Freiheit für Nekane!

Nekane Txapartegi wurde vor zwei Monaten in Zürich verhaftet und sitzt seit dem im Gefängnis. der Spanische Folterstaat will ihre Auslieferung, dies weil sie angeschuldigt wird ETA-Mitglied zu sein.Free_Nekane

Nekane musste aufgrund Folter und Verfolgung aus Spanien flüchten. Hier ein kleiner Auszug aus einem Interview welches Nekane bezüglich der Folter in Spanien gab:

„Als ich mich nach drei Tagen verweigerte, wurde die Folter noch heftiger. Ich glaube noch am selben oder nächsten Tag sollte ich wieder aussagen. Diesmal lassen sie mich auswendig lernen, was ich sagen soll. Sie sagten mir, du bist die, hast das und das getan und musst den oder jenen beschuldigen. Ich sage dir, die Folterungen waren einfach nicht mehr zum Aushalten, denn es kommt auch die psychologische Folter hinzu. Sie sagten mir, dass sie meine Familie verhaften würden und dass schon einige andere Leute verhaftet worden seien. Ich wusste nicht, wer alles verhaftet wurde. Ich wusste nur, dass ein Freund, Mikel Egibar, dabei war, denn irgendwann führten sie mich zu ihm, um zu sagen, dass er mich für die ETA angeworben habe. Dann haben sie uns in gegenüberliegenden Zellen bei offenen Türen gefoltert, so dass wir gegenseitig die Folter des anderen hörten. Das Schlimmste war, als sie uns noch die Ultraschallbilder der schwangeren Frau von Mikel gezeigt haben. Sie sagten, wenn ihr nicht aussagt und es gibt eine Fehlgeburt, seid ihr selbst schuld. Und dann fangen sie wieder mit der Folter an. Sie sagen dir, wenn du nicht das sagst was wir wollen, kommst du hier nicht raus. Irgendwann kommt der Augenblick, wo du das alles nicht mehr aushalten kannst.“

Den Ganzen Bericht findet ihr hier: Interview

Veranstaltung zu Nekanes Fall in Bern: Mittwoch 8.Juni um 20Uhr im Kino der Reitschule

Quelle: http://revolutionär.ch/wordpress/

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Am 14. Juni 2016 nach Paris zur landesweiten Großdemonstration gegen die Arbeitsmarktreform

Am 14. Juni 2016 wird landesweit zu einer Großdemonstration gegen die Arbeitsmarktreform nach Paris mobilisiert. Mit hunderttausenden Menschen darf gerechnet werden. Dass es Straßenschlachten mit der Polizei geben wird, ist klar. Neben der Demonstration darf auch mit Aktionen gerechnet werden, z.B. Besetzungen.

Der 14. Juni 2016 wird ein entscheidener Tag für die Protestbewegung in Frankreich sein. Wenn die Demonstration wie erwartet groß und stark ausfallen wird, wird das den Druck auf die Regierung erhöhen.

Zeigen wir Solidarität und reisen am 14. Juni nach Paris.

Film – https://vimeo.com/168694997

 

Infos auf deutsch gibt es u.a bei Johhny, Twitter und Labour

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nationalflaggen aus schrebergarten entfernt

nationalismus ist ein angriff auf das schoene leben. deshalb haben wir heute nacht alle nationalflaggen der schrebergaerten am rotsee (luzern) entfernt.

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dies, nachdem die junge svp den schrebergaertnenden fehlender integrationswille vorgeworfen und ihnen durch das hissen von schweizerfahnen nationalistische symbole aufgedraengt hat.
nationalismus hetzt menschen gegeneinander auf, bewertet sie und fuehrt zu krieg und konkurrenz.
die nationalflaggen haben wir durch antifaschistische symbole ersetzt – antifaschismus bekaempft was menschen unterdrueckt und klein haelt.

lasst uns solidarisch sein und dem faschismus alle plattformen entziehen.
KEIN SCHREBERGARTEN DEM FASCHISMUS!

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2016/05/97517.shtml

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Demos, Blockaden und Bullen

Die Demonstration heute am Donnerstag in Paris war gut besucht, vor allem wenn mensch bedenkt, dass es ja erst am Dienstag einen Aktionstag gegeben hatte. Die Angaben der CGT von 50.000 dürften masslos übertrieben sein, aber trotzdem…Landesweit sollen laut Gewerkschaften 400.000 demonstriert haben, die Behörden sprechen von 128.000.

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Nach dem in Teilen diskussionswürdigen Angriff auf einen Streifenwagen und dem Fahrer des Wagens gestern schlugen die Wellen der Empörung im bürgerlichen Lager hoch. Ministerpräsident Valls höchstpersönlich fühlte sich bemüssigt, die Gewerkschaften aufzufordern, dafür zu sorgen, dass die Casseurs auf den Demos der Gewerkschaften nicht “weiter ihr Unwesen treiben könnten”. Die Bullen haben am Mittwoch fünf Leute festgenommen, denen sie vorwerfen, an dem Angriff auf den Streifenwagen beteiligt gewesen zu sein.

 

Trotzdem, oder gerade wegen der Vorkommnisse der letzten beiden Tage blieben sowohl das Auftreten des Ordnungsdienstes der Gewerkschaften als auch des antagonistischen Blocks heute “dezenter” als am Dienstag. Der Ordnungsdienst verzichtete auf das offensive Tragen von Schlagwerkzeugen und der Block verzichtete auf direkte, massive Angriffe auf die Bullen während der Demo. Trotzdem kam es zu einigen Konfrontationen, bei dem die Bullen reichlich Tränengas einsetzen, besonders nach direkten Aktionen gegen Banken, die an der Wegstrecke lagen. Die Abschlusskundgebung ging dann ebenso wie am Dienstag im Tränengasnebel unter.

 

Unterdessen zeigen die Blockadeaktionen der Gewerkschaften, die schwerpunktmässig im Nordosten Frankreichs stattfinden, erste Wirkung. Der Konzern Total gab heute bekannt, dass mittlerweile 70 seiner Tankstellen keinen Sprit mehr verkaufen können, weil Raffinerien und Depots blockiert werden. Ebenso kommt es zu strategischen Blockaden von wichtigen Verkehrswegen durch Blockaden von Lastkraftwagenfahrer, auch die Häfen von Le Havre und Nantes-Saint-Nazaire werden seit Anfang der Woche blockiert.

 

Die von der Präfektut verbotene Demo in Nantes, an der sich trotz des Verbotes 2000 Menschen aus verschiedenen Spektren beteiligt hatten, wurde am Ende mit sehr massiven Tränegaseinsatz aufgelöst. Die Bullen nahmen über 60 (!) Menschen in der Innenstadt fest, bei den bisherigen Demos in Nantes hatte es immer Festnahmen im einstelligen Bereich gegeben. Auch in Rennes setzte die Bullen Tränengas ein, als es zur Blockade der Umgehungsautobahn durch Leute aus dem nicht-gewerkschaftlichen Spektrum kam.

 

Die nächsten Aktionstage der Gewerkschaften werden am 26. Mai und 14. Juni stattfinden.

 

Bilder

 

Nantes:

 

https://www.youtube.com/watch?v=GSnqB4iDmtA

https://www.youtube.com/watch?v=MtIeUhd0Ofo

https://www.youtube.com/watch?v=okieOg7xyW8

 

Rennes:

 

http://www.vincentfeuray.com/manifestation-contre-la-loi-travail-rennes-…

https://www.youtube.com/watch?v=IcCmmZTjdtc

 

Paris:

 

https://www.youtube.com/watch?v=k_30C6XfPUA

https://www.youtube.com/watch?v=8xUHUUK_NZk

https://www.youtube.com/watch?v=cATj1RIH31U

https://www.youtube.com/watch?v=-voOtNl1H_E

 

Tours:

 

https://www.youtube.com/watch?v=guqvlgO2CuA

 

Marseille:

 

https://www.youtube.com/watch?v=GQKnECGMzDU

 

Toulouse:

 

https://www.youtube.com/watch?v=5dgh04OEIcA

Quelle: https://linksunten.indymedia.org/en/node/179501

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Antirep Luzern: Polizei-Vorladungen wegen Gundula

Wir haben erfahren, dass bereits mehrere Leute von der Polizei vorgeladen wurden. Wenn auch ihr einen Brief von der Staatsanwaltschaft oder der Polizei erhalten habt, meldet euch bitte bei der

Antirepressionsgruppe: antirep_luzern@immerda.ch

 

Zu diesem Zeitpunkt kann euch auch das Antirep helfen und ihr braucht keinen teuren Anwalt. Wenn ihr euch bei Antirep meldet helft ihr uns ausserdem einen Überblick über die Situation und Ausmass zu bekommen.

 

Wenn es solidarische Anwälte gibt, die uns unterstützen würden, meldet euch doch bitte ebenfalls beim Antirep.

 

Solidarische Grüsse,

das AR LU Kollektiv

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Keine Maidemo dieses Jahr

Schweren Herzens haben wir, die Organisatoren und Organisatorinnen des jährlich stattfindenden antikapitalistischen Tanzes uns dazu entschieden dieses Jahr keinen Umzug durchzuführen. Grund dafür ist das neue Polizeigesetz welches eine bewilligte Demo faktisch unmöglich macht.

 

Zum 6. Mal hätte dieses Jahr der Antikapitalistische Tanz in Luzern durchgeführt werden sollen. Die Strassenparty, welche jedes Jahr mehrere Hundert Personen angezogen hat und immer am Wochenende vor oder nach dem 1. Mai stattgefunden hat, haben wir dieses Jahr abgesagt.

 

Einschränkung der Meinungsfreiheit

Am 1. Januar 2016 trat in Luzern ein neues Polizeigesetz in Kraft. Dem zufolge sollen bis zu CHF 30‘000.– Auf die Veranstalter und Veranstalterinnen einer Demonstration abgewälzt werden können, wenn es während der Demo zu einer Polizeieinsatz kommt. Wir sind der Meinung, dass dies das Recht auf freie Meinungsäusserung massiv einschränkt. So können Demonstrationen in der Zukunft nur noch von grossen Organisationen durchgeführt werden, die das nötige Geld dazu auf der Seite haben. Denn ob es an einer Kundgebung zu Ausschreitungen kommt, hängt vor allem vom Verhalten der Polizei ab. Ausserdem ist es einfach für politische Gegner eine Demonstration zu unterwandern und daraus Straftaten zu begehen. Abgesehen davon erachten wir das Gesetz als total übertrieben, da es in Luzern seit Jahren zu keinen Ausschreitungen gekommen ist.

 

Verfahren noch hängig

In Einer übertriebenen Aktion griffen beim letztjährigen Antikapitalistischen Tanz, kurz vor Ende mehrere Polizisten den Umzug an und verhafteten wahllos Leute. Bis jetzt wurde eine Person freigesprochen. Zwei Verfahren sind im Moment noch hängig. Einige Anklagepunkte wurden bereits fallengelassen. Wir rechnen damit, dass auch die anderen beiden Personen freigesprochen werden.

 

Blick in die Zukunft

Sollte das neue Polizeigesetz nicht vom Bundesgericht abgewiesen werden, wovon wir im Moment ausgehen, werden wir uns neue Wege überlegen müssen, wie wir das Gesetz umgehen können oder uns andere Aktionsformen überlegen. Am 1. und 2. Juli wird im Sedel ein zweitägiges Festival stattfinden. Neben Konzerten sollen auch Vorträge und Workshops angeboten werden. Die Einnahmen werden dazu verwendet, die Verfahrens und Anwaltskosten der Verhafteten vom letzten Jahr zu decken.

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Leerstand ist kein Bauprojekt

Die Gruppe Gundula hat sich dazu entschieden, das belebte Haus an der Obergrundstrasse 99 am kommenden Samstag friedlich zu verlassen. Aufgrund der bisherigen intransparenten Kommunikation, die grösstenteils nicht direkt sondern über die Medien erfolgte, ist ein Verlassen des Hauses bis Donnerstag zu kurzfristig. Der Auszug des Projekts Gundula am kommenden Samstag signalisiert, dass die Gruppe an einer friedlichen Beendigung des Projekts an der Obergrundstrasse ohne polizeiliche Repression interessiert ist. Das politische Signal, welches die Menschen, welche an dem Projekt mitwirkten während zwei Wochen gesetzt haben, wird auf jeden Fall weitergetragen.

Während mehr als zwei Wochen hat das Projekt Gundula mehr für die Gesellschaft geleistet, als die Bodum Invest AG während zwei Jahren. Der inakzeptablen Vorgehensweise der Bodum Invest AG steht bis zum heutigen Tag eine sehr positive Resonanz seitens der Bevölkerung Luzerns entgegen. Die Gruppe fühlt sich dadurch bestätigt, mit der Belebung der Obergrundstrasse mehrere stossende Punkte in der Entwicklung der Stadt Luzern thematisiert zu haben, die für die Gruppe auch nach dem erfolgten Auszug aktuell bleiben:

Es war möglich innerhalb kurzer Zeit, ohne Nutzungskonzept und GeldgeberInnen einen Raum zu schaffen, der auf kollektiv gefällten Entscheidungen und Grundsätzen fusste, die durch die beteiligten Personen nicht nur besprochen, sondern auch gelebt wurden. Die Obergrundstrasse 99 wurde zu einem Ort, den Menschen gemeinsam und solidarisch, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Einkommen nutzten und gestalteten. In einer Zeit, in der davon ausgegangen wird, dass Kultur nur mit Fachausweis, grosser Administration und in millionen-teuren Gebäuden geschaffen werden kann, ist das Projekt Gundula ein radikales politisches Signal. Hunderte Menschen zeigten eindrucksvoll, wie viel kreatives Potenzial in der Stadt Luzern momentan nicht umgesetzt werden kann und dass ein Raum wie Gundula funktioniert. Luzern braucht einen neuen Kulturkompromiss.

Dass ein illegal belebter Leerraum auf grösseren Rückhalt bei grossen Teilen der Luzerner Bevölkerung stiess, als die Eigentumsansprüche hinter einem legal besetzt gehaltenen Leerraum macht ein weiteres Missverhältnis deutlich. Während sich Freiraum in der Stadt zusehends verknappt, können es sich einige wenige leisten, Raum ungenutzt besetzt zu halten. Das Projekt Gundula hat die verkrusteten Eigentums- und Nutzungsverhältnisse bei gezielt leergehaltenen Räumen in Frage gestellt. Wir sind der Überzeugung, dass Eigentum auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft mit sich bringen muss, sollte es legitimiert sein. Ungenutzter Raum ist Diebstahl. Diese Aussage ist weniger radikal als es manche Personen interpretieren könnten. Hunderte Menschen haben sich trotz Androhung strafrechtlicher Konsequenzen beim Projekt Gundula eingebracht. Dass sich diese Menschen keiner Straftat bewusst waren, diesen zu lange leer gehaltenen Raum zu nutzen, ist eine starke politische Aussage. Deshalb braucht es grundlegende Veränderungen. Wenn es Gesetze es verbieten, ungenutzten Raum zu nutzen, dann ist nicht das Verhalten der nutzenden Personen falsch, sondern die Gesetze selber. Es kann nicht mehr der Normalfall sein, dass Räume als Kapitalanlagen leer gehalten werden. Vielmehr soll es eine Selbstverständlichkeit sein, dass leerstehende und dazu geeignete Gebäude der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden müssen. Das Allgemeinwohl ist stärker zu gewichten als die Profitmöglichkeiten einzelner Personen oder Firmen.

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Veranstaltung zum Schwarzbuch Syngenta

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MultiWatch präsentiert zusammen mit dem MST-Aktivisten Celso Ribeiro Barbosa aus Brasilien das im April erscheinende “Schwarzbuch Syngenta”. Wir beleuchten den Basler Agromulti, der für giftige Pestizide, gentechnisch verändertes Saatgut, Patentierung von Pflanzen und eine industrielle Landwirtschaft steht, die zu den Hauptverursachern der Klimaerwärumung gehört. Syngentas Auswirkungen reichen von Basel über Pakistan bis nach Brasilien. Was steckt hinter dem Agromulti und welche Rolle spielt dabei die Chemiestadt Basel? Anschliessende Diskussion und Apéro.Buchtour:
21.4. 19h Buchvernissage, Basel, Markthalle, Steinetorberg 18
22.4. 19h Zürich, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60
25.4. 19h Bern, Kino in der Reitschule, Neubrückstrasse 8
26.4. 19h Genf, Université Ouvrière, 3 Place de Grottes
27.4. 19h Luzern, Rossstall, Industriestrasse 9 (Eingang Seite Unterlachenstrasse)
28.4. 19h Eichstetten (D), Bahnhofspavillon, Bahnhofstrasse 1

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Keine Solidarität mit Böhmermann

Nach seinem „Schmähgedicht“ ist Jan Böhmermann überall in den Medien. Solidarität wird ihm von allen Seiten entgegengebracht. Obwohl wir den Staat und seine Gesetze sowie Zensur ablehnen, verwehren wir Jan Böhmermann unsere Solidarität.

„Am liebsten mag er Ziegen ficken“
„Fellatio mit Hudert Schafen“
„Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner“

FB_IMG_1461008625793Zweifellos ist Erdogan einer der Schlimmsten Tyrannen und gehört beleidigt und angegriffen, wo immer möglich. Böhmermanns Erguss verfehlt dieses Ziel aber bei weitem und reproduziert nur rassistische Beleidigungen. So schreibt Böhmermann mehrmals darüber, das Erdogan Geschlechtsverkehr mit Tieren wie Ziegen und Schafen habe. Eine Ausdrucksweise, die wir uns sonst von Rechtsextremen gewohnt sind. Weiter behauptet er, dass Erdogan nach Döner stinke, was seinen Rassismus nur noch weiter unterstreicht

„Weiss jeder, dieser Mann ist schwul“

In einer anderen Zeile entlarvt sich Böhmermann als ekliges, homophobes Arschloch. Wer 2016 Schwul noch als Fluchwort benutzt, beweist nur sein rückwärtsgewandtes Bewusstsein.

„Ein Präsident mit kurzem Schwanz“
„Die dumme Sau hat Schrumpel-Klöten“
„Sein Kopf so leer wie seine Eier“

Wie das ganze „Gedicht“ erinnern auch diese Zeilen eher an das Gekritzel eines vorpubertären Primarschülers. Obwohl Erdogan so viele Angriffsflächen bietet, beschliesst Böhmerann ihn via Männlichkeit anzugreifen und zementiert somit überholte Geschlechterrollen sowie Makertum.

„Er ist ein Mann der Mädchen schlägt“
„Und dabei Kinderpronos schauen“
„Recep Fritzl Prikopil“

Diese Zeilen sind geradezu ein Schlag ins Gesicht von Opfern, sexueller Übergriffe indem Böhmermann ebendiese dem Gespött der Menschen preisgibt.

„pervers, verlaust und zoophil“

Auch in dieser Zeile scheint es Böhmann nochmal für nötig zu halten, Erdogans Geschlechtsverkehr mit Tieren zu unterstreichen. Ausserdem erinnert „verlaust“ extrem stark an die Propaganda des NS-Regimes, welches Juden und Kommunisten als verlaust bezeichnete.

Was von Böhmermanns Gedicht bleibt, wenn man dem ganzen Rassismus, die Homophobie, den Sexismus, das Makertum, die Verharmlosung von Sexueller Gewalt und NS-Propaganda streicht, ist ein aufmerksamkeitsgeiler Mann, der versucht als Trittbrettfahrer ein bisschen Aufmerksamkeit zu erlangen.

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Offener Brief an Herrn Bodum

Offener Brief an Herrn Bodum:

Gundula
Obergrundstrasse 99
6005 Luzern
gundulablog.wordpress.com
freiraum.gundula@gmail.com

Herr
Jørgen Bodum

15. April 2016

Eine lebendige Stadt braucht Freiräume, leisten Sie dafür einen Beitrag

Sehr geehrter Herr Bodum

Wie wir heute mit Bedauern erfahren haben, haben Sie Anzeige gegen die Belebung Ihrer Villa an der Obergrundstrasse 99 eingereicht. Der Villa, welche seit drei Jahren leer steht, wurde vergangenen Samstag neues Leben eingehaucht. Sie ist seitdem zu einem Raum für Begegnung, Diskussion und Kultur geworden, in dem sich Menschen kreativ einbringen und mitgestalten können Ihre Liegenschaft ist in kurzer Zeit zu einem beliebten und belebten Ort in der Stadt Luzern geworden. Gerade deshalb hätten wir uns gewünscht, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Leider verliefen unsere schriftlichen und telefonischen Versuche dazu im Sand. Die Kommunikation mit Ihnen erfolgte bisher ausschliesslich über die Medien und den Rechtsweg. Wir bedauern diesen Umstand sehr. Bitte sehen Sie diesen Offenen Brief als einen weiteren Versuch unsererseits, mit Ihnen persönlich Kontakt aufzunehmen und Ihnen den grossen Wert von Gundula für die Gesellschaft darzulegen.

In den vergangenen Tagen sind über 800 Menschen im Haus ein – und ausgegangen, haben ihre Sympathie für das Projekt bekundet und mitgestaltet: Familien mit Kindern, NachbarInnen, der Quartierverein, ehemalige MieterInnen, und Menschen aus der ganzen Stadt, die sich für das Projekt Gundula begeistern. Eine Online-Petition für Gundula wurde seit Samstag von über 1300 Personen unterzeichnet. Diese Menschen werden nicht verstehen, weshalb das Projekt aufgegeben werden soll. Darüber hinaus treffen täglich Anfragen ein, wie man sich an Gundula beteiligen könne. Dieses grosse Interesse am Haus, die vielen Besuche und positiven Rückmeldungen bestätigen, dass es Freiräume wie das Projekt Gundula braucht. Gundula ist schon jetzt ein Beispiel dafür, dass ein illegal belebter Freiraum einen grösseren Beitrag für die Gesellschaft leistet, als ein legal besetzt gehaltener Leerraum.

Dass Sie nun verlangen, dass das Projekt aufgegeben werden muss, wollen wir so nicht hinnehmen. Das Gebäude stand während der letzten drei Jahre leer. Ihrem Gesuch, das Haus abreissen zu können, wird frühestens in sechs Monaten stattgegeben werden. Die von Ihnen medial geäusserten Befürchtungen um den baulichen Zustand der Villa können wir nicht nachvollziehen: Wir haben einen Experten hinzugezogen, welcher das Haus auf Statik und Schadstoffe untersucht hat. Für Menschen, die sich im Haus aufhalten, besteht keine Gefahr. Ein schriftliches Gutachten haben wir in Auftrag gegeben.

Ein Projekt, an dem sich so viele Menschen mit grosser Energie und Freude beteiligen, weil das Bedürfnis nach solchen Räumlichkeiten vorhanden ist, sollte im Hinblick auf bestehende politische Forderungen nach Zwischennutzungen nicht einfach so beendet werden. Von Seiten der unmittelbaren Nachbarschaft wurde der Leerstand als störend empfunden. Vor diesem Hintergrund sollten die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung nach Raum wahrgenommen und Leerräume zur Verfügung gestellt werden.

Herr Bodum, wir hoffen, dass Sie über diesen Offenen Brief mit uns in Kontakt treten. Wir haben gelesen, dass Sie die Belebung der Obergrundstrasse 99 als „inakzeptabel“ erachten. Unsere Fragen an Sie: Warum ist es Ihnen so wichtig, dass die Obergrundstrasse 99 ein leerer, unbelebter und nutzloser Raum bleibt? Wir haben nach wie vor Interesse mit Ihnen direkt zu kommunizieren. Gerne laden wir Sie hiermit ein, vorbeizukommen und sich selber ein Bild davon zu machen, wie sich eine verwahrloste Stadtvilla in wenigen Tagen in ein blühendes Haus verwandelt hat. Wir gehen davon aus, dass Sie dann erkennen, welchen wertvollen und notwendigen Beitrag an die Gesellschaft sie mit der Unterstützung des Projekts Gundula leisten könnten.

Freundlich Grüsse
Gundula
freiraum.gundula@gmail.com

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