Den Hammer vor dem Abriss retten

Der Hammer soll vor dem Abriss gerettet werden.

Die energie wasser luzern (ewl) will das als Wohnhaus genutzte ehemalige
Restaurant Hammer in Littau abreissen. Die Bewohner wehren sich zusammen
mit einer Unterstützerinnengruppe gegen die Zerstörung von günstigem
Wohnraum und starten eine Petition. Brisant an der Sache ist, dass die
Eigentümerin kein Ersatzprojekt plant, sondern die entstehende Fläche
renaturieren will.  Das ehemalige Restaurant Hammer in Littau, wird seit
1996 von einer Wohngemeinschaft bewohnt. Es bietet Raum für sechs
Personen, eine gut ausgerüstete Werkstatt, ein grosser Garten mit Gemüse
und viel Platz im und ums Haus für eigene Projekte. Nun soll das Haus im
Sommer 2012 abgerissen und das Gelände renaturiert werden. Für Markus
Wagener, Mitglied der Unterstützergruppe, sind die Gründe für dieses
Vorhaben nicht ersichtlich: „Zum Beispiel wurde behauptet, dass das
Gebäude wegen Änderungen an einer Grundwasserschutzzone abgerissen werden
soll. Die Nachfrage bei der kantonalen Dienststelle Umwelt + Energie hat
aber ergeben, dass keine solche Überarbeitung der Grundwasserschutzzone
ansteht.“ Das Haus befindet sich in der gleichen Zone wie die Chemie- und
Stahlindustrie in Emmenbrücke und grosse Teile der Stadt und Agglomeration
Luzern.   Das Haus wurde vor 15 Jahren von der ewl in unbewohnbarem
Zustand zur Miete übernommen. Die Heizung, elektrischen Anlagen, fliessend
Wasser und weitere Installationen wurden von den Bewohnern in
Eigenleistung eingebaut und finanziert. „Dies hat erheblich zum Erhalt und
der Aufwertung des Gebäudes beigetragen“,
so Wagner weiter. Und: „Die Zerstörung der Infrastruktur wäre nicht nur
für die aktuellen Bewohner sondern auch für die lokale Kulturszene, mit
der sich in den vergangenen 15 Jahren ein reger Austausch entwickelt hat,
ein grosser Verlust.“   In der Stadt Luzern ist günstiger Wohnraum zur
Zeit sehr gesucht. Im Juni 2011 stellte die Statistikstelle LUSTAT im
Kanton Luzern eine Leerwohnungsziffer von 0,83 Prozent fest.  In der
angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt sorgt der Abriss von intakten
Gebäuden immer wieder für Diskussionen. Zum Beispiel im Fall der
Industriestrasse oder dem Tribschenquartier mit dem ehemaligen
Werkhofgelände und dem Frigorexareal. Um dieser Entwicklung auch auf
politischer Ebene zu begegnen, haben UnterstützerInnen des Hammers eine
Petition gestartet und planen einen Vorstoss im Stadtparlament.

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