22.10 | Bern | Heraus zum Antifaschistischen Abendspaziergang

Wir laden am 22. Oktober 2022 um 19:30 auf dem Bahnhofplatz Bern zu einem Antifaschistischen Abendspaziergang ein. Wir wollen ein bestimmtes, lautes und buntes Zeichen gegen Faschismus, Kriege und Krisen und gegen rassistische und antifeministische Tendenzen setzen! Auf solidarische und kämpferische Zeiten!
Damals wie heute: Kämpfe verbinden – Faschismus überwinden

Kurz vor der Pandemie haben sich in der Schweiz neue Gruppen mit rechtsextremer Ideologie gebildet. Sie haben versucht, die Proteste und Unzufriedenheit der Menschen während der Pandemie für sich zu beanspruchen und mit ihrer Ideologie zu prägen. Sie liefen mit ihren hetzerischen Botschaften durch die Strassen. Dieselbe Ideologie führte zu zahlreichen rechtsextremen Terroranschlägen. Die Attentate in Utøya(2011), in Halle(2019), in Hanau(2020) und in Oslo(2022) bei denen zahlreiche Menschen ermordet wurden, sind keine Einzelfälle. Die Täter beziehen sich aufeinander. Dass faschistische Attentate keine Einzelfälle sind, zeigen Aktivist*innen seit Jahren auf und fordern eine konsequente Aufarbeitung der Morde. Die getöteten Menschen werden nicht vergessen und die Taten nicht vergeben.

Nationalstaaten nutzen faschistische Ideen für ihre Interessen. So bedient sich zum Beispiel die russische Regierung, sowie der NATO-Staat Türkei seit Jahren an faschistischen Ideen und arbeitet Hand in Hand mit islamistischen und rechtsextremen Gruppen zusammen, um gegen Frauen und queere Menschen, gegen Minderheiten, gegen linke Politiker*innen und Aktivist*innen und kritische Journalist*innen vorzugehen. Die Konsequenz dieser Politik zeigt sich aktuell einerseits in dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und andererseits in den ständigen Angriffen der Türkei gegen selbstverwaltete Gebiete Kurdistans. Doch nicht nur dort, sondern in allen Nationalstaaten fällt nationalistische Propaganda stets auf fruchtbaren Boden, sei es in der Schweiz, der Ukraine oder sonstwo. Und niemals nützt dies der allgemeinen Gesellschaft, sondern stabilisiert jediglich die Herrschaftsverhältnisse. Der Widerstand gegen diese Politik ist massiv, so konnte die Revolution in Rojava, trotz ständigen Angriffen der Türkei und ihren djihadistischen Söldner*innen, ihr 10 jähriges Bestehen feiern und verteidigt sich weiterhin.

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Aktuell wird einmal mehr exemplarisch vorgezeigt, auf welchem Rücken wirtschaftliche Krisen ausgetragen werden. Während die Reichsten ihr Vermögen im Zuge der Pandemie nahezu verdoppeln konnten, bedeutet diese Zeit für Lohnabhängige enorme Belastungen. Die wirtschaftliche Lage wird sich in nächster Zeit weiter zuspitzen. Klimakrise und Kriege führen weltweit weiter ins Verderben. Dass dabei die Reichsten weiterhin mit dem Versprechen des grünen Kapitalismus Kapital schlagen werden und sich gleichzeitig die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Prekarisierten und Arbeitenden ständig verschlechtern wird, gehört zur Logik des Kapitalismus. In Zeiten wirtschaflticher Krisen dienen faschistische Ideen zur Spaltung der Arbeitenden und somit zur Schwächung der Arbeitendenbewegung. Konkurrenz, Spaltung und Diskriminierung dienen einzig den Reichen und Herrschenden. Doch es ist klar, Kapitalismus hat keine Zukunft und es ist im Interesse aller Lohnabhängigen und Prekarisierten, sich gemeinsam gegen das kapitalistische System zu stellen und dabei die Breite und Unterschiedlichkeit der Kämpfe anzuerkennen und als Stärke zu nutzen. Tendenzen, die zu faschistischer, rassistischer, sexistischer Spaltung unter den Prekarisierten und Lohnabhängigen führen, müssen erkannt und bekämpft werden.

Die rassistischen Strukturen und die koloniale Geschichte, die nie ein wirkliches Ende fand, sind in der Schweiz tief verankert. Die Asylpolitik zielt darauf ab, Menschen zu zerstören und möglichst vom europäischen Wohlstand fernzuhalten. In den Asyllagern werden wöchentlich Menschen in den Suizid(-Versuch) getrieben, dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Doch diese Zustände sind nicht für die Ewigkeit, der migrantische und antirassistische Widerstand wächst und ist stark. Tragen wir alle unseren Teil dazu bei, dass die Festung Europa fällt!

Die reaktionäre, patriarchale Antwort auf feministische Errungenschaften wächst. So sind das faktische Abtreibungsverbot in den USA, die Angriffe von Rechtsextremen gegen die LGBTI*-Pride in verschiedenen Ländern, auch in der Schweiz, und die rassistische und sexistische Organisierung von Fascho-Frauen in der Westschweiz und Frankreich einige prägnante Beispiele für diese Tendenz. Dies ist jedoch als verzweifelte Reaktion auf die starken feministischen Bewegungen weltweit und die erfolgreichen Kämpfe deren zu verstehen und entschlossen zurückzuschlagen.

Was alle diese Beispiele gemeinsam haben ist, dass sie auf unterdrückerischen und gewaltvollen Ideen basieren und gegen die Mehrheit der Menschen auf dieser Welt wirken. Es sind Ideologien, die schlussendlich nur zu Krieg, Krise und Verderben führen können. Diese Ideen gilt es von Anfang an und mit verschiedensten Mitteln entschlossen zu bekämpfen. Wir wollen unsere Kräfte bündeln, Kämpfe verbinden und mit vereinter Wut auf die Strasse gehen. Für kämpferische und solidarische Zeiten. Deshalb laden wir am 22. Oktober zum antifaschistischen Abendspaziergang ein. Bringt eure Botschaften, Transparente und Flyer. Prägt das Bild des antifaschistischen Widerstands mit.

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