Communiqué Gegendemo «Marsch für’s Läbe»

Nachdem der Marsch für’s Läbe, die jährliche Manifestation vorsteinzeitlichen Gedankenguts organisierter Abtreibungsgegner:innen, Antifeminist:innen und Queer-Hasser:innen seinen Anlass 2020 wegen «Sicherheitsbedenken» gänzlich absagen musste, erstritt sich der Verein Marsch fürs Läbe in diesem Jahr vor dem Zürcher Stadthalteramt die Bewilligung für eine Demonstration im Zürcher Kreis 11.


Gegen 14:30 versammelten sich auf dem Marktplatz Oerlikon X Christfundamentalist:innen zum gemeinsamen Gebet und hörten sich die verschwurbelten, lügendurchzogenen Reden einiger prominenter Abtreibungsgegner:innen an. Auch Coronaschwurbler:innen waren anwesend, genauso wie das ganze gruselige Dispositiv christfundamentalistischer Propaganda: Ein überdimensionierter Kinderwagen, zahlreiche Plakate mit Föten und Schuldzuweisungen.
Gegen 15:00 versammelten sich mehrere hundert feministische und antifaschistische Gegendemonstrant:innen an der Tramhaltestelle Salersteig um von dort aus den Christenfundis entgegen zu treten. Doch noch bevor sich die Demonstration formieren konnte, rasten Kastenwägen auf die Kreuzung und zersprengten die Demonstration. Es kam zu einem Kessel mit rund 100 Personen, zu Personenkontrollen und Wegweisungen. Gemäss mehrere anwesenden Personen kam es auch zum Einsatz von Gummischrot, auch wenn die Bullen diesen per Twitter zuerst dementierten, ihren Tweet dann aber löschten und zurückkrebsten. Im Verlauf des Nachmittags kam es auch immer wieder zum Einsatz von Reizgas. Wieder einmal zeigten die Bullen, auf wessen Seite sie stehen.
Trotz dieses massiven Auffahrens der Bullen konnten sich Personen in Kleingruppen im Quartier sammeln und die Situation so weit verschärfen, dass die Fundis auf dem Marktplatz festsassen. Eine kleine Demonstration von rund 100 Personen machte sich zudem unmittelbar nach dem Bulleneinsatz am Treffpunkt auf den Weg Richtung Marktplatz und löste sich trotz Gummischroteinsatz der Bullen erst beim Sternen Oerlikon selbstbestimmt auf.
Fast eine Stunde mussten die Fundis auf dem hermetisch abgeriegelten Platz ohne jegliche Aussenwirkung ausharren, bis sie sich schliesslich, flankiert von massivem Bullenschutz losbewegen konnten. Dennoch wurde es kein ruhiger, familienfreundlicher Umzug, wie die Fundis ihre hasserfüllte Manifestation gerne nennen: Zahlreiche Menschen, darunter auch solche aus dem Quartier, flankierten die deprimierend verkürzte Route der Fundis und machten ihnen lautstark klar, dass sie weder in Oerlikon, in Zürich noch sonst wo willkommen sind und sich zurück in ihre Löcher verpissen sollen. Auch wenn die Repression an diesem Tag erwartbar brutal war, Zivis und Fotobullen den Gegendemonstrant:innen das Leben schwer macht: Der Widerstand auf der Strasse lässt sich nicht unterkriegen. Wenn die Fundis nächstes Jahr wieder in Zürich auflaufen werden, werden auch wir wieder da sein. Denn wir ganz alleine bestimmen über unsere Körper: My Body my choice!
Für die Freiheit für das Leben, Fundis von der Strasse fegen!

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