Grossdemo gegen den Angriffskrieg Erdogans auf Afrin!

Halte stand, freies Afrin!

***Grossdemo gegen den Angriffskrieg Erdogans auf Afrin*** Samstag, 10.Februar, 14 Uhr, Bahnhofplatz Bern***
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Seit Mitte Januar greift die türkische Armee gemeinsam mit dschihadistisch-terroristischen Milizen die nordwestsyrische Region Afrin an und versucht dabei, die dortige demokratische Selbstverwaltung zu zerschlagen.

In den Wirren des Syrischen Bürgerkrieges gelang es den Menschen in Nordsyrien, eine demokratische und föderalistische Gesellschaft aufzubauen. In den mehrheitlich kurdisch besiedelten Gebieten wurde 2012 die Regierung von Assad friedlich entmachtet und die Verwaltung lokalen Räten übergeben. Das Zusammenleben wird auf der Basis von föderaler Demokratie, Frauenbefreiung und Ökologie, sowie kommunaler Wirtschaft aufgebaut.
Mit dem Aufstreben des sogenannten Islamischen Staates (IS) wurde dieses Projekt ein erstes Mal gewaltsam bedroht. Mit der Unterstützung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und westlicher Staaten gelang es den Selbstverteidigungskräften YPG und YPJ der Partei der demokratischen Einheit (PYD), den sogenannten IS weitgehend zu besiegen. Zuerst in Kobane anfangs 2015, danach im Jahre 2017 auch in deren Hauptstadt Rakka. Während des Krieges konnten die demokratischen Strukturen gefestigt werden und 2016 riefen die Kantone Afrin, Manbidsch, Kobane und Cizire die Demokratische Föderation Nordsyrien aus. Wo früher die kurdischen Minderheiten unterdrückt wurden, leben heute Kurd*innen, Araber*innen, Assyrer*innen, sowie Turkmen*innen friedlich und gleichgestellt miteinander. Wo früher eine patriarchale Unterdrückung der Frau vorherrschend war, bestehen nun alle Gremien aus einer Doppelspitze mit Mann und Frau. Zudem wurden Frauenräte gegründet, um die politische Partizipation aller Frauen zu ermöglichen. Nicht ohne Grund wird die politische Umwälzung auch die Revolution der Frauen genannt.

Diese neue Gesellschaft ist dem türkischen Staatschef Erdogan ein Dorn im Auge. Zu sehr fürchtet er sich vor dem Erstarken der PKK und ihrer Schwesterorganisation PYD in Nordsyrien. Zu sehr sieht er sein Streben nach einer islamistischen Diktatur in der Türkei gefährdet.
Lange hoffte Erdogan auf den IS, welcher regelmässig durch die Türkei logistisch unterstützt wurde. So wurden beim IS einige Waffen gefunden, für welche die Türkei als Endverbraucher registriert war.
Nach der militärischen Niederlage des IS greift die Türkei nun selbst an und versucht den westlichen Kanton Afrin einzunehmen. Die grössten Leidtragende sind dabei Zivilist*innen. In einer Region, die lange vom Krieg verschont blieb und in der hunderttausende Flüchtende eine neue Heimat fanden, sterben nun täglich Menschen durch den massiven Bombenhagel und dem Artilleriefeuer der türkischen Armee. Mit an vorderster Front sind Dschihadisten verschiedener terroristischen Gruppen. Darunter auch Al-Kaida und ehemalige IS Terroristen.

Dem völkerrechtswidrigen Einmarsch schaut der Westen bislang tatenlos zu. Dabei setzt die Türkei viele Waffen ein, welche aus dem Westen, insbesondere aus Deutschland, stammen.
Die Europäischen Staaten bleiben aufgrund ihrer wirtschaftlichen Interessen, sowie dem Flüchtlingsdeal mit der Türkei still und lassen der türkischen Armee bei ihrer mörderischen Offensive freie Hand.
Wie es zusammengefasst der Moderator der WDR-Sendung Monitor treffend ausdrückte:
„Da führt ein NATO-Partner mit Hilfe islamistischer Terroristen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen westliche Bündnispartner mit jeder Menge deutscher Waffen und die Bundesregierung spricht von einer fluiden Lage, die sie nicht bewerten will. Geht’s eigentlich noch verlogener?“

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Gegen die Angriffe auf Afrin können wir nicht tatenlos zusehen. Gleichzeitig können wir nicht auf Staaten hoffen und müssen eine Solidarität von Unten aufbauen!
Dem Gefühl der Ohnmacht müssen wir einen politischen Kampf gegen die türkische Diktatur entgegenstellen. Lasst uns auf die Strassen gehen und Druck aufbauen! Lasst uns unsere Solidarität mit der YPG und der YPJ zeigen! Brechen wir das Schweigen und die Gleichgültigkeit, wenn Zivilist*Innen getötet werden!
 Seid kreativ, seid aktiv!

Es lebe der Widerstand in Afrin!

Hoch die antinationale Solidarität!

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