Mehr Musikgehör für ÖV, Fuss- und Veloverkehr

Quelle Medienmitteilung: umverkehR

Luzern, 16.4.2011. Die Umweltorganisation umverkehR und die legendäre Luzerner Band „Jolly and the Flytrap“ forderten an einem Konzert im Pavillon am Schweizerhofquai mit über 400 Zuhörerinnen und Zuhörer endlich mit der konsequenten Förderung von ÖV, Fuss- und Veloverkehr in Luzern vorwärts zu machen. Anlass war die Annahme des Gegenvorschlags zur Städte-Initiative durch die Luzerner Stimmbevölkerung im letzten September.

Am 26. September 2010 sagte die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern mit 63 Prozent Ja zum „Reglement für eine nachhaltige Städtische Mobilität“, welches als Gegenvorschlag zur Städte-Initiative von umverkehR vorgelegt wurde. Von links bis rechts wurde beteuert: Der Anteil des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen soll in Luzern erhöht werden.

Wer sich auf den Weg macht, braucht ein Ziel

Über ein halbes Jahr ist nun seit dem deutlichen Entscheid der Stimmbevölkerung vergangen. Nach wie vor unklar ist, wie gross die Zielvorgabe sein soll. „Das Reglement verspricht Zielvorgaben, um wie viel der Anteil des ÖV, Fuss- und Veloverkehrs erhöht werden soll, diese müssen nun endlich vorgelegt werden“, fordert Nico van der Heiden, Sprecher der umverkehR-Regionalgruppe Luzern. Es brauche jetzt hör- und spürbare Taten.

Grundsätzlich sei eine Umverteilung der knappen Strassenfläche zugunsten von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln notwendig. Van der Heiden: „Mit Bus, Velo und zu Fuss lassen sich deutlich mehr Personen im knappen Strassenraum viel umweltfreundlicher bewegen. Nur so wird sich die Lebensqualität in der Stadt erhöhen und nur so können die Verkehrsprobleme gelöst werden“.

Konzepte in Basel und St. Gallen vorhanden

Dass es schneller gehen kann, zeigt der Kanton Basel-Stadt. Hier wurde im November des letzten Jahres ebenfalls ein Gegenvorschlag zur gleich formulierten Städte-Initiative angenommen. Dieser sieht eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs um 10 Prozent vor. Letzten Montag kommunizierte der Regierungsrat erste Massnahmen zur Umsetzung. Das Konzept sieht den Ausbau des Tramnetzes, ein Parkbewirtschaftungssystem sowie neue Schnellrouten für Velos vor. Noch weiter ist man in der Stadt St. Gallen, wo die Städte-Initiative vor etwas mehr als einem Jahr – mit 59 Prozent Ja-Stimmen ebenfalls deutlich – angenommen worden ist. Verbesserungen beim Fuss- und Veloverkehr sowie des Busangebotes sind geplant und teilweise bereits umgesetzt.

Auch in Luzern sind solche Rezepte denkbar: Gerade für die Velofahrerinnen und Velofahrer ist Luzern immer noch ein gefährliches Pflaster und schneidet im Veloklimatest regelmässig sehr schlecht ab.

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