Gundula muss leben! Für ein alternatives Kulturzentrum in Luzern.

Seit der Schliessung der Boa fehlt in Luzern ein alternatives, selbstverwaltetes Kulturzentrum. Dies obwohl ein grosse Interesse nach Freiräumen besteht. Diese Petition richtet sich in erster Linie an die Eigentümerin des Hauses, die Bodum Invest AG aber auch an die Stadt Luzern. Wir fordern, dass eine möglichst langfristige Nutzung der Liegenschaft an der Obergrundstrasse 99 in Luzern ermöglicht wird.

Wer wir sind!

gondula
Was?

  • Ein ehemals ungenutztes Gebäude bietet wieder Raum für Begegnung, Diskussion und Kultur
  • Gundula ist ein Raum, in dem sich Menschen kreativ einbringen und entfalten können
  • Gundula leistet einen wertvollen Beitrag für eine lebendige Stadt Luzern

Warum?

  • Alternative Kultur wird in Luzern verdrängt und unterdrückt
  • Eine lebendige Stadt braucht Freiräume
  • Ungenutzter Raum ist Diebstahl, Gundula ist ein Gewinn für alle

Wie?

  • Gundula steht allen Menschen offen, rund um die Uhr
  • Alle interessierten Personen können sich mit ihren Ideen einbringen
  • Alle Entscheide werden basisdemokratisch und im Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern getroffen: An den Vollversammlungen an Sonntagen (15.00 Uhr) und täglich im Plenum (18.00 Uhr).

Mitmachen erwünscht!

  • Du möchtest dich bei Gundula einbringen? Super!
  • Von Tanz, Sportkursen, Filmabenden über Konzerte bis zum Abendessen ist jeder Beitrag willkommen
  • Einfach melden per Mail: freiraum.gundula@gmail.com

Was wir wollen

Die Stadt wird lebendig durch die Menschen, die sie gestalten. Gemeinsam wollen wir einen Raum schaffen, der einen Beitrag leistet zu einem offenen und lebendigen Luzern. Mit dem Projekt «Gundula» wird ein ehemals ungenutztes Gebäude zu einem Ort, an dem sich Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Hintergrund entfalten können. Gundula soll ein Ort sein für Begegnungen, Kultur, Diskussion und Innovation. Von vielen Menschen für alle Menschen.

Warum wir es wollen

Eine Stadt ist kein Konsumzentrum, sondern ein Lebensraum. Alternative Kultur wird in Luzern verdrängt und unterdrückt. Räume für Diskussion und Begegnung sind rar. Gleichzeitig werden Räume während Jahren durch Leerstand besetzt gehalten. Diesen Widerspruch wollen wir nicht hinnehmen. Ungenutzter Raum ist Diebstahl, Gundula ist ein Gewinn für alle.

Wie wir es umsetzen

Wir wollen ein Haus mit offenen Türen sein. Jeder Mensch ist willkommen, sich nach seinen Bedürfnissen an Projekten und Anlässen zu beteiligen oder daran teilzunehmen. Bei Gundula lädt ein kleines Café zum Verweilen ein, diverse Workshops ermöglichen Austausch und Diskussion, es gibt Raum für Theater, Musik und Spielnachmittage für Erwachsene und Kinder.

Alle Entscheidungen zu Gundula  werden basisdemokratisch und im Austausch mit der Nachbarschaft gefällt. Dafür findet jeden Sonntag eine Vollversammlung um 15.00 Uhr statt und täglich ein Plenum um 18.00 Uhr.

Mitmachen erwünscht!

Du möchtest dich bei Gundula einbringen? Super! Hast eine Idee für ein Projekt oder eine Veranstaltung, dann melde dich einfach unter freiraum.gundula@gmail.com.

https://gundulablog.wordpress.com
https://www.facebook.com/Gundula99/

Quelle: https://www.change.org/p/bodum-invest-ag-gundula-muss-leben-f%C3%BCr-ein-alternatives-kulturzentrum-in-luzern?recruiter=524983613&utm_source=share_for_starters&utm_medium=copyLink

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Gundula belebt Luzern

Heute um 22.00 Uhr belebten rund 50 Personen die durch Leerstand besetzt gehaltene Stadtvilla an der Obergrundstrasse 99. Damit entsteht in Luzern ein Raum, in welchem alternative Kultur und Austausch spontan, unkompliziert und ohne Verbindlichkeiten gegenüber Behörden möglich ist.
Mit viel Energie setzen die Aktivistinnen und Aktivisten damit ein Zeichen gegen die zunehmende Verdrängung und Unterdrückung von Alternativkultur. Das Ziel ist die Schaffung von Freiräumen ohne Konsumzwang, die allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Einkommen und Herkunft offenstehen. Anwohnerinnen und Anwohner, Besitzer und Stadtrat wurden über die Belebung der Obergrundstrasse informiert.

In Luzern herrscht ein Widerspruch zwischen der Verdrängung von Freiräumen (Boa, Geissmättli, Frigorex) und durch Leerstand während Jahren besetzt gehaltenen Räumen. Diese Situation kann nicht länger toleriert werden. Obwohl in der Bevölkerung ein klares Bedürfnis nach solchen Räumen vorhanden ist, wurde die Freiraumthematik seitens der Medien und auch der städtischen Politik während Jahren ignoriert. Präsent ist derzeit lediglich die Diskussion um die Salle Modulable. Kultur wird nur noch im Rahmen von Festivals und Highb – Class – Kultur gefördert. Diese elitäre Vorstellung von Kultur erscheint ebenso undurchdringlich wie die starren Eigentums – und Nutzungsverhältnisse seitens der Besitzerinnen und Besitzer entsprechender Liegenschaften. Wie im Vorfeld der Belebung der Obergrundstrasse festgestellt werden konnte, wurde die Anfrage einer Gruppe zur temporären
Zwischennutzung des Gebäudes ohne weiterführende Kommunikation zurückgewiesen. Die Firma Bodum – Invest zementiert damit den Standpunkt, dass leere Räume für eine Gesellschaft bedeutender sind, als Orte der Begegnung.
Es ist dahingestellt, ob Eigentum legitim ist. Aber wenn, dann erwächst aus Eigentum auch Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Die Haltung von Bodum – Invest, nämlich dass Personen, die über genügend Geld verfügen, sich aus dieser Verantwortung ausnehmen können, ist schädlich für alle.

Die Stadt wird lebendig durch die Menschen, die sie gestalten. Mit Gundula wird ein Raum geschaffen, der einen Beitrag leistet für ein offenes und lebendiges Luzern. Gundula ist ein Ort, wo sich Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Hintergrund entfalten können. Gundula ist ein Ort für Begegnungen, Kultur, Diskussion und Innovation. Jeder Mensch ist willkommen, sich nach seinen Bedürfnissen an Projekten und Anlässen zu beteiligen oder daran teilzunehmen. Bei Gundula lädt ein kleines Café zum Verweilen ein, diverse Workshops ermöglichen Austausch und Diskussion, es gibt Raum für Theater, Musik und Spielnachmittage für Eltern und Kinder. Alle Entscheidungen zu Gundula werden von allen gleichberechtigt und im Austausch mit der Nachbarschaft gefällt.

Bodum – Invest, der Stadtrat und die Nachbarschaft wurden umgehend über die Belebung informiert. Dabei geht es nicht darum, in Verhandlungen zu treten. Gundula belebt jenseits von Mietverträgen und finanziellen Verpflichtungen, sondern allein durch den Gestaltungswillen von beteiligten Menschen. Dementsprechend wurde die Nachbarschaft zu Kaffee und Kuchen und der aktiven Mitgestaltung des Freiraums eingeladen. Diese Einladung gilt explizit auch für Bodum und interessierte Personen des Stadtrats.

Quelle: https://www.facebook.com/Gundula99/posts/1524642184510284

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Medienmitteilung von Lagota zur „Absage der Gruppe Tamara“ und „Salle modulable auf dem Inseli“

Auf Kulturteil.ch haben wir gelesen, dass eine Gruppe junger Menschen namens Tamara, die sich aus Kultur-, und Kunstaktivist_Innen zusammensetzt, gerne die lehrstehenden Villen an der Obergrundstrasse zwischengenutzt hätte.  Mit der Besitzerin Bodum wurde Kontakt aufgenommen, diese antwortete mit klarer Absage auf das Vorhaben.
Konkret wollte die Gruppe einen Begegnungsort für Menschen erschaffen,  mit Fokus auf die aktuelle Situation geflüchteter Menschen, welche momentan in Luzern kaum Anknüpfungspunkte haben. Für sie gibt es wenig bis keine Möglichkeiten mit anderen Menschen ausserhalb ihrer Unterkunft in Kontakt zu treten. Mit dieser Erkenntnis wollten die Aktivist_Innen von Tamara einen Ort erschaffen, in der sich Menschen treffen, austauschen und Zeit verbringen können.

Wir haben die Nachricht der Absage an dieses Projekt mit Bedauern zur Kenntnis genommen.
Die Diskussion um Freiräume ist aktueller denn je.
In einer Stadt, welche den öffentlichen Raum für Tourist_Innen und Konsument_Innen reserviert und allen Anderen die Nutzung dieses Raumes verweigert, ist es umso wichtiger, Orte zu schaffen, an denen versucht werden kann, eigene Ideen und Vorstellungen gemeinsam mit anderen umzusetzen. Auch wenn Politiker_Innen und Verantwortliche der Stadt die Tatsache gerne leugnen und ignorieren, gibt es viele Menschen, die keine Lust haben, existierende Kulturangebote zu nutzen, sondern sich diese lieber nach eigenen Vorstellungen selber erschaffen!

Während die Voraussetzung für einen freien Kulturort einzig und allein ein passender Ort im Zentrum der Stadt wäre, welcher für die öffentliche Hand keinerlei Kosten oder sonstige Aufwendungen bedeutet, wird in Luzern über ein Projekt namens Salle Modulable diskutiert. Dieses neue Theater wird Baukosten in der Höhe von mindestens 90 Millionen verursachen. Die Kosten für Betrieb und Unterhalt des Gebäudes lassen wir mal aussen vor. Eine solche Vorderung wird mit Handkuss bejubelt und es wird eine Notwendigkeit konstruiert, als ob elitäre Kultur nicht schon genug Platz einnehmen würde! Da wird davon geträumt, Luzern zum  neuen „Kulturmekka“ zu machen.

Der grösste Affront an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass mit diesem neuen Gebäude einer der letzen öffentlichen Plätze welcher noch einigermassen frei ist, verdrängen wird, namentlich das Inseli! «Wir wollen das Inseli zu einer Kultur-Brücke für die ganze Bevölkerung machen.» heisst es da von Seiten Ursula Stämmers. Diese Brücke wird mit ziemlicher Sicherheit einseitig in Richtung Salle Modulable begehbar sein!
Fest steht, dass sich das Inseli mit der Neuentstehung des Theaters extrem verändern würde.
Ob dann für Menschen die gerne draussen am See sitzen, Bier trinken oder sonst gerne Zeit im öffentlichen Raum verbringen, noch Platz oder Akzteptanz übrig bleibt, steht offen. Was klar auf der Hand liegt ist, dass zahlungskräftige Opern und Theaterbesucher_innen ihre Interessen eher durchsetzen können.Wie lange es dann dauern wird, bis auch da Polizeihilfsorgane in Form von SIP und Co. in Schaaren auflaufen werden um für die sogenannte Ordnung und Sauberkeit zu sorgen ist eine Frage der Zeit!

Ein Kulturort, der schon in der Planung Menschen aufgrund zu kleiner materieller Ressourcen ausschliesst, wird niemals lebendig sein! Es wird ein neues Mekka für Kulturkonsument_innen entstehen. Mit gelebter, kreativer Kultur hat das alles aber nichts zu tun! Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Initiant_innen anbieten, die Vorstellungen auf die Hausfassade zu übertragen!

Eine heterogene, aufmüpfige und lebendige Kulturszene lässt sich nicht von einem millionenschweren Gebäude verdrängen oder übernehmen, sondern muss sich in einem selbstbestimmten Prozess entwickeln können!! Das einzige was es dafür brauchen würde, ist der geeignete Raum, welcher eigentlich vorhanden wäre.

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Luzern: Ghostbike angekettet

luzern: heute nacht haben wir an der stelle, wo letzte woche eine velofahrerin toedlich verunfallte, in erinnerung an jenen menschen, ein ghostbike angekettet.
der unfall ist eine logische folge eines systems, dem geschwindigkeit und prestige wichtiger sind als ein menschenleben.
wir wollen nicht tatenlos zusehen und mit diesem weissen velo ein mahnmal schaffen, damit das tragische ereignis nicht einfach vergessen geht.
wir rufen auf zum solidarischen kampf gegen die arroganz der maschine!

einige velofahrer*innen

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2016/04/97084.shtml


ghostbike

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No Border Action Days

Vom 01. bis 03. April werden in Freiburg und Basel No Border Action Days stattfinden.

Wir schauen nicht geschockt und traurig dabei zu, wie sich z.B. entlang der Balkanroute Stück für Stück die Grenzen für Menschen auf der Flucht schlieszen.

WIR STÖREN!

Mehr Infos: http://noborderaction.blogsport.eu/

noborders2016

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Chronologie einer Eskalation

Es begann mit einem Sicherheitsbericht und seiner medialen Verzerrung. Darauf folgten die heftigsten Zusammenstösse seit langem rund um das Kulturzentrum Reitschule. Schliesslich streicht die Stadt die Subventionen. Wie kam es so weit?

«Besetzt» steht seit diesem Montag auf dem Transparent über dem Eingang zur Reitschule. Der Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) liegt eine Kündigungs- und Betreibungsdrohung der Stadt Bern vor. Als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse rund um das Kulturzentrum hat die Stadtregierung erstmals eine Sistierung der Subventionen nicht nur angedroht, sondern auch umgesetzt.

Ihren Anfang nahmen die jüngsten Zusammenstösse mit einer Pressekonferenz des Stadtberner Sicherheitsdirektors Reto Nause am 1. März. Er präsentiert die Resultate einer Sicherheitsbefragung der Firma Kilias Research & Consulting. Die Studie bietet ziemlich viele «good news»: Raubüberfälle, Einbrüche, Tätlichkeiten und Drohungen seien in der Stadt Bern in den vergangenen fünf Jahren markant zurückgegangen. Achtzig Prozent der befragten BernerInnen gaben ausserdem an, sich sicherer zu fühlen als bei der letzten Befragung.

«Präventionseinsatz» mit Folgen

Auf die Frage der JournalistInnen, wo sich die StadtbernerInnen noch immer unsicher fühlen würden, wird an der Pressekonferenz unter anderem die Schützenmatte genannt, der weitläufige Parkplatz vor der Reitschule. Daraus wird die Schlagzeile der «Berner Zeitung»: «Stadt Bern wurde sicherer – bis auf die Reitschule». Um die Reitschule zum Hauptthema zu machen, muss man die Sicherheitsbefragung schon sehr frei interpretieren. Explizit genannt wird sie nur im Anhang der Studie, in einer langen Liste all jener Orte, die die Befragten aus Angst vor einem Terroranschlag meiden würden. Auf das Reitschulareal und die Schützenmatte entfallen etwa vierzig der knapp tausend Nennungen.

Nimmt die Polizei die Schlagzeilen zum Anlass, bei der Reitschule Präsenz zu markieren? Fest steht, dass sie am Abend des 4. März einen «Präventionseinsatz» auf der Schützenmatte durchführt. Je nach Angabe erscheinen zwischen acht und rund dreissig PolizistInnen in Vollmontur – «ein Auftritt, wie man ihn zu diesem Zweck bis dahin nicht erlebt hat», sagt Tom Locher, ein ehemaliger, lange sehr engagierter Reitschüler und Polizeiexperte. Unter den PolizistInnen sind an diesem Freitagabend auch solche aus der Einheit «Krokus» – bekannt für ihr auffällig hartes Vorgehen gegenüber der Reitschule. ReitschülerInnen rufen daraufhin die Polizeizentrale an und warnen vor der provozierenden Wirkung des Einsatzes. Später am Abend wird eine Demo gegen die Polizeikontrolle mit Gummischrot aufgelöst.

In der Nacht auf Sonntag, den 6. März, brennt an der Schützenmattstrasse eine Strassenbarrikade. Polizei und Feuerwehr rücken aus und werden vom Dach der Reitschule aus mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Laut Polizei und Reitschule kommt es zu Verletzten auf beiden Seiten. Der Brand kann schliesslich gelöscht und die Strasse geräumt werden; die SteinewerferInnen fliehen in die Reitschule.

Noch am Sonntag tritt der empörte Polizeichef Manuel Willi vor die Medien. Die Stadt droht mit finanziellen Konsequenzen. Der Stadtpräsident und Reitschulbefürworter Alexander Tschäppät setzt die Verhandlungen über den neuen Leistungsvertrag aus. Wenige Tage später streicht die Stadtberner Exekutive der Reitschule den Betriebskostenbeitrag von 60 000 Franken pro Jahr und fordert rückwirkend die Miete von 80 000 Franken für das erste Quartal. Begründung: Das gemeinsam entworfene Sicherheitskonzept sei nicht eingehalten worden. Die Mediengruppe der Reitschule distanziert sich am 11. März von den gewaltsamen Zwischenfällen und verteidigt das Sicherheitskonzept: «Am gleichen Abend fand im Dachstock ein ausverkauftes Konzert statt, dessen Besucher zu keinem Zeitpunkt gefährdet waren.» Ausserdem sei die Präsenz des hauseigenen Sicherheitsteams auf dem Vorplatz der Reitschule ausgebaut worden.

Zu der festgefahrenen Situation hat die Fusion der Berner Stadt- und Kantonspolizei vor acht Jahren erheblich beigetragen. Die Quartierwachen und die städtische Ombudsstelle wurden damals aufgelöst. Dadurch schlossen sich für die Reitschule verschiedene Kanäle, um Unstimmigkeiten mit der Polizei auch mal unkompliziert klären zu können. Immer wieder kam es seither auf dem Reitschulareal zu fragwürdigen Einsätzen der Spezialeinheit «Krokus». So zogen die Polizisten mehr als einmal ihre Waffen und zielten damit auf Menschen – ein Mittel, das in anderen Schweizer Städten kaum je verwendet wird.

Streng genommen steht die Reitschule nun bei der Stadt in der Kreide. Das reicht dem Berner SVP-Nationalrat Erich Hess nicht: «Das Geld wird lediglich innerhalb der Stadtverwaltung verschoben, da die Reitschule ihre Kultursubventionen als erlassene Miete von der Stadt Bern erhält.» Wirklich gegen die Reitschule vorgehen könne man nur mit einer Schliessung.

Vowärts zu den Anfängen?

Genau das bezweckt Hess mit einer kantonalen Initiative, die wenige Tage später, am 11. März, eingereicht wurde. Davon betroffen sein sollen «Anlagen oder Einrichtungen, von denen notorisch konkrete Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgehen».

Noch ist fraglich, ob die Initiative formal zulässig ist. Doch wenn es einen gibt, der von den aktuellen Diskussionen profitiert, dann Hess: Seine politische Karriere beruht wesentlich auf einem Feldzug gegen die Reitschule.

Kulturhäuser aus der ganzen Schweiz haben sich inzwischen mit der Reitschule solidarisiert. In einem offenen Brief an die Stadt betonen sie die Bedeutung der Reitschule als Kulturinstitution und als Freiraum, der in den achtziger Jahren hart erkämpft wurde.

Aus der Reitschule sind derweil erstaunlich gelassene Töne zu hören. «Die Betriebskosten würden wir im Notfall mit einem Solidaritätsfranken auf jedes verkaufte Bier aufbringen», sagt Christoph Ris von der Mediengruppe. Und falls die Stadt tatsächlich auf einer Miete bestehe, würde die Reitschule eben wieder zu dem, was sie im Herzen der ReitschülerInnen wohl immer geblieben ist: eine bunte, besetzte Trutzburg im Herzen von Bern.

Quelle: http://www.woz.ch/1611/berner-reitschule/chronologie-einer-eskalation

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Demo 19.3 Luzern: NO BUNKER – gegen die unterirdische unterbringung von asylsuchenden

12771574_950028058437681_1333016409507511734_oDemonstration against the placement of asylumseekers in underground bunkers.

خۆپیشاندان دژ به جێگیركردنی پهنابهران له ژێرزهمینهكاندا

Manifestation contre le placement des requérant-e-s d’asile dans des bunkers sous terre.

ሰላማዊ ሰልፊ ኣንጻር ምቕማጥ ሓተቲ ዑቕባ ኣብ መሕብኢ ባዓቲ

مظاهرةضدٕاسكاناالجٔينييف املخابٔي
اعرتاض به اسکان پناهندگان در مخفیگاهها

MUSIK | OFFENES MIKROFON und REDEN | INFOS und DISKUSSION | ESSEN und GETRÄNKE

……………………..………..
-> um 14 uhr gibt es einen bus für alle nach zürich an die grosse demo
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Im Kanton Luzern werden zunehmend Menschen in unterirdischen Anlagen ohne Tageslicht und Privatsphäre untergebracht. Was noch vor drei Jahren als vorübergehende Massnahme deklariert wurde, ist heute dunkle Normalität.

– Als im April 2012 die ersten Menschen in der Zivilschutzanlage Eichhof unterirdisch platziert wurden, sagte die Regierung, “dass eine unterirdische Anlage nicht optimal ist”. Mittlerweile ist die Unterbringung im Bunker zum Standard geworden. So leben heute im Kanton Luzern über 500 Menschen in insgesamt sechs unterirdischen Anlagen. Das Leben ohne Tageslicht, auf engem Raum macht auf Dauer krank und ist in einer derart reichen Gesellschaft ein Hohn.
– Menschen werden durch diese Art der Unterbringung bewusst von der Gesellschaft abgekapselt. In der Geschichte der Menschheit wurden Menschen in Lagern platziert, um sie aus der Gesellschaft auszuschliessen. Dies geschah stets dann, wenn eine Gruppe von Menschen als Sündenböcke herhalten mussten. Wenn aber Asylsuchende ausgeschlossen werden, ist eine Integration noch schwieriger. Gleichzeitig wird des Asylsuchenden fehlende Integration vorgeworfen.
– Dass diese Ausgrenzung unter die Erde nicht nötig ist, zeigte sich bereits vor 20 Jahren. Auch damals kamen gleich viele Asylsuchende in die Schweiz und es waren keine unterirdischen Unterbringungen notwendig.
Im Unterschied zu damals hat sich aber der Reichtum der Schweiz massiv vergrössert und noch immer gibt es leerstehenden Wohnraum. Dass Menschen unterirdisch platziert werden, ist also keine Frage der Notwendigkeit, sondern des politischen Willens.

Die “Aus den Augen aus dem Sinn – Taktik” der Regierung und der Gemeinden ist menschenunwürdig!

Wir fordern darum menschenwürdige Wohnungen anstatt unterirdische Ausgrenzungen.

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die kundgebung wird unterstütz von diesen organisationen:

kurdischer verein, katholische kirche stadt luzern – migration integration, JUSO, grüne partei, asylnetz luzern, autonome schule luzern, lagota, kollektiv ohne grenzen

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Offener Brief an die Stadt Bern

Offener Brief an die Stadt Bern
Von: Sedel, Rote Fabrik, L’Usine & PETZI > Unterstütze den Brief durch Teilen!

Nach den letzten Unruhen und Strassenschlachten in Bern hat die Berner Stadtregierung die Gelder für die Reitschule sistiert. Die Vorfälle und die aktuelle Forderung, die Reitschule zu schliessen, werfen Fragen über kulturelle Freiräume auf, die in den frühen 80er-Jahren auf der Strasse erobert wurden.

10349871_1036899096380668_5167385473903529179_nDie aktuelle Debatte über die Berner Reitschule zeichnet ein verzerrtes Bild dieses Kulturzentrums. Es fällt kein Wort zu den Konzerten und Shows, die Woche für Woche im Dachstock oder im Rössli über die Bühne gehen. Dass diese beiden Plattformen für ein ausgezeichnetes Musikprogramm sorgen, scheint niemand zu interessieren. Ebenfalls zu erwähnen sind alle weiteren Aktivitäten im Tojo, Theater, im Kino Reitschule oder im Frauenraum. Seit ihrer Besetzung 1987 hat sich die Reitschule einen Ruf als kulturellen Hotspot in der Deutschschweiz und als gesellschaftlicher Freiraum aufgebaut. Ihre Strahlkraft beeinflusst die Schweizer Kulturszene. Die Art und Weise der aktuellen Berichterstattung gefährdet diesen wichtigen Stadtberner Kulturbetrieb.

Die Einsatzleiter der Berner Polizei hätten sich im Klaren sein müssen, dass sie mit ihrer Polizeipräsenz vom vergangenen Freitag dem gewaltbereiten Teil der Szene in die Hände spielen. Und sie hätte wissen müssen, dass der Strassenmob nicht deckungsgleich mit der Reitschule ist. Zudem wird der Reitschule der Vorwurf gemacht, zu wenig Kontrolle über die Strasse auszuüben. Dabei haben gerade die 80er Jahre gezeigt, dass die Strasse nicht kontrollierbar ist. Für die unterzeichnenden Clubbetreiber ist aber auch klar, dass Gewalt in unseren Häusern nichts verloren hat. Egal ob seitens Polizei oder seitens der Strasse.

Vergangene Aktionen in Bern, wie zum Beispiel «Tanz dich frei» zeigen einen tiefen Graben zwischen den Bedürfnissen der Strasse und den Ansprüchen der Politik. Diese Ursache gilt es anzugehen und nicht Symptome zu bekämpfen. Eine Schliessung der Reitschule würde den schon tiefen Graben um ein Vielfaches vergrössern. Eine Sistierung der Mittel würde die Reitschule zu einem besetzen Haus und den Vorplatz zur Sperrzone für Ordnungshüter machen. Bern würde wieder brennen. Wer will das?

Es geht nun darum, gemeinsam dafür einzustehen, dass dieser historische Freiraum Freiraum bleibt. Dazu gehört, sich deutlich vom gewaltbereiten Teil der Szene abzugrenzen. Protest ist eine gute Sache, aber der Zweck heiligt nie alle Mittel. Wenn Freiräume verschwinden, gilt es, auf die Strasse zurückzukehren und neue Freiräume zu erobern. Solange wir Freiräume wie die Reitschule haben, gilt es diese zu erhalten. Das gilt für die Reitschüler, den Strassenmob, die Polizei und die Politik.

In Solidarität mit den Betreiberinnen und Betreibern der Reitschule fordern folgende Kulturhäuser die Berner Stadtregierung auf, die Sistierung der finanziellen Mittel für die Reitschule per sofort aufzuheben und diesen Freiraum als solchen zu respektieren:

ILM Sedel, IGRF Rote Fabrik,L’Usine Genève
In Zusammenarbeit mit PETZI (Dachverband Schweizer Musikclubs)

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41,1%. Ein Kommentar zu einem alarmie­renden Ergebnis

Ich gestehe es nicht gerne, aber Roger Köppel hat Recht. Aller­dings nur in einem einzigen Punkt: 41,1 % an Stimmen für die Durch­set­zungs­in­itia­tive ist für die SVP kein schlechtes Ergebnis. Zwar hat sie den Abstim­mungs­kampf verloren, aber mehr auch nicht. Denn die SVP konnte für ihren offizi­ellen Kurs durchaus mobili­sieren, und das nicht zu knapp: 41,1% – das sind immerhin 1’375’058 Ja-Stimmen. Was für ein Zuwachs gegen­über den Natio­nal­rats­wahlen vom vergan­genen Jahr, bei denen die SVP 740’967 Wähler für sich einnehmen konnte! Bei der DSI-Initiative verzeich­nete sie also ein Plus von 634’091 Stimmenden! Das sind selbst­re­dend nicht alle poten­zi­elle Partei­wähler der SVP; aber es handelt sich immerhin doch um Stimm­bürger, die bereit waren, sich für eine Initia­tive auszu­spre­chen, die ausschliess­lich von der SVP befür­wortet wurde und darauf zielte, zentrale Grund­prin­zi­pien des Rechts­staats ausser Kraft zu setzen.

Die Demagogen der SVP haben deshalb in diesem Abstim­mungs­kampf auch gewonnen. Das ist nicht nur bedau­er­lich, sondern fatal und alarmie­rend. In den letzten beiden Wochen habe ich mich verschie­dent­lich gefragt, warum das in den Massen­me­dien eigent­lich niemand klar sagt. Natür­lich, die DSI-Gegner waren erst einmal erleich­tert, dass diese Volks­in­itia­tive schei­terte. Zwei Monate vorher hatte es noch nicht danach ausge­sehen; die glück­liche Wendung war eine Feier wert, und den Hinweis allemal, dass die SVP in diesem Fall mit ihrem Angriff auf die rechts­staat­liche Ordnung ausge­bremst wurde.

Aber man stelle sich für einen Moment einmal vor, es gäbe in Deutsch­land oder Frank­reich das Instru­ment einer Volks­in­itia­tive, und es wäre der AfD bezie­hungs­weise dem Front National gelungen, 41,1% der Stimmen für eine vergleich­bare Initia­tive wie die DSI zu errei­chen! Oder man stelle sich schlicht vor, die AfD oder der Front National wären in den dortigen Ländern die stärkste politi­sche Kraft im Parla­ment!

Niemand kann gänzlich ausschliessen, dass die Schweizer Medien in einem solchen Fall nicht auch auf die Leistung der „Zivil­ge­sell­schaft“ verweisen würden, die – wie gerade in der Schweiz – Schlim­meres verhin­dert habe. Aber es spricht doch einiges dafür, dass die hiesigen Medien auf ein solches Ergebnis durchaus mit einer Vielzahl kriti­scher, ja alarmierter Berichte reagieren würden. Und zwar mit Berichten, die besorgt beim Namen nennen, dass eine Regie­rungs­partei vom rechten äusseren Rand (auch rechts­ex­trem genannt) eine Verfas­sungs­norm durch­setzen will, die elemen­tare Grund­rechte, wie das Verhält­nis­mä­ßig­keits­prinzip, verletzt – und ihr dabei auch noch 41,1 % der Abstim­menden folgen! Das Ergebnis würde mutmass­lich als verhee­rend einge­stuft – und das zu Recht.

Schaut man in die Kommen­tare der liberalen Schweizer Presse zur geschei­terten Durch­set­zungs­in­itia­tive, findet man hingegen vor allem eines: ein grosses Staunen vor den unglaub­li­chen Leistungen der so genannten „Zivil­ge­sell­schaft“, die sich eindrucks­voll behauptet und ein bemer­kens­wertes Zeugnis davon ablegt habe, dass Demokratie und Rechts­staat in der Schweiz nach wie vor fest veran­kert sind. Jetzt wo man die „Zivil­ge­sell­schaft“ gewis­ser­maßen ‚hat‘, ist also eigent­lich alles im Lot – so scheint es. Warum dann noch ein Wort über die SVP verlieren und über dieje­nigen, die ihr bei dieser demokra­tie­feind­li­chen Abstim­mung gefolgt sind? Anders als bei der AfD und dem Front National, bei denen sich die Schweizer Presse nicht schwer damit tut, diese beiden Parteien – bei allen Unter­schieden – als rechts­ex­trem zu bezeichnen, scheint man sich hierzu­lande zu scheuen, die SVP dem gleichen Lager hinzu­zu­rechnen. Vielleicht, weil ja nicht alle SVP-Mitglieder rechts­ex­trem sind und die Partei zu heterogen ist; vielleicht, weil „rechts­ex­trem“ so polari­sie­rend wirkt, und das ist, sieht man von dem politi­schen Stil der SVP ab, nicht des Schwei­zers Art; vielleicht aber auch, weil viele – aus dem so genannten „bürger­li­chen“ Lager – zwar das Gefühl hatten, dass die SVP mit der Durch­set­zungs­in­itia­tive für einmal einen Schritt zu weit gegangen ist, ihr ansonsten aber doch in Vielem zuzustimmen sei. Was auch immer der Grund für diese Scheu ist, sie verne­belt die politi­sche Situa­tion.

Gleiches gilt aller­dings auch für die Rede von der „Zivil­ge­sell­schaft“, zu der gegen­wärtig alle gezählt werden, die gegen die Durch­set­zungs­in­itia­tive gestimmt haben. „Zivil­ge­sell­schaft“ steht dabei anschei­nend für demokra­tisch, rechts­staat­lich, vielleicht sogar irgendwie fortschritt­lich. Sammel­be­griffe mögen für den Moment praktisch sein, sind aber auch täuschend: „zivil­ge­sell­schaft­li­ches“ Engage­ment ist kein Garant für Demokratie; auch Pegida ist leider ein Ergebnis „zivil­ge­sell­schaft­li­chen“ Eifers. Doch auch ohne Pegida birgt der Begriff der „Zivil­ge­sell­schaft“ die Gefahr der Selbst­täu­schung. Bei der Durch­set­zungs­in­itia­tive fand dieser Teil der Stimm­bürger zwar einen gemein­samen Nenner, der sie zusam­men­hielt. Doch vergessen wir nicht: Bei der Kampagne gegen die DSI befand man sich absurder Weise in einer Situa­tion, in der man im Grunde ein bereits hoch proble­ma­ti­sches Ausschaf­fungs­ge­setz gegen eine noch unsin­ni­gere Verfas­sungs­norm vertei­digte, und zwar ein Ausschaffungs- bezie­hungs­weise Abschie­bungs­ge­setz, das zu den härtesten in Europa zählt.

Und schon sitzt die SVP in den Start­lö­chern, um im Kontext der Asylge­setz­re­vi­sion die Kampagne gegen die sogenannten „Gratis­an­wälte“ zu lancieren; zudem droht neben vielem anderen die Initia­tive „Schwei­zer­recht vor Völker­recht“. Wenn man der rechts­po­pu­lis­ti­schen SVP in ihrem Versuch, Rechts­staat und Demokratie auszu­höhlen, Einhalt gebieten will, ist es ratsam, sich vom Begriff der „Zivil­ge­sell­schaft“ zu verab­schieden, die SVP medial nicht weiter zu verklären und statt­dessen aktiv für die Idee einer demokra­ti­schen und offenen Gesell­schaft zu streiten, für eine Demokratie, die inter­na­tio­nale Verträge respek­tiert und einhält. Die erfolg­reiche Kampagne gegen die Durch­set­zungs­in­itia­tive ist dafür ein guter Ausgangs­punkt. Denn zumin­dest in einem hat Roger Köppel bestimmt Unrecht: „Alle sind ein bisschen SVP“.

Quelle: http://geschichtedergegenwart.ch/411-kommentar-zu-einem-alarmierenden-ergebnis/

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Antirep Solikonzert mit Yok, Nana Hègedé, Outlaw am 5. März im Sedel

Am 2. Mai 2015 hat die Polizei die fünfte, alljährlich stattfindende und stets bewilligte antikapitalistische Tanz-Demonstration „Eine andere Welt ist möglich“ in Luzern ohne Vorwarnung und ohne vorherige Kontaktaufnahme mit der Demo-Leitung angegriffen. Wenige hundert Meter vor dem Ende des Umzuges, stürmten mehrere Polizei-Grenadiere in Vollmontur in die Demo und verhafteten wahllos vier Personen. Die restlichen DemoTeilnehmerInnen wurden unter Androhung des Einsatzes von Pfefferspray & Gummischrot in Richtung des Schlusskundgebungsplatzes gedrängt. Ein Beweis für die Willkür bei den Verhaftungen ist z.B. die Festnahme einer Demo-Sanitäterin, gegen die das Verfahren längst wieder eingestellt wurde, da nicht der geringste strafrechtliche Vorwurf nachgewiesen werden konnte. Die Polizei versuchte den völlig unverhältnismässigen Einsatz nachträglich damit zu legitimieren, dass vermummte Personen pyrotechnisches Material gezündet hätten. Schon seit geraumer Zeit versuchen Medien, PolitikerInnen und die Polizei Demonstrationen in Luzern zu erschweren oder zu verunmöglichen. Regelmässig werden vor einer Demo die TeilnehmerInnen in den Medien als ChaotInnen denunziert und die Angst vor Ausschreitungen wird geschürt, während die politischen Inhalte unerwähnt bleiben. PolitikerInnen und Behörden haben dafür gesorgt, dass Demonstrationen in Luzern erst nach Ladenschluss (am Samstag nach 16.00 Uhr) bewilligt werden und es wurde auch schon vorgeschlagen, für gewisse Zonen (z.B. Innenstadt oder gewisse Strassen und Brücken) ein generelles Demo-Verbot auszusprechen. Die Polizei hat es immer wieder gut verstanden, Provokationen und Angriffe von Rechtsextremen auf die Demonstrationen zu ignorieren, waren hingegen stets zur Stelle, um dem Demoschutz mit Verhaftungen zu drohen, wenn dieser aktiv eine Demo schützte. Der Angriff der Polizei am 2. Mai 2015 galt nicht den verhafteten Personen, sondern uns allen! Allen, die am 2. Mai auf die Strasse gegangen sind, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen! Allen, die mit den Zuständen, für welche das kapitalistische Wirtschaftssystem verantwortlich ist nicht einverstanden sind! Allen, für die eine andere Welt möglich ist! Ein Teil der Verhafteten soll sich u.a. wegen Verstosses gegen das Vermummungsverbot, Hinderung einer Amtshandlung, Gewalt und/oder Drohung gegen Beamte und Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz vor der Strafjustiz verantworten müssen. Solidarität heisst Widerstand – Auf der Strasse und vor Gericht. Deshalb ist die Unterstützung von Antirep-Strukturen wichtig. Denn der juristische Kampf ist auch immer mit hohen Kosten verbunden. Kampf auf allen Ebenen!
solikonzi2016@gmx.ch

2016 03 05 solikonzertAm Soli-Konzert werden der berliner Liedermacher Yok (Pocketpunk – Quetsche- & Ukulelenpaua) die berner D-Punk-Band Outlaw & die zentralschweizer Combo Nana Hègedé, bestehend aus dem Polit-Raper Oli Second, dem Troubadur Troubadueli und drei Musikern (Gitarre, Bass, Drum) auftreten.

Yok spielt Songs, spricht Texte und zündelt dabei an der Musik.
Er singt und wütet sich durch die bitteren Realitäten einer Welt, die zu zerbrechen scheint, und versucht, den Weg einer emanzipatorischen Linken unbeirrt mitzugestalten. Die Texte verhandeln, ziehen Grenzen und Konsequenzen, treten weg und träumen vor. Die Musik will den Beton und die Zäune wegreißen, die die Menschen voneinander trennen. Yok ist Taxifahrer, aber auch seit 1984 unermüdlich live mit Auftritten unterwegs. Von 1989 – 1994 hieß das “Quetschenpaua”, von 1995 – 1999 dann “Tod und Mordschlag”. Von 2001 – 2012 war er Teil des Musiktheaterkollektivs “Revolte Springen” und pflegt heute das Motto TRÜMMER TRÄUME TRASH mit seiner Band “option weg”. Seine “Solo-pocketpunk-show”, in der mittlerweile auch “Punkrocksonnen-Beats” zum Einsatz kommen, zeigt Subkultur plus Hirnmasse an Ukulele und Quetsche.

Nana Hègedé. „Der Weg der Freiheit wird niemals der Weg der Masse sein.“ Von all den Versuchen einer griffigen Übersetzung, trifft dieser den Kern der ursprünglichen Bedeutung wohl am ehesten. Der gleichnamige nordische Stamm, der diesen Schlachtruf erschallen liess, wenn er Äxte schwingend an Land stürmte, ist längst Gegenstand vieler Legenden. Fast durchgängig beruhen diese auf dem Mythos, dass Nana Hègedé meist bei einer Feier in der lokalen Kneipe landete, noch bevor er zum Plündern kam und so statt Gold und Jungfrauen stets nur neue Lieder von seinen Beutezügen nach Hause brachte. Neue Lieder und Kopfschmerzen.
Zur Gegenwart: Drei Zuger und zwei Luzerner, weltoffen und sich der Tradition ihrer nordischen Vorfahren doch bewusst, wollen aufs Neue die Welt erobern. Ihre Kämpfe tragen sie dabei, genau wie einst ihre Urahnen, meist mit Instrumenten und grossen Gläsern aus. Dabei klingen sie wie ein rappender Mani Matter auf Speed, der sich von Bob Marley inspirieren liess. Begleitet wird er von Kurt Cobain, der endlich mal Soul machen will. Und Slime. Und ja, dazu kann man tanzen.
Troubadueli und Oli Second lassen ihre Texte in diesen musikalischen Schmelztiegel fliessen. Dabei finden der Liedermacher und der Rapper gerade in ihrer kompletten Gegensätzlichkeit den gemeinsmen roten Faden. Der eine umschreibt so poetisch, dass er bei der Beschreibung der Welt eine neue zu erschaffen scheint. Der andere bleibt so präzise und scharfzüngig wie man ihn seit jeher kennt.
Zugs „Original Bluesman“ Stefan Keiser, Beatmaster Lenz und Bassboy Marcel Sigrist bilden den Rest der Band, die zwar nicht existiert, aber umso mehr Freude bereitet. Üblicherweise tragen sie ihren Sound den unterschiedlichsten Projekten bei: Post-Rock, Reggae und Rumba-Bands. Und weil alle ganz Grossen ihre Karriere im Kirchenchor begannen: Auch auf das Talent eines der Protagonisten greifen diverse Kirchgemeinden gerne am frühen Sonntagmorgen zurück. Vorausgesetzt er ist dann noch wach.
Nana Hègedé. Wenn auch nicht jener der Masse, zumindest musikalisch ist die Freiheit der Weg dieser Band. Live entlädt sich ihre Energie in einer Jam-Session, als spielten sie zum letzten Mal gemeinsam. Oder zum ersten Mal. Der Schlachtruf ist noch nicht verklungen, die Legenden werden weiter gesponnen. Nana Hègedé existiert!

http://pocketpunk.so36.net/
https://www.youtube.com/watch?v=95N2xKbYlpE
(Das Ponkt – Yok)

https://www.youtube.com/watch?v=wsM7vqSZeOc
(Yok ABC – Yok)

http://widerstandskultur.bandcamp.com/track/libertad
(Libertad – Outlaw)

http://widerstandskultur.bandcamp.com/track/widerstandskultur
(Widerstandskultur – Outlaw)

http://widerstandskultur.bandcamp.com/track/terroristen
(Terroristen – Outlaw)

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