer Führungskräfte, wenn auch spät, eine lokale Rolle bei der Lenkung und Führung der Demonstrationen zu. Ein Beispiel ist die „Partei der Sozialistischen Union“, die sich für die Ausweitung der Demonstrationen in Douma (in der Nähe von Damaskus) eingesetzt hat, sodass schließlich 50.000 Teilnehmer an den Protesten mobilisiert werden konnten.

Die lokale Opposition

Die Stärke der traditionellen Opposition besteht zweifelsohne in der langjährigen politischen Erfahrung ihrer Mitglieder, die über die notwendige politische Kenntnis verfügt, um womöglich über die Verwaltung eines künftigen staatlichen Übergangsmodells nach dem Sturz Assads zu verhandeln. Und das war gewiss auch einer der Gründe dafür, weshalb die syrischen Sicherheitskräfte deren gesamtes Führungspersonal verhafteten, obwohl auch ihnen dessen begrenzter Einfluss bei den Aufständen durchaus bekannt gewesen sein dürfte.

Die zweite Form der Opposition sind die Führungspersonen vor Ort. Im Laufe der Demonstrationen trat eine neue Art von Führungspersönlichkeiten hervor, die wir als lokale Führer bezeichnen. Sie genießen die Achtung der Menschen in ihren jeweiligen Städten und haben ihre Führungsfähigkeiten in der Organisation und Lenkung der Demonstrationen bereits nachgewiesen.

Gleichzeitig sind sie in der Lage, trotz der schwierigen Bedingungen, unter denen sie leben, dem Regime entschlossen entgegenzutreten, was viele Menschen dazu bewogen hat, sich den Demonstranten anzuschließen. Und sie alle gehören der hoch gebildeten Mittelschicht an. Diese lokalen Führungspersönlichkeiten sind entweder verhaftet worden oder aus Furcht vor Verhaftung untergetaucht, was die Erfüllung ihrer Aufgabe erschwert.

Aber wie gesagt: Gerade weil dieser Aufstand keine feste Führung hat, gelingt es dem Regime nicht, ihn durch die Verhaftung seiner Führung zu unterdrücken, denn täglich treten neue Personen in Erscheinung, die zu Demonstrationen aufrufen und sich an ihre Spitze stellen.

Exilopposition und Menschenrechtsaktivisten

Die dritte Gruppierung oppositioneller Kräfte, die sich während der Unruhen profiliert haben, sind die Menschenrechts- und Internetaktivisten, die hervorragende und seltene Fähigkeiten bewiesen haben, Menschenrechtsverstöße zu erkennen und aufzudecken und diese Informationen an die internationalen Menschenrechtsorganisationen weiterzuleiten.

Dadurch konnte das Ausmaß der von den syrischen Sicherheitskräften begangenen Verbrechen aufgezeigt werden, so dass die Kritik seitens der internationalen Organisationen und der Weltgemeinschaft umso entschiedener ausfiel. Und dadurch wurde auch der internationale Druck auf das Regime erhöht, der sich am deutlichsten in der Entscheidung des UN-Menschenrechtsrats manifestierte, eine internationale Untersuchungskommission nach Syrien zu entsenden, um alle Menschenrechtsverletzungen der vergangenen Monate zu untersuchen.

Und schließlich bleibt noch die Rolle der syrischen Oppositionellen im Ausland: Der Aufschwung der Aufstandsbewegung führte sie wieder stärker an ihr Herkunftsland heran, indem sie die zentrale Aufgabe übernahmen, den Syrern über die Medien im Ausland eine Stimme zu geben, denn bis heute in keiner Stadt des Landes dürfen sich Journalisten aufhalten.

Über Gespräche auf politischer Ebene trägt dieser Zweig der Opposition dazu bei, den internationalen Druck auf das Regime zu erhöhen. Außerdem konnten sie die Positionen der im Land befindlichen Oppositionellen erläutern, denn die Mehrzahl ihrer führenden Vertreter ist entweder in Haft oder unterliegt einem Reiseverbot.

Radwan Ziadeh

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Italien rebelliert

Hunderttausende Menschen haben sich am Dienstag in ganz Italien an einem achtstündigen Generalstreik gegen die milliardenschweren Kürzungspläne der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi beteiligt. »Wir zahlen nicht für diese Krise«, lautete der Slogan der Demonstranten, die sich von Mailand bis Messina an Protestkundgebungen beteiligten. Das Land kam weitgehend zum Erliegen. In der Industrie, im öffentlichen Dienst und im Nahverkehr wurde gestreikt. Auch die Ärzte legten die Arbeit nieder und sicherten lediglich Notdienste. Betroffen waren zudem der Bahn- und Flugverkehr. Allein auf den römischen Flughäfen Fiumicino und Ciampino fielen Dutzende Flüge aus. Der Billigflieger Ryanair mußte etwa 200 Flüge streichen. Nach Angaben des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL, der zum Streik aufgerufen hatte, beteiligten sich landesweit 58 Prozent der Beschäftigten an dem Generalstreik.

Der Protest richtete sich auch gegen die Pläne der Regierung, das Arbeitsrecht zu reformieren. Ziel ist demnach eine Flexibilisierung der bisher zumeist zentral geregelten Arbeitsverträge, was von den Gewerkschaften vehement abgelehnt wird. »Die Lockerung des Kündigungsschutzes ist ein Schaden für die Beschäftigung und die Arbeiter im Land«, rief CGIL-Chefin Susanna Camusso in Rom den Demonstranten zu. Vom Kolosseum wurde ein Spruchband ausgerollt: »Die Reichen werden geschützt, und Italien wird verschleudert!«

»Wir stehen vor dem Abgrund. Wir müssen Berlusconis Sparplan ändern, um dem Land eine Zukunft mit mehr Wachstum, Beschäftigung und Entwicklung zu garantieren«, sagte Camusso. Sie zeigte sich enttäuscht darüber, daß sich die regierungsfreundlich eingestellten Gewerkschaftsdachverbände CISL und UIL nicht dem Streik angeschlossen hatten. Diese hatten argumentiert, in einer für das Land derart schwierigen Zeit könne man die Arbeitnehmer nicht mit den Gehaltsausfällen belasten, die mit einem Streik verbunden seien.

Im Parlament wollen die Oppositionsparteien der für Donnerstag geplanten Verabschiedung des Sparprogramms »scharfen Widerstand« entgegensetzen. Das kündigte die liberale Partei »Italien der Werte« an. Pier Luigi Bersani von der Demokratischen Partei forderte den Rücktritt der Regierung, die jegliche Glaubwürdigkeit verloren habe. Italien müsse auf internationaler Ebene Vertrauen zurückgewinnen, und dies könne nur mit einer Übergangsregierung erfolgen. Deren Aufgaben seien rigorose Sanierungsmaßnahmen und die Verabschiedung eines neuen Wahlgesetzes, verlangte Bersani. Auch der Chef der Grünen, Angelo Bonelli, warnte, die Regierung Berlusconi versetze Italien den Todesstoß. »Sie gefährdet die Beschäftigung, die fundamentalen sozialen Errungenschaften und die Rechte der Italiener«, so Bonelli.

Auch in den Industriestädten Turin und Mailand gingen Zehntausende Menschen auf die Straßen. »Es handelt sich um die größte Demonstration in Turin in den letzten 15 Jahren«, sagte eine Gewerkschaftssprecherin in der Stadt des Autokonzerns Fiat. Während hier nach Angaben eines Unternehmenssprechers lediglich 25 Prozent der bei Fiat Beschäftigten die Arbeit niederlegten, bezifferte die Metallarbeitergewerkschaft FIOM die Streikbeteiligung in der industriereichen Region Lombardei auf 70 Prozent. In Mailand bewarfen Demonstranten die Sitze großer Banken mit Eiern. »Man will uns versklaven, aber wir rebellieren«, war auf einem Spruchband zu lesen.
Von Micaela Taroni, Rom

Quelle: http://www.jungewelt.de/2011/09-07/069.php

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Lärm und Radau gegen die reaktionären „Lebensschützer“!

Am 17. September soll zum zweiten Mal mitten in Zürich der „Marsch fürs Läbe“ stattfinden, ein Aufmarsch von christlichen, ultrarechten AbtreibungsgegnerInnen. Die selbsternannten „Lebensschützer“ fordern die Wiedereinführung des Abtreibungsverbots und beklagen bei ihren Veranstaltungen die „Opfer“ von Abtreibungen, des „massenhaften Mordes“ an „ungeborenem Leben“. Was sich da mit viel Brimborium als edle Sorge um Menschenleben inszeniert, ist in Wahrheit nichts anderes als erzreaktionäre und patriarchale Geschlechterpolitik. Mit dem Ruf nach einem Abtreibungsverbot sprechen die „Lebensschuützer“ den Frauen das Recht ab, selbstbestimmt über eine Mutterschaft zu entscheiden. Die Frauen, sagen sie, sollen sich gefälligst der ihnen vom lieben Gott zugedachten Rolle als liebende Mutter unterordnen. Ob Frauen Kinder kriegen wollen oder eben nicht, aus welchen Gründen auch immer, ist den Abtreibungsgegnern herzlich egal. Zwar behaupten sie, sich der schwierigen Situation einer ungewollten Schwangerschaft bewusst zu sein und betroffenen Frauen Hilfe anzubieten. Diese „Hilfe“ ist jedoch in der Realität nichts anderes als blanker Psychoterror: Sie setzen Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, mit religiösen und moralischen Ermahnungen unter Druck, und beladen diejenigen, die abgetrieben haben, mit Schuldgefühlen.
Die Lebensschützer wettern gegen die Frauenbewegung, die mit ihrer „egoistischen“ Forderung nach Selbstbestimmung die Gesellschaft verludert und kaputtgemacht habe. Dagegen machen sie eine gute „alte Ordnung“ stark, die es wiederherzustellen gelte. Damit legen sie nahe, dass früher alle Frauen stets brav und christlich ihre Schwangerschaften ausgetragen haben, die jetzige „dekadente“ Gesellschaft dagegen blindwütig und fast mit Vergnügen ungeborenes Leben zerstört. Das ist eine üble Verdrehung der Tatsachen! Dass Frauen in die Situation kommen, ein Kind nicht haben zu wollen oder zu können, kam vor hundert Jahren vor, kommt heute vor und wird auch in hundert Jahren noch vorkommen. Die Frage ist, wie die Gesellschaft mit dieser Realität umgeht. Ein Abtreibungsverbot, wie die Lebensschützer es fordern, schafft Abtreibungen nicht aus der Welt, es kriminalisiert sie nur. Die Folgen sind Pfuscherei, Selbstabtreibungen, Zwangsgeburten, massiver finanzieller und moralischer Druck auf die Betroffenen. Das Recht auf Abtreibung ist also nicht nur ein wichtiges Moment der weiblichen Selbstbestimmung; die Möglichkeit von medizinisch seriösen Schwangerschaftsabbrüchen und ideologiefreier Beratung bedeutet auch einen Schutz der körperlichen und psychischen Gesundheit von Frauen. Das Erstarken der christlichen Rechten ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es ist ein Teil des derzeitigen Rechtsruckes, in dem – ein Ausdruck der kapitalistischen Krise – Rassismus, Sexismus und konservativer Mief auf dem Vormarsch sind und fortschrittliche Positionen immer mehr in Bedrängnis geraten. Diesem Rechtsruck treten wir entgegen. Wir haben nicht vor, einfach zuzuschauen, wie rechte Zirkel sich immer mehr in den öffentlichen Raum drängen. Wir haben keinen Bock auf die reaktionären Lebensschützer mit ihrem verlogenen Gefasel von „Mord“, ihrer verklemmten Sexualmoral und ihren homophoben und rassistischen Ausfällen.

Der „Marsch fürs Läbe“ ist ein ultrakonservativer Angriff auf
die Errungenschaften der Frauenbewegung. Treten wir der rechten Hetze entgegen!

Keinen Meter Strasse dem christlichen Fundamentalismus!

Alle zur Kundgebung auf den Helvetiaplatz!

Abtreibung ist Frauenrecht!

Lebensschützer verzieht euch!

17.9.2011 – 14 Uhr – Helvetiaplatz Zureich

Quelle: www.aufbau.org

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Gegenveranstaltung zum SVP-Fest am 10.9.2011

Vier Jahre nach ihrem misslungenen “Marsch auf Bern” mobilisiert die rechtspopulistische Partei SVP (Schweizerische Volkspartei) dieses Jahr erneut in die Bundeshauptstadt. Zwar soll es dieses Jahr keinen Umzug durch die Stadt geben – die SVP will sich auf ein Fest auf dem Bundesplatz beschränken. Nach den Auseinandersetzungen, welche 2007 medial um die Welt gingen, drohen sowohl die Stadt als auch die Partei selbst mit immenser Repression. Die Stadt stellt ein martialisches Polizeiaufgebot, die SVP Schwinger und Broncos, welche es kritischen Menschen verunmöglichen, sich an diesem Tag in der Stadt zu bewegen ohne kontrolliert oder festgenommen zu werden. Aus diesem Grund findet unter dem Motto “ganz FEST gegen Rassismus” eine Gegenveranstaltung in der Reitschule statt.

PROGRAMM:

ab 10.00 öffnet die Reitschule und die Beiz

ab 12.00 bis 18.00 finden Workshops statt – definitiv sind bis jetzt folgende:
– Siebdruck
– Buttons herstellen
– Theater
– AntiRep
– Wie schreibe ich ein Communiqué?
– Flyer gestalten
– Fahnen, Transpis gestalten
– Wandzeitung
– und wahrscheinlich noch vieles mehr!

Wenn du eine eigene Idee für einen Workshop hast, dann kannst du dich entweder per Mail melden bei: info@halts-maul.ch oder du kommst am Tag selbst beim Infotisch vorbei!

ab 16.00 werden Filme gezeigt

ab 17.00 gibt es einen Vortrag zum Thema “SVP: von der Volks- zur rechtspopulistischen Partei”

ab 18.00 – 21.00 Konzerte auf dem Vorplatz

ausserdem ganztags VoKü und Infotisch

der EA ist ab 10.00 erreichbar unter der Nummer: 077 414 99 60

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/08/83058.shtml

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Syrien als Teil der arabischen Volksrevolte

Freiheit ist antiimperialistisch, Wahrheit ist revolutionär, imperialistische Intervention ist nie gerechtfertigt

Ein neuer Geist verbreitet sich in der Arabischen Region und nimmt unterschiedliche Formen von Bewegungen für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und nationale Souveränität an.

Obwohl sich die Bewegungen mit den lokalen Umständen im jeweiligen Land befassen, ist ein neuer arabischer Geist unter den Volksmassen geboren. Diese haben bislang mehr politischen Mut, Organisationsfähigkeit und Klarheit in ihren Forderungen bewiesen, nicht nur als das erwartet werden konnte, sondern auch mehr als die meisten Oppositionseliten je hatten. Es ist dieser Geist, der eine tatsächliche Bedrohung für die Kompradorenregime in der Region darstellt und für die westliche Hegemonie die ernsteste Herausforderung seit den 1960er Jahren ist.

Die libysche Revolte bewirkte eine signifikante Veränderung im Charakter des “Arabischen Frühlings”, als sich diese von einer friedlichen Massenbewegung in einen bewaffneten Konflikt unter Eliten verwandelte, der von einer westlichen Intervention begleitet wird. Der Ausbruch der Proteste in Syrien zog daraufhin eine weitere Verwirrung innerhalb des progressiven und antiimperialistischen Spektrums nach sich. Die Situation ist in der Tat delikat.
In diesem Kontext sollen folgende Punkte betont werden:

1. Der syrische Aufstand kann nicht isoliert von den regionalen Entwicklungen betrachtet werden. Er ist eine authentische Volkserhebung für Freiheit und soziale Gerechtigkeit gegen ein mafiös-bürokratisches kapitalistisches Regime, das die ungeheuren Privilegien seiner Mitglieder schützt. (Der Milliardär und Cousin Assads Rami Makhlouf ist ein Symbol für dieses System). Die Forderungen des Aufstandes, auch wenn sie sich an ein Regime richten, das „den antiimperialistischen Widerstand unterstützt”, sind deshalb legitim. Mittelfristig wird nur ein souveräner und demokratischer arabischer Raum, der seinen Wohlstand aus eigener Kraft kontrolliert und entwickelt, die Auseinandersetzung mit dem Imperialismus und seinem zionistischen Vorposten gewinnen können.

2. Auch wenn sie sich in ihrem Charakter sehr ähneln, unterscheiden sich die arabischen Regime voneinander durch die Distanz, die sie zum Westen halten. Die Spannbreite der möglichen Beziehungen variiert von einer extremen existentiellen Abhängigkeit und strategischen Allianz (im Fall Saudi Arabiens und Jordaniens) bis hin zu einer pragmatischen Herangehensweise an den Westen, die den als „Reserviertheit” bezeichneten Kompromiss sucht, wie im Fall Sudans und Syriens. Das syrische Regime wurde immer als Teil der „Reservierten” betrachtet, da es tatsächliche Widerstandsbewegungen unterstützte um seine eigene Stellung innerhalb des Kräfteverhältnisses mit Israel und der westlichen Hegemonie in der Region zu verbessern. Diese Distanz sowie die Fähigkeit jedes Regimes, den Status Quo aufrecht zu erhalten, bestimmt die Haltung des Westens zu den demokratischen Bewegungen in der Region.

3. Es ist daher verständlich, dass der syrische Volksaufstand gegen die Repression und die Korruption des Assad-Regimes antiimperialistische Kräfte in eine delikate Position bringt: Einerseits ist es notwendig, die legitime Forderung des Volkes nach Freiheit und sozialer Gerechtigkeit zu unterstützen. Auf der anderen Seite ist es ebenso unabdingbar die Intervention des Westens abzulehnen, vor allem, wenn sie sich gegen einen souveränen Staat richtet, der Teil der letzten „real existierenden” Widerstandsachse in der Region ist. Das Risiko ist hoch, jedoch loht es sich, sich dieser Herausförderung zu stellen.

4. Wir im Antiimperialistischen Lager unterstützen die Forderungen der Massen und verurteilen die Gewalt gegen friedliche Demonstranten. Keine Widerstandsunterstützende Haltung rechtfertigt die exzessive Gewaltanwendung gegenüber den Demonstranten. Wir begrüßen den Kongress der syrischen Opposition, der am 26. Juni in Damaskus stattfand und als Zeichen einer gesunden Formierung einer nationalen Opposition im Land und innerhalb der Bewegung betrachtet werden kann, ebenso wie als Zeichen des Erfolgs der Bewegung, die das Regime dazu zwang, diesen Kongress überhaupt zuzulassen.

5. Wir verurteilen alle Versuche des Westens und seiner regionalen Agenten in den syrischen Aufstand zu intervenieren und die legitimen Forderung für ihre neokolonialen Interessen zu missbrauchen. Wir verurteilen die Instrumenalisierung des syrischen Aufstands durch die zionistischen und proimperialistischen Kräfte. Die libysche Tragödie darf sich nicht wiederholen.

6. Wir verurteilen alle Versuche den Konflikt zu militarisieren, indem durch externe Infiltration das Land destabilisiert wird. Derartige Aktivitäten werden zur Marginalisierung der Massenbewegung führen, dem Regime helfen, diese zu unterdrücken und den Weg zu einer ausländischen Intervention bereiten. Türkische Drohungen, eine „Sicherheitszone” auf syrischem Gebiet zu schaffen, müssen in diesem Kontext betrachtet werden.

7. Wir fordern das syrische Regime dringend auf, die Repression der Protestbewegung sofort zu stoppen und ihre legitimen demokratischen Forderungen sofort zu erfüllen. Wir rufen zu einem wirklichen Dialog als erstem Schritt zu einer konstituierenden Versammlung auf. Nur diese kann die Errichtung eines demokratischen pluralistischen Systems garantieren, das seinen antiimperialistische Charakter beibehält und Freiheit sowie soziale Gerechtigkeit bewahrt.

Freiheit, Demokratie und Menschenrechte stehen im Widerspruch zu Imperialismus und Zionismus!
Für ein freies, souveränes Syrien in einem geeinten Arabischen Raum!
Nieder mit der imperialistischen US-Weltordnung!

Antiimperialistische Kooridination
Initiativ e.V. Duisburg (Germany)

via: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=11666&Itemid=1

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Kein Spielraum für Faschisten-Nirgendwo

Am 10. September 2011 soll im Raum St.Gallen das „Europa-Fest“ der Europäischen Aktion stattfinden.
Laut Eigendarstellung versteht sich die „Europäische Aktion“ als „Bewegung eines neuen europäischen Selbstbewusstseins“, die „jene Europäer vereinen“ will, „die den ‘american way of life‘ samt der ‘pax americana‘ satt haben und die Verlogenheit und Verächtlichkeit der ‘Political Correctness‘ und des gesamten gegenwärtigen Systems durchschauen“. Hinter den Anschlägen des norwegischen Massenmörders Anders Breivik vom 22. Juli vermutet die „Europäische Aktion“ eine „durchsichtige Geheimdienstaktion“ gegen die „entstehende europäische Widerstandsbewegung gegen Globalisierung und Nivellierung“. Ziel der „Europäischen Aktion“ ist es, „die US-hörige EU durch eine Europäische Eidgenossenschaft zu ersetzen, die Europa wieder zum handelnden Subjekt statt zum Spielball der Weltpolitik machen wird“.

Im Rahmen der Veranstaltung werden der Burschenschafter und NPD-Funktionär Rigolf Hennig, der gebürtige Berner Bernhard Schaub (Gründer des seit 2007 verbotenen „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“) sowie weitere bekennende Rechtsextremisten und Holocaustleugner aus ganz Europa referieren.
Anschliessend soll musiziert und gemeinsam getanzt werden.

Ein friedliches Fest für Rassisten, Faschisten, Antisemiten und Holocaustleugner?

NICHT MIT UNS! NICHT IN ST.GALLEN UND ÜBERHAUPT NIRGENDWO!

UM EUROPA KEINE MAUER- BLEIBERECHT FÜR ALLE UND AUF DAUER!

Aus Angst vor „linker Gegenwehr“ wird die EA den Standort der Veranstaltung erst in letzter Sekunde auf ihrer Homepage bekanntgeben( http://www.europaeische-aktion.org/).

Für uns kein Grund, nicht dazu aufzurufen, am 10. September vor Ort zu sein und uns gemeinsam diesem widerlichen braunen Mob entgegenzustellen!

WEGSEHEN HEISST MITHETZEN!

gegenüber rechtsextremen Holocaustleugnern!
NULLTOLERANZ gegenüber „gemütlichen“ Treffen von Antisemiten!
gegenüber Unterstützern,Sympathisanten und Wegsehern

gez. Bündnis gegen Rassismus, Faschismus und Antisemitismus
Infos: bgrfua@hotmail.de

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2011/08/82991.shtml

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Enttäuscht über Frigorex-Räumung

Die JUSO Luzern ist enttäuscht, dass die besetzten Räumlichkeiten im Frigorex-Areal ohne Versuch einer Einigung geräumt worden sind.

In der Nacht vom 20. August wurden mehrere Räumlichkeiten im Frigorex-­Areal besetzt. Vor mehreren Hundert Besuchern spielten Bands und DJ’s legten auf. Obwohl mit dem Besitzer, dem Immobilienspekulanten Jost Schumacher, am nächsten Morgen sofort das Gespräch gesucht wurde, liess dieser das Gebäude umgehend räumen. Ziel der Besetzer wäre es gewesen, die ungenutzten Gebäudeteile bis zum geplanten Neubau kulturell zu beleben. Ein umfangreiches Programm mit weiteren Konzerten, Diskussionsrunden, Theater und Ausstellungen war bereits geplant. Die Besetzung war ein Zeichen, dass sich viele Menschen in dieser Stadt ausgeschlossen fühlen von einer Entwicklung, in der nur noch Profit zählt. Räumlichkeiten, in denen alternative Kultur gelebt und ausprobiert werden kann, sind praktisch nicht mehr vorhanden. Ideen und Initiativen wie man dies ändern könnte, werden von der Stadt im besten Falle müde belächelt oder sogar durch den Einsatz der Polizei als kriminell abgetan.

Dass nun das Frigorex-Areal Ziel einer Besetzung wurde, ist logisch. Nicht nur sind die Räume dafür ideal, sondern Menschen wie der sich gerne als Mäzene gebärdende Steuerflüchtling Jost Schumacher sind massgeblich am Ausverkauf der Stadt Luzern beteiligt. Der Stadtrat und insbesondere Kurt Bieder als ehemaligen Anwalt von Jost Schumacher helfen da gütig mit.

Wir sind der Meinung, dass, wenn es schon nicht möglich ist, auf Dauer ein Gebäude für alternative Kulturformen zur Verfügung zu stellen, so doch immerhin die Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden oder Gebäudeteilen nicht nur vom guten Willen des Besitzers abhängig sein soll. Denn der Boden ist in unserer Stadt ein zu rares Gut um ihn einfach den Spekulanten zu überlassen. Die JUSO Luzern bereitet deshalb eine entsprechende Initiative vor.

JUSO Stadt Luzern, 21.08.2011

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Neue Kulturbesetzung in Luzern, Frigorex taut auf

Vielgestaltigste Kulturschaffende, unterschiedlichste Veranstalter_innen, sozial engagierte Aktivist_innen und Bewohner_innen der Stadt Luzern haben seit gestern Abend, Freitag 19. August,begonnen, die leer stehenden Räumlichkeiten des Frigorex-Areals an der Bürgenstrasse 34 zu bespielen und beleben. Das Frigorex taut auf, für eine lebendige Stadt. Für die unendliche Vielfalt ihrer selbst und den grenzenlosen Reichtum in den Köpfen. Das breite Bündnis ist gekommen, einer Kulturfabrik leben einzuhauchen, deren Blüten eine einfältige Stadt lebenswert machen.

Und hier wäre der Aufruf: frigorex

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Die soziale Bewegung in Ägypten dauert an

Eine Revolution wird nicht in 18 Tagen auf dem Platz der Freiheit vollendet, sie ist ein Prozess, der sich nicht auf ein Land beschränken lässt. Im Mittelpunkt der globalen Kampfwelle steht momentan zweifellos Nordafrika. In ägypten gärt die Unruhe weiter – mittlerweile wird von der zweiten oder dritten Revolution gesprochen. Wieder werden im ganzen Land öffentliche Plätze besetzt; diesmal richte sich der Protest gegen die Militärführung an sich, sagen viele der Aktivisten. Ob es bei der Masse der Menschen tatsächlich große Illusionen über den Charakter des Militärs gegeben hat, sei dahingestellt. Die Armee hat seit den Tagen des Aufstands als einzige Institution so etwas wie den »Staat« dargestellt – die Diktatur des Hosni Mubarak stellte sich in der Endphase als dezentral organisiertes Willkürregime dar; die entscheidende Macht im Alltag hat weniger der Zentralstaat denn die lokalen Fürsten ausgeübt, die auch die (Geheim-)Polizei unter ihre Kontrolle hatten. Um deren Entmachtung geht es im Moment; bislang hat der Militärrat eine doppelte Strategie gefahren: Einerseits hat er die Rolle eines Schlichters übernommen, der auch notfalls z.B. Unternehmer mit Gewerkschaftsvertretern an einen Tisch zwingt. Und er hat einzelne besonders verhasste Figuren aus der Schusslinie genommen, indem er sie festgesetzt und Prozesse gegen sie versprochen hat. Andererseits hat er immer mit Repression gedroht, wenn die Menschen »zu weit« gingen, tausende Aktivisten und Aktivistinnen verhaftet und vor Militärtribunalen abgeurteilt. Diese Doppelstrategie funktioniert immer weniger: Die wenigen tatsächlich durchgeführten Prozesse endeten mit Urteilen, die verglichen mit denen, die gegen Regimegegner verhängt wurden, lächerlich waren. Die Menschen in Betrieben, in den Slums, überall, fordern die endgültige Absetzung der Mubarakgünstlinge auf allen Ebenen. Die Ersetzung der neoliberalen Klientelherrschaft durch ein «moderneres» Herrschaftssystem lässt sich nicht einfach einführen, schon gar nicht angesichts der prekären ökonomischen Rahmenbedingungen, die wenig Spielraum für sozialdemokratische Ideen lässt. Die Gründung von (von der alten Staatsgewerkschaft) unabhängigen Gewerkschaften sehen viele Linke hier und dort als Hoffnungsschimmer, als Transformationsinstrument. In einem Interview der FreundInnen der klassenlosen Gesellschaft sagt der Kairoer Journalist Jano Charbel: »…mit dieser unabhängigen Gewerkschaftsbewegung werden auch radikalere Gewerkschaften entstehen, die damit anfangen, die Hierarchien in der Fabrik und die ganze Struktur der Gesellschaft zu hinterfragen.« An dieser Stelle sei einmal ein dickes Fragezeichen gesetzt: Die Arbeiterkämpfe in Ägypten (ob nun gewerkschaftlich organisiert oder informell) sind momentan angesichts der großen wirtschaftlichen Misere eher defensiv ausgerichtet, nur selten kommt es zu tatsächlichen Produktionsausfällen – »Selbstverwaltung« oder »Teilhabe« hieße momentan nur Teilhabe am Elend. Zudem bleibt die Rolle der neuen Gewerkschaften im Moment unklar; ihre Schwerpunkte liegen im Öffentlichen Dienst und in der komplett darnieder liegenden Textilindustrie, wo es eher um die Modalitäten der Abwicklung denn um Aufbruch geht. Darum herum organisieren sich etwa Bauern und Fischer, also quasi Selbstständige.

Die soziale Bewegung in Ägypten dauert an

Auf der Gegenseite geht die Angst um: »Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen Kapitalismus und Korruption. Nur ist das leider erstickt worden von der Einstellung ‘the whole damn thing is corrupt’« äußerte sich die Präsidentin der Amerikanischen Universität Kairo vor kurzem in der New York Times. Steven Colatrella arbeitet in seinen Thesen zur globalen Streikwelle heraus, dass zwei Linien der aktuellen Streikwelle in Nordafrika kulminiert sind. Arbeiterkämpfe in Schlüsselbereichen der globalen Arbeitsteilung (Transport, Rohstofferzeugung und -verarbeitung einschließlich Landwirtschaft) und Kämpfe im Öffentlichen Sektor, wobei die dort Beschäftigten mit den NutzerInnen ihrer Dienstleistungen zusammenkommen. Auf Ägypten bezogen ist das durchaus plausibel.

In den zwei Jahren vor der Revolte kämpften die Arbeiter vor allem im Transportsektor, der große Streik von 70 000 Truckern im Dezember 2010 ging dem Aufstand direkt voraus. Seither brodelt es weiter, es gibt Streiks bei den Eisenbahnen, den Flughäfen und regional von Taxi- und Minibusfahrern. Die große Bedeutung des Transports zeigt sich auch in seiner Unterbrechung: regelmäßig blockieren streikende Arbeiter und protestierende Slum- und Dorfbewohner Straßen und Schienen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Auch kleinere Streiks in der Energieerzeugung und Baustoffindustrie waren erfolgreich.

Im Öffentlichen Dienst ist auf den wichtigen Streik der Steuereinsammlerinnen Ende 2008 zu verweisen. Neben Streiks an den Unis war außerdem das medizinische, pflegerische und technische Personal an den Krankenhäusern immer wieder im Kampf. Seit der Revolte haben Kämpfe im Öffentlichen Dienst noch zugenommen, von Polizei und Verwaltungsangestellten über staatlich bezahlte Imame bis zu den Heiratsregistrierern.

Eine wichtige politische Funktion im Vorfeld der Aufstandsbewegung hatten die Kämpfe im relativ kleinen (wenn auch im Vergleich zu anderen arabischen Ländern großen) industriellen Kern der Wirtschaft (vor allem in der Textilindustrie). Durch neue Organisationsstrukturen und die Mobilisierung großer Arbeitermassen konnten sie die Spaltungspolitik des Regimes über den Haufen werfen; die soziale Trennung zwischen Arbeitern, städtischen Armen und Teilen der studierten, aber arbeitslosen »Mittelschichtsjugend« löste sich vorübergehend auf. Der Aufstand der TextilarbeiterInnen in Mahalla al Kubra 2008 ist der wichtigste unmittelbare Vorläufer der Aufstandsbewegung.

Durch seinen quantitativen Ansatz übersieht Colatrella allerdings die Zäsur durch die Krise 2008. Es gab keinen statistischen Rückgang von Streiks und Protesten, so dass man von einer ungebrochenen Welle ausgehen könnte. In Wirklichkeit haben sich die Kämpfe aber deutlich verändert. Bis Ende 2007 waren sie davon geprägt, dass Betriebe ihren Anteil an den Gewinnen im Wirtschaftsboom und bei der Privatisierung einforderten und mafiöse Machenschaften anklagten. Ab Ende 2007 fraß die massive Inflation und Verteuerung vor allem von Lebensmitteln die erkämpften Lohnsteigerungen auf. Ab Mitte 2008 erfasste die Wirtschaftskrise die Textilindustrie, der mittlerweile der Kollaps droht.

Die Kämpfe gingen zwar weiter, wurden aber »politischer« in dem Sinne, dass sie Institutionen wie die Gewerkschaft angriffen und den Staat aufforderten, für einen Weiterbestand der Firmen zu sorgen oder eine soziale Absicherung zu übernehmen. Gleichzeitig wuchs eine Protestbewegung für ein stärkeres soziales Engagement des Staates etwa durch Lebensmittelsubventionen, Gesundheitsversorgung und eine verbesserte Infrastruktur. Diese »Krisenkämpfe« haben einen ausgeprägt egalitären Geist, z.B. ist die Forderung nach Festeinstellung von prekär Beschäftigten heute meist selbstverständlich. Sie sind aber auch als Arbeitskämpfe defensiv und ihre Forderungen an den Staat könnten als Sehnsucht nach vergangenen staats»sozialistischen« Zeiten oder einem neuen Keynesianismus gedeutet werden. So zumindest die Interpretation unabhängiger Gewerkschaften und linker Parteien, die mit ihren Organisierungsversuchen an solchen Perspektiven anzuknüpfen versuchen. Meiner Ansicht nach sind solche Forderungen aber erstmal Ausdruck des verbreiteten Gefühls: »We want a better life and we want it now!« Da Lohnforderungen unter den gegebenen Rahmenbedingungen illusorisch sind und existenzbedrohte oder bereits bankrotte Unternehmer nicht in die Pflicht genommen werden können, richten sich die Forderungen erstmal an den Staat.

Im Verhältnis zu den im Land lebenden rund 100 Millionen Menschen ist die ägyptische Industrie nur sehr marginal in globale Produktionsstrukturen eingebunden. Wo sollen die ArbeiterInnen also einen Punkt finden, um Macht auszuüben? Ein sehr großer Teil der ägyptischen Bevölkerung lebt in einer informellen Dienstleistungsökonomie. Tourismus und persönliche Dienstleistungen sind seit dem Aufstand massiv eingebrochen und dementsprechend sind die davon abhängigen Menschen in einer verzweifelten Lage. Das drückt sich u.a. in zunehmender (teilweise organisierter) Gewalt im Alltag aus. Ärzte werden von Patienten und deren Angehörigen bedroht; es gibt immer wieder tödliche Auseinandersetzungen um Lebensmittel und Benzin; in Alexandria stürmten Ende April Hunderte eine Textilfabrik, um die Maschinen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen (woraufhin Arbeiter und Mitglieder der popular committees die Fabrik »befreiten«). Dieses Subproletariat war ein Teil der Machtbasis der alten Elite; hier können die lokalen Fürsten des Regimes bezahlte Schläger rekrutieren, um Demonstrationen anzugreifen.

Besteht also analog zum kriegerischen Zerfall vieler Länder Osteuropas nach ‘89 die Gefahr eines – möglicherweise religiös geprägten – Zerfalls von Ägypten? Noch ist die Bewegung gegen die alten Machtstrukturen auch in den Betrieben und im Alltag stark genug, auf die bislang vereinzelten Ereignisse zu reagieren. Eine Verschlechterung der ökonomischen Lage, die Finanzierung von islamistischen Gruppierungen durch Saudi Arabien und eine Stagnation der Revolte könnten die Lage allerdings verschlechtern.

In den islamistisch legitimierten Bürgerkriegen der 90er Jahre, etwa in Algerien, stritten mafiöse Netzwerke um die Verteilung des Kuchens. Das war die Begleitmusik der neoliberalen Privatisierungspolitik, die in Ägypten mit dem Aufstand an ihr Ende gekommen ist. Auf welcher Basis sollte eine islamistische Bewegung heute also fußen? Die Taliban versprechen, den äußerst gewalttätigen Zerfall der Gesellschaft durch ein extrem rigides Regime zu überwinden, also wieder eine abgeschottete und »eingefrorene« Gesellschaft aufzubauen. Das ist in einem Land wie Ägypten kaum eine Perspektive, zu sehr hängt das Land allein schon bei der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln vom Weltmarkt ab. Die größere Gefahr ist allerdings, dass das Regime in Zusammenarbeit mit den autoritären Golfmonarchien die Situation genau so weit eskaliert oder eskalieren lässt, dass es von einer Mehrheit wieder als notwendiger Ordnungsfaktor anerkannt wird.

Nicht nur deshalb muss die Bewegung auf die Instrumentalisierung des Subproletariats als Schläger anders reagieren, als es die Teile der mittelständischen »Protestelite« tun, die eine ambivalente Kooperation mit dem Militär als Ordnungsfaktor suchen; das ging soweit, dass die Revolutionary Youth Coalition die Vertreibung von Demonstranten vom Tahrirplatz politisch vorbereitete. Die zugrundeliegenden sozialen Probleme müssen angegangen werden. Es gibt durchaus Ansätze und Versuche, die soziale Lage des »informellen Proletariats« aufzugreifen und Widerstandsstrukturen von unten aufzubauen. Zahlreiche Stadtteilversammlungen nehmen die Verbesserung der Lebensbedingungen in Angriff. »Interreligiöse Solidarität« setzt sich immer wieder gegen angestachelte Konflikte durch: »Den Protest … hatten Kopten gestartet, ihm hatten sich jedoch auch Muslime und viele junge Protestierende angeschlossen… Religion spielte keine große Rolle. Er richtete sich in Slogans und Plakaten vorrangig gegen das Militär und die Polizei, forderte den Rücktritt von General Tantawi und eine zivile Übergangsregierung« (Tahrir–Beobachtungen in Ägypten. Ausgabe Nr.1 / 24.Mai 2011). Es gibt auch häufig selbstorganisierten Widerstand gegen Polizei und Militär, für die Freilassung von Gefangenen, es gibt Häftlingsrevolten u.a.m. – leider wird über solche Bewegungen hierzulande wenig berichtet.

aus: Wildcat 90, Sommer 2011

Quelle: http://www.wildcat-www.de/wildcat/90/w90_aegypten_sb.html

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