Aufruf zu Frieden, Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung & Solidarität mit allen Geflüchteten

Als Folge auf den russischen Angriffkriegs in der Ukraine sind bereits mehr als eine halbe Million Menschen auf der Flucht. Die Invasion war eine Eskalation eines Krieges, der seit 2014 bestand und schon seit dann etwa 14’000 Menschen tötete.
Ein eurozentrischer Blick nahm den Konflikt erst dann wahr, als er eskaliert wurde und eine Gefahr für Westeuropa wurde.
Wir solidarisieren uns mit den Menschen auf der Flucht, und insbesondere mit denjenigen BIPOC – vor allem Menschen aus Afrika und Asien –, welche daran gehindert wurden, aus der Ukraine in die EU zu fliehen. Wir fordern die Aufnahme aller Geflüchteten auf der ganzen Welt!
Wir verurteilen scharf die rassistische Rhetorik verschiedener Medien, welche weisse, europäische, christliche Geflüchtete als “echte Flüchtlinge” bezeichnen, während sie das Recht auf Schutz geflüchteten BIPOC, also Nicht-Weissen, verweigern wollen – selbst denjenigen in der Ukraine. Der Angriffskrieg in der Ukraine ist schrecklich, aber auch die Kriege in Kurdistan, Syrien, Afghanistan, Äthiopien, Eritrea und anderen Ländern sind schrecklich.
Die Folgen aller Kriege sind furchtbar und alle haben das Recht auf Schutz!
Wir wollen auf die vulnerable Situation von Roma in der Ukraine aufmerksam machen deren Leiden von den Medien unsichtbar gemacht werden. Wir rufen zur Unterstützung humanitärer Organisation der Roma-Minderheit auf.
Wir rufen zu einer humanitären & medizinischen Hilfe mit betroffenen Menschen in der Region aus. Wir fordern Pazifismus statt Kriegsrhetork. Auch wenn Pazifismus zurzeit utopisch klingt, ist diese Utopie trotzdem richtig und die Hoffnung.
Während in der Ukraine Russland einen Angriffskrieg durchführt, erfährt die Anti-Kriegs-Bewegung in Russland Repression in ihrem Grundrecht, auf der Strasse zu demonstrieren. Der Krieg darf in Russland nicht als Krieg bezeichnet werden – es wird von einer “Sonderoperation” gesprochen, und die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation erschreckt mit einer 20-jährigen Haftstrafe wegen “Hochverrats” jede:n russischen Bürger:in, die:der es wagt, Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung zu äussern oder den Krieg verurteilen. Auch ihnen alle wollen wir unsere Solidarität aussprechen. Für eine weltweite Friedensbewegung! Auch sprechen wir uns klar gegen die Diskriminierung von russischen und russisch-sprachige Migrant:innen in Westeuropa aus, die fälschlicheweise für den Angriffskrieg Putins verantwortlich gemacht werden.
Diejenigen, welche vom gross-russischen Imperialismus und völkischen Nationalismus als erstes Betroffen sind, sind diejenigen, welche in der Gesellschaft selbst schon Diskriminierung erfahren: BIPOC, queere Menschen, trans*, inter*, nicht-binäre Menschen, und cis Frauen. Russland führt zur Zeit auch einen ideologischen Krieg gegen die LGBTQIA+ Bewegung, welcher sich in repressive Gesetze niederschlägt, aber auch in direkte Gewalt. Es ist aber nicht nur Putin, sondern eben auch Duda in Polen oder Orban in Ungarn, welch ein solches Weltbild zelebrieren, welches Ausdruck einer Krise des westlichen und russischen Kapitalismus ist.
BIPOC, LGBTQIA+ und TINF* in der Ukraine und Russland sind die vulnerabelsten Personen im Krieg, und ihnen muss unbedingter Schutz gewährleistet werden!

Frieden statt gross-russischer Imperialismus und völkischer Nationalismus!
Die Perspektive ist intersektional!

Glossar:
BIPOC: Schwarze, Indigene Menschen und andere People of Color
LGBTQIA+: Lesbische, Schwule, bi, trans*, queere, inter*, agender* und asexuelle Menschen
TINF*: trans*, inter*, non-binäre Menschen und cis Frauen

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