Zureich: Labitzke besetzt

Guten Morgen!

Wir haben die Gebäude auf dem Labitzke-Areal besetzt.

Mit dieser Aktion wollen wir die Pläne der Mobimo Holding AG durchkreuzen. Der Immobilienmulti plant eine Wohnüberbauung für Besserverdienende. Eine Baubewilligung steht der Mobimo noch aus, nicht einmal ein Gesuch hat sie eingereicht. Bis Baubeginn werden wahrscheinlich noch einige Jahre vergehen. Dennoch steht der Abriss von Gebäuden bevor, die bis jetzt noch intensiv gebraucht werden und gegen ein Börsenspekulationsobjekt ausgetauscht werden sollen. Die bisherigen Mieter_innen werden kaum im neuen Projekt unterkommen, weil sie sich die künftigen Mieten nicht mehr leisten können.

Deshalb sind wir hier, haben über Nacht Barrikaden aufgebaut und werden uns der weiteren Zerstörung bewohn- und anderweitig belebbarer Räume in den Weg stellen.

Wir danken allen, die uns dabei unterstützen und rufen euch auf, vorbeizukommen und mitzubesetzen – und zwar bis die Mobimo geht!

Warum besetzen?

Die Mobimo AG, seit 2011 Besitzerin des Areals, hat allen Mieter_innen auf Anfang 2014 gekündigt. Obwohl für ihr geplantes Neubauprojekt noch nicht einmal eine Baubewilligung eingereicht worden ist, will die Mobimo die Gebäude schon jetzt abreissen und die Altlastensanierung durchführen. Die Bewilligungsphase für Projekte dieser Grössenordnung dauert in der Regel jedoch erheblich länger als Abbruch und Sanierung.

Die Vorgehensweise der Mobimo…

Bei einem Wohnraum, der von den Mieter_innen bereits Mitte Dezember 2013 übergeben wurde, hat die Mobimo unmittelbar nach der Schlüsselübergabe sämtliche Fenster und Infrastruktur zerstören lassen. Räume, die ohne weiteres noch hätten genutzt werden können, wurden mutwillig unbrauchbar gemacht. Dies zeigt, dass bei dieser Immobilienfirma kein Verständnis für Menschen vorhanden ist, die dringend auf Wohn- und Arbeitsraum in Zürich angewiesen sind.

…stösst nicht nur bei uns auf Unverständnis…

Um weitere unnötigen Beschädigungen vorzubeugen, haben wir die leer gewordenen Teile des Areals besetzt und werden die Räume bis auf weiteres beleben und erhalten. Wir lassen nicht zu, dass die Mobimo die Gebäude abreisst, nur um das Gelände danach über Monate oder Jahre hinweg brach liegen zu lassen.

Wohlgemerkt: Nicht alle Mieter_innen haben das Areal bereits verlassen. Mehrere Mietparteien befinden sich noch immer auf dem Areal und bezahlen regulär Miete. Eine Mietpartei hat eine Verlängerung bis Ende Februar ausgehandelt, andere boykottieren den Auszug und fechten ihre Ausweisung juristisch an. Auch ihnen leuchtet nicht ein, warum ein Gebäude abgerissen werden soll, noch bevor eine Baubewilligung vorhanden ist.

…und gliedert sich in die profitorientierte Wohnbaupolitik ein.

Natürlich lässt sich mit schicken Eigentumswohnungen auf 14 Stockwerken mehr Geld verdienen, als mit in die Jahre gekommenen Fabrikhallen. Die börsenkotierte Mobimo Holding AG hat sich in den letzten Jahren auch nicht gerade mit gemeinnütziger Wohnbaupolitik in der Stadt Zürich hervorgetan. Mit dem geplanten Neubau auf dem Labitzke-Areal sollen nun einmal mehr die Interessen weniger privilegierter Bewohner_innen dieser Stadt zugunsten einer reibungslosen Quartieraufwertung geopfert werden. Die Mobimo verliert dabei nicht viel, wenn sie das Labitzke- Areal einige Jahre brach liegen lässt – für viele Bewohner_innen dieser Stadt ist es jedoch schon von unschätzbarem Wert, ein Jahr lang eine Lebensgrundlage zu haben.

Deshalb sind wir hier und bleiben, zusammen mit den Mieter_innen dieses Areals.

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2014/01/91135.shtml

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