Angst schafft Fakten

Belgien: Sicherheitslage dient als Begründung für Demonstrationsverbote

»Haben wir die Situation unter Kontrolle? Ich weiß es nicht«, gab der sozialdemokratische Bürgermeister von Brüssel, Yvan Mayeur, am Mittwoch abend nach einem Treffen mit den Amtskollegen der umliegenden Gemeinden zu. Thema war eine engere Zusammenarbeit bei Sicherheitsfragen. Grundtenor: Anschläge wie in Paris oder im letzten Mai auf ein jüdisches Museum in Brüssel lassen sich nicht immer verhindern. Alleine in Brüssel gäbe es mindestens 70 Personen, die Kontakt zu extrem radikalen Muslimen in Syrien hätten, sagte Mayeur.

belgienSeitdem eine Antiterroreinheit vor einer Woche bei einer Hausdurchsuchung im wallonischen Verviers zwei mutmaßliche Dschihadisten erschossen hat, gibt sich Belgien wachsam. Die belgische Regierung hob umgehend die Sicherheitsstufe an. Nun müssen sich die Belgier an die 300 schwerbewaffneten Soldaten gewöhnen, die in Brüssel und Antwerpen vor wichtigen öffentlichen Gebäuden Wache schieben. Auch vor den jüdischen Schulen stehen sie in ihren Tarnanzügen, die Kinder müssen jeden Morgen an ihnen vorbei. Immerhin haben diese Schulen wieder geöffnet, am Tag nach dem Feuergefecht in Verviers blieben sie für 24 Stunden geschlossen. Der israelische Geheimdienst hatte angeblich über die Botschaft in Brüssel dazu geraten.

Die angespannte Lage im Land hat Auswirkungen bis in die Provinz. In der wallonischen Kleinstadt Louvain-la-Neuve hat ein örtliches Museum, das dem Comiczeichner Hergé (»Tim und Struppi«) gewidmet ist, eine Ausstellung abgesagt, in der Karikaturen des Satiremagazins Charlie Hebdo gezeigt werden sollten. Die Polizei und der Bürgermeister hatten der Einrichtung den Schritt nahegelegt, berichteten belgische Zeitungen. »Das Museum ist nicht dazu da, Öl ins Feuer zu gießen«, erklärte der Leiter. Außerdem trage er die Verantwortung für seine Mitarbeiter, das Risiko könne er nicht eingehen.

Das Demonstrationsrecht ist ebenfalls betroffen. In Antwerpen hat der Bürgermeister Bart De Wever eine für Montag geplante Kundgebung des Pegida-Ablegers in Flandern verboten. Die große linke Gegendemo darf ebenfalls nicht stattfinden, zu der das außerparlamentarische linke Aktionsbündnis »Hart boven Hard« (Herz über hart) aufgerufen hatte, das vor allem gegen die Sozialkürzungen der belgischen Regierung protestiert.

Auch in Antwerpen ist es die schwierige Sicherheitslage, die als Argument für das Verbot herhalten muss. Die Einsatzkräfte seien im Moment nicht in der Lage, die Demonstrationen zu schützen, so De Wever. Man kann getrost davon ausgehen, dass dem Bürgermeister die Entscheidung nicht furchtbar schwer gefallen ist. Schließlich ist er auch Vorsitzender der nationalistischen »Nieuwe-Vlaamse Alliantie« (Neue Flämische Allianz), die in Brüssel in der Regierung sitzt und maßgeblich am Sozialabbau beteiligt ist, gegen den »Hart boven Hard« normalerweise auf die Straße geht. Auf der anderen Seite will sich De Wever von den Pegida-Anhängern wohl nicht den Platz als Flanderns größter Patriot streitig machen lassen. Bei dem Ableger handelt es sich, so berichten belgische Zeitungen, nämlich vor allem um Anhänger des extrem nationalistischen »Vlaams Belang« (Flämisches Interesse).

Unterdessen haben die belgischen Behörden mehr Details über die beiden in Verviers getöteten Männer preisgegeben. Es handelte sich demzufolge um einen 26jährigen und einen 23jährigen aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek, beides Belgier. Im letzten April sollen sie sich für drei Monate in Syrien aufgehalten haben. Im Juli seien sie nach Belgien zurückgekehrt und umgehend untergetaucht. Der Staatsschutz habe die beiden seit September beobachtet.

Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel und Verviers waren insgesamt 13 Personen verhaftet worden. Gegen sechs von ihnen leitet der Staatsanwalt nun ein Verfahren ein, meldete die Nachrichtenagentur AFP. Drei bleiben vorerst in Untersuchungshaft. Einem dritten Mann, der den Zugriff in Verviers überlebte, wird vorgeworfen, einen bewaffneten Aufstand geplant zu haben. Er beteuert weiterhin, er sei nur zu Besuch gewesen und habe von den Plänen der beiden anderen nichts gewusst. In der Wohnung fanden die Beamten auch den Pass eines Niederländers. Der Betreffende soll aber bereits vor einiger Zeit nach Spanien oder Frankreich geflohen sein. Seine Eltern hatten ihn offenbar schon vor einem Jahr vermisst gemeldet.

Quelle: http://www.jungewelt.de/2015/01-23/027.php

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Antirassistischer Abendspaziergang – gegen Pegida!

antipegidaGemeinsam gegen Pegida, Rassismus und islamophobe Hetze!

Nachdem in Deutschland bei sogenannten Montagsdemonstrationen massenhaft Pegida-RassistInnen auf die Strasse gingen, versucht diese Bewegung auch in der Schweiz Fuss zu fassen. Im Internet gibt es Pegida Schweiz seit November 2014. Einen deutlichen Anstieg der „Likes“ auf Facebook erhielten sie erst nach dem Attentat auf „Charlie Hebdo“. Ermutigt vom Onlineecho rufen die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ zu ihrer ersten Demo in der Schweiz auf.

Der Rassismus von Pegida mit dem Feindbild Islam funktioniert beispielhaft: Alle MuslimInnen werden in einen Topf geworfen und zur allgemeinen Gefahr erklärt. Um die sogenannt „eigene Kultur und Nation“ zu retten, greifen die Pegida-RassistInnen alle MuslimInnen und MigrantInnen an und führende PolitikerInnen werden als „Bücklinge vor dem Islam“ und „Förderer von Einwanderung“ bezeichnet.
Kein Wunder tummeln sich bei den InitiantInnen von Pegida Schweiz viele Neonazis. Ob aus Pegida eine faschistische Massenbewegung wird, ist aber noch offen. Pegida trägt den rassistischen Konsens auf die Strasse. Dieser ist in der Schweiz längst salonfähig. Öffentliche Bekennntnisse zur Ausbeutung, Unterdrückung, Stigmatisierung und Diskriminierung von MigrantInnen gehören für Parteien, Behörden und KapitalistInnen zum Alltag.

Während im Kapitalismus die immergleichen profitieren, stehen wir im gegenseitigen Wettbewerb um Arbeitsplätze, Wohnungen usw. Wer beispielsweise die Schuld an Arbeitslosigkeit den AusländerInnen zuschreibt, verpasst dass die ArbeitgeberInnen nach ihrem Interesse, dem Gewinn, ArbeiterInnen einstellen und entlassen. Der Konkurrenzzwang führt bei vielen zu Verdrängungswillen, Hass und dem Wunsch, sich einer schützenden Nation zugehörig zu fühlen. Daher richtet sich der Ärger und die Verzweiflung der Pegida-AnhängerInnen gegen alljene, die als „unschweizerisch“ empfunden werden.

Wir sind für die revolutionäre Abschaffung eines Systems, dass uns in einen gegenseitigen Wettbewerb zwingt und uns gegeneinander aufhetzt.
Rassismus, Nationalismus und Islamophbie zu erkennen und zu brechen, fordert ein, ihnen bei jeder Gelegenheit entgegenzutreten. Egal, ob sich die Rechtspopulist_innen, Neonazis und Otto-Normal Rassist_innen bei Pegida, in der Economiesuisse-Loge oder auf dem Albisgüetli versammeln: Wir werden ihre Versammlungen mit allen Mitteln und auf allen Ebenen verhindern!
Kein Fuss breit den Rassistinnen

Pas de guerre entre les peuples, pas de paix entre les classes.

Promenade vespérale anti-raciste contre Pegida!

Le mouvement xénophobe et raciste Pegida tente de prendre racine en Suisse. Le 16 février ils prétendent organiser une première démonstration de force. Tenens-leur tête!

Ensemble contre Pegida, contre le racisme et contre la campagne de dénigrement islamophobe.

Lundi 16 février. Le lieu de rassemblement sera communiqué prochainement.

Quelle: https://www.facebook.com/events/335904043265414/?ref_newsfeed_story_type=regular&source=1

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Anti WEF 2015

Vom 21. bis zum 24. Januar 2015 treffen sich einmal mehr die führenden Vertreter_innen von Wirtschaft und Politik am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos.
Abgeschottet von der Aussenwelt gleicht Davos in diesen Tagen einer Fes- tung. Mit einem massiven Militär- und Polizeiaufgebot soll die Sicherheit der Teilnehmer_innen gewährleistet werden. Unter dem Motto: “The New Global Context” (Der neue globale Zusammenhang) steht der laufende poli- tische, soziale,wirtschaftliche und technologische Wandel im Mittelpunkt.


Die Teilnehmer diese Forums geben vor, die Welt verbessern zu wollen. Dabei sind genau diese Heuchler CEOs, Manager_innen und Ver- waltungsräte von Unternehmen, welche auf der ganzen Welt Menschen ausbeuten und die Umwelt zerstören.

Trotz 45 Weltwirtschaftsforen hat sich auf dieser Welt nichts geändert. Täglich verhungern Menschen, Flüchtlinge ertrinken im Mittelmeer auf der Flucht vor Armut, Verfolgung und Krieg. Arbeiterinnen und Arbeiter werden ausgebeutet und einige Wenige bereichern sich.
Es wird sich auch nichts ändern solange das kapitalistische Wirtschafts- system nicht überwunden ist.
Wir wollen uns nicht vorgeben lassen, wie wir uns zu organisieren haben. Nehmen wir unser Leben selbst in die Hand!

Lasst uns gemeinsam gegen das WEF festen!

Flyer: Was hat unser Alltag mit dem WEF zu tun?

12. Januar: Anti WEF Solilotto, um 15 Uhr in der Brasserie Lorraine.

24. Januar: Referat und Diskussion zum Thema “Das Geld und seine Alterna- tiven: so (a)sozial wie der Warentausch und der Markt es sind. Ein kritischer Blick auf den Nutzen von Alternativwährungen.” 15 Uhr in der Autonomen Schule denk:mal.

24. Januar: Anti WEF Fest auf der Schützenmatte vor der Reitschule in Bern.

Quelle: http://www.buendnis-gegen-rechts.ch/

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Politische Leichenfledderei

Wie die extreme Rechte von dem Massaker in Paris profitieren will

Es dauerte nur wenige Stunden, bis die ersten rechten Rattenfänger sich daran machten, politisches Kapital aus dem islamistischen Terroranschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo zu schlagen.

 

charlieDer Publizist Jürgen Elsässer gab schon am 7. Januar die entsprechende Parole aus: “Wer jetzt noch gegen PEGIDA demonstriert, spuckt auf die Gräber der Toten in Paris.” Die ermordeten Satiriker seien der Beweis dafür, dass “dass PEGIDA mit den Warnungen vor den Gefahren einer weiteren Islamisierung Recht” habe, es gelte nun, auf ein “strenges Durchgreifen gegen islamistische Parallelgesellschaften und Hassprediger” zu drängen.

Ganz auf dieser Linie mobilisiert die Pegida zu einer “Trauerkundgebung” in die Hauptstadt der Bewegung, nach Dresden. Offensichtlich hoffen die Organisatoren dieser xenophoben Massenbewegung, durch die Anschläge weiteren Zulauf zu erhalten. Schützendeckung erhielt Pegida auch durch den AfD-Vize Alexander Gauland, der den Forderungen dieser offen fremdenfeindlichen Bewegung nun “besondere Aktualität und Gewicht” beimesen wollte.

Zu dumm nur, dass ein Blick auf das Positionspapier der Pegida sofort klar macht, dass hier vor allem die rechtsextreme Parole “Ausländer raus!” die Grundlage nahezu aller Forderungen, die auf eine Verschärfung des Asylrechts, Null-Toleranz-Politik gegenüber Ausländern und schnellere Abschiebungen abzielen, bildete. Dass es den deutschen Rechten gerade nicht um einen effektiven Kampf gegen den islamistischen Faschismus geht, macht ihre Forderung nach der Unterbindung jeglicher Unterstützung für die einzige politische Kraft im Syrien deutlich, die erfolgreich militärisch gegen den Islamischen Staat vorgeht – die PKK samt ihrer syrischen Schwesterparteien.

In Frankreich sehen hingegen die Nazis des Front National (FN) ihre große Stunde gekommen. Die Führerin des FN, Marine Le Pen, forderte Frankreich auf, in einen Krieg gegen den Fundamentalismus zu ziehen. Zudem plädierte Le Pen für ein Referendum über die Wiedereinführung der Todesstrafe. Im nordwestfranzösischen Le Mans und südfranzösischen Port-la-Nouvelle scheinen Rechtsextremisten bereits dem Aufruf Le Pens gefolgt zu sein: Dort wurde Moscheen mit Handgranaten und Feuerwaffen angegriffen.

Diese Taktik politischer Leichenfledderei seitens der extremen Rechten entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik, die ebenfalls Gegenstand einer Satire sein könnte: Das Prädikat “islamkritisch” verdient Charlie Hebdo nur deswegen, weil es eins der wenigen Satireblätter war, die sich überhaupt trauen, die Absurditäten dieser Religion offen aufs Korn zu nehmen. Weitaus häufiger aber waren gerade die französischen Rechtsextremisten das Objekt der beißenden Satiren Charlie Hebdos, die als KZ-Wärter, fanatische Antisemiten oder als rassistische Brandstifter das Titelblatt des Magazins bevölkerten. Letztendlich haben die ermordeten französischen Satiriker alle Glaubenskrieger mit Hohn und Spott überzogen – unabhängig davon, ob diese diese nun von einer islamischen oder nationalistischen Ideologie verblendet sind.
Die “abendländischen Werte” der Rechten ähneln verdächtig dem schieren Wahnsinn, den die islamistische Ideologie ausgebrütet hat

Solche Petitessen sind der nun zur großen Hatz auf den Islam mobilisierenden Rechten aber egal. Rund 18.000 neue Fans hat die FN-Führerin auf Facebook verbuchen können, nachdem sie zum Krieg gegen den Islamismus aufrief. Denn dies ist genau die Konfrontation, auf die der europäische wie islamische Rechtsextremismus zielstrebig hinarbeitet: auf einen Glaubenskrieg, der beiden gleichermaßen irren Ideologien zur unangefochtenen Hegemonie im jeweiligen Kulturkreis verhelfen soll. Pegida und FN tun letztendlich das genaue Gegenteil dessen, was sie propagieren – sie wollen den Glaubens- und Kulturkrieg gegen den Islam gegen die bloße Einwanderung entfachen, um das Rad der Geschichte zurückdrehen zu können. Letztendlich würde im Verlauf dieser drohenden Auseinandersetzung der gesamten Gesellschaft die Ideologie der Rechten aufgenötigt, das Denken in kulturalistischen oder rassistischen Kategorien verallgemeinert.

In der angespannten gegenwärtigen Lage würde es wohl reichen, wenn die Angriffe gegen muslimische Einrichtungen und Moscheen zu Todesopfern führen sollten, um die Eskalationsspirale weiter zu treiben. Eine solche Polarisierung der krisengeschüttelten westlichen Gesellschaften entlang rechtsextremer Frontverläufe würde die Erosion der ohnehin bedrohten zivilisatorischen und demokratischen Errungenschaften massiv beschleunigen. Die Faschisierung der westlichen Postdemokratien kann gerade in einem solchen letztendlich irrsinnigen Glaubenskrieg vollzogen werden. Wie gesagt, schon jetzt stellt der Front National eifrig die Wiedereinführung der Todesstrafe zur Debatte. Beim nächsten Anschlag steht vielleicht die Wiedereinführung der Folter auf der Tagesordnung.

Dabei sehen sich europäische und arabische Faschisten zum Verwechseln ähnlich. Beiden Ideologien ist eine pluralistische, offene und vielfältige Gesellschaft verhasst. Während der islamistische Faschismus einen religiös homogenen Gottesstaat anstrebt, wollen Europas Rechtsextremisten eine rassisch oder kulturell “reine” Gesellschaft erkämpfen. Die Rückbesinnung auf zumeist frei erfundene “traditionelle Werte” wird in beiden verfeindeten Lagern ausgiebig praktiziert. Mit der hysterischen Kritik an “Gender Mainstreaming” und der Emanzipation sexueller Minderheiten kommt in Europa dieselbe Verachtung Schwuler zu Ausdruck, die im arabischen Kulturkreis oft tödliche Folgen nach sich zieht. Der islamistische Hass auf Frauen spiegelt sich in der Verachtung des Feminismus, den die neue europäische Rechte kultiviert.

Die “abendländischen Werte”, die die Rechte gerade mitten in der Krise erfindet, ähneln somit verdächtig dem schieren Wahnsinn, den die islamistische Ideologie ausgebrütet hat. Und selbstverständlich erfahren beide Ideologien ihren Aufschwung aufgrund der zunehmenden sozioökonomischen Verwerfungen, die die Krise produziert (dazu siehe: Von grünen und braunen Faschisten. Beide extremistischen Lager reagieren auf den unverstandenen Krisenprozess mit dem Aufbau von Feindbildern und einer Flucht in die Identitätsbildung und Identitätspolitik. So absurd es klingen mag, aber am Vorabend der nun europaweit dank des deutschen Spardiktats einsetzenden Deflation ist der politische Diskurs plötzlich von den Hirngespinsten und Wahnvorstellungen des Front National, der Pegida-Nazis oder der korrespondierenden islamistischen Ideologien bestimmt.
Die bestialische Brutalität, mit denen die Täter in Paris vorgingen, spiegelt sich in den Morden der deutschen Rechtsextremisten des NSU

Erinnerungen würden nun aufkommen, falls die spätkapitalistische Gesellschaft noch über ein historisches Bewusstsein verfügen würde. Der Zusammenbruch der Sowjetunion oder Jugoslawiens vollzog sich ebenfalls in einer ähnlich irren Form, als Menschen, die über Jahrzehnte miteinander – oder zumindest nebeneinander – lebten, plötzlich wegen irgendwelcher Nebensächlichkeiten übereinander herfielen.

Die Bürger der Sowjetunion oder Jugoslawiens wurden in deren Bürgerkriegsgebieten genötigt, sich eine neue Identität zuzulegen, sich nun als Abchase, Armenier, Kroate, Serbe, Bosnier oder Transnistrier zu begreifen. All diesen Bürgerkriegen ging ein sozioökonomischer Zerfall und Zusammenbruch der damaligen staatssozialistischen Gesellschaften voraus, der erst den Zündstoff für die damaligen Schlächtereien lieferte. Das ökonomische Scheitern der autoritären Modernisierungsregime bildete die Grundlage für den politischen Zusammenbruch des “Real Existierenden Sozialismus”, auf dem blutige neonationalistische Welle folgte.

Das offiziell in die Deflation abgedriftete Europa steht nun ebenfalls am Rande des wirtschaftlichen Zerfalls. Diese blutigen Zerfallsprozesse im Osten könnten sich in einigen Jahren nur als Vorboten eines regelrechten Weltbürgerkrieges erweisen, der – angefacht durch irre Krisenideologien – aus der gegenwärtigen Krise des kapitalistischen Weltsystems entspringt. Eigentlich tobt dieser Weltbürgerkrieg bereits in den Zusammenbruchsgebieten des Weltmarktes, in weiten Teilen Afrikas, des arabischen Raumes oder Mittelamerikas. Es stellt sich nur die Frage, ob er nun auch auf Europa übergreifen wird. Die europäische wie islamistische Rechte arbeitet jedenfalls fleißig daran.

Die Parallelen zwischen Grünen und Braunen Nazis lassen sich übrigens auch in deren Praxis mühelos aufdecken. Die bestialische Brutalität, mit denen die Täter in Paris vorgingen, spiegelt sich in den Morden der deutschen Rechtsextremisten des NSU, die ihre willkürlich ausgesuchten Opfer – deren einziges “Verbrechen” darin bestand, nicht zur deutschen “Volksgemeinschaft” dazuzugehören – ebenfalls kaltblütig hinrichteten. Vielleicht liegt gerade hier, in dieser Amnesie des öffentlichen Bewusstseins, die größte Obszönität des gegenwärtigen Aufstiegs der extremen, völkischen Rechten in Deutschland. Es sind keine zwei Jahre seit dem Beginn des Prozesses gegen den NSU vergangen, dessen Mordserie neun Einwanderer zum Opfer fielen, und Deutschlands Nazis hetzen wieder mitsamt Massenanhang gegen Ausländer – und sie spielen sich dabei wieder als die berüchtigte verfolgte Unschuld auf.

Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/43/43809/1.html

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Anti-WEF-Fest 2015

Quelle: www.revolutionaer.ch

Auch dieses Jahr gegen das WEF aktiv werden! Grosses Anti-WEF-Fest am 24. Januar 2015 auf der Schützenmatte vor der Reitschule in Bern. Genaues Programm folgt

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USA: Tod durch Polizei

Erneut schwarzer Jugendlicher von weißem Beamten erschossen. Großkundgebung gegen Polizeigewalt in New York am Silvesterabend angekündigt
ftpusaAm späten Dienstag abend (23.15 Uhr Ortszeit, 6.15 Uhr Mitteleuropäischer Zeit am 24. Dezember) wurde an einer Tankstelle in Berkeley im US-Bundesstaat Missouri der 18jährige schwarze Teenager Antonio Martin von einem weißen Polizisten erschossen. Am 9. August war der unbewaffnete 18jährige schwarze Michael Brown in der Nachbarstadt Ferguson ebenfalls von einem weißen Polizisten erschossen worden. Im August und Oktober wurden zwei weitere junge Afroamerikaner in der Region von St. Louis von weißen Beamten getötet. Nach dem Tod von Michael Brown war es weit über den Bundesstaat hinaus zu wochenlangen Protesten gegen rassistische Polizeigewalt in den USA gekommen. In mehreren Fällen wurden die Polizisten nicht angeklagt. Für den Silvesterabend ruft nun das Bündnis »Gegen Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA« zu einer Großkundgebung am New Yorker Times Square auf.

Nach den tödlichen Schüssen am Dienstag versammelten sich nach Polizeiangaben bis zu 300 Leute an der Tankstelle. Einige hätten Steine und Feuerwerkskörper auf die anwesenden etwa 50 Polizisten geworfen. Zwei Beamte seien verletzt und vier Personen festgenommen worden. In der Nacht zum Donnerstag fanden in Berkeley weitere Trauerkundgebungen und Protestdemonstrationen statt. Für etwa 45 Minuten blockierten die Teilnehmer eine Autobahn. Bis zu 150 Personen waren nach einer Nachtwache an der Tankstelle, an der der Jugendliche erschossen worden war, weitergezogen. Sie blieben weitgehend friedlich. Einige wurden von der Polizei, die mit einem Großaufgebot in Kampfausrüstung angetreten war, angeblich daran gehindert, in einen Kosmetikladen einzubrechen. Mindestens zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Deutsche Medien wie Spiegel online berichteten von »Krawallen« nach den tödlichen Schüssen.

Der Polizeichef von St. Louis, Jon Belmar, erklärte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz, Martin habe am späten Dienstag abend an der Tankstelle eine Pistole auf einen Polizisten gerichtet, der daraufhin drei Schüsse abgegeben habe. Die Polizei sei wegen eines Diebstahls gerufen worden. An der Tankstelle seien zwei Männer auf den Polizeiwagen zugekommen. Als der 18jährige eine Neun-Millimeter-Pistole auf den Beamten gerichtet habe, habe dieser keine Wahl gehabt. Nach ersten Erkenntnissen hat eine Kugel den Verdächtigen getroffen, eine zweite ein Fahrzeug, und eine dritte Kugel ist noch nicht wiedergefunden worden. »Wir glauben nicht, dass der Verdächtige seine Pistole benutzt hat«, erklärte Belmar. Vor Ort fanden die Ermittler nach seinen Angaben eine Neun-Millimeter-Pistole, deren Seriennummer entfernt worden sei. Die Polizei fahndet nach dem Begleiter des erschossenen Jugendlichen. Martin war laut Polizei wegen Körperverletzung und mutmaßlichen Raubüberfällen bekannt. Bei dem Polizisten handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 34jährigen weißen Beamten, der seit sechs Jahren im Dienst ist. Weder trug er seine »Body Camera« noch war die Kamera in seinem Wagen eingeschaltet.

Fast zeitgleich mit der Erschießung Martins veröffentlichte die US-Website tmz.com ein Video, auf dem ein früherer Polizist aus Los Angeles auf einer Party, an der zahlreiche Polizeibeamte teilnahmen, ein Lied auf den Tod von Michael Brown nach der Melodie des Erfolgssongs »Bad, bad Leroy Brown« von Jim Croce anstimmte. Die Polizeibehörde Los Angeles hat eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet.

Quelle: http://www.jungewelt.de/2014/12-27/066.php

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Besetzen gegen den Verfall

Anfang Dezember wurde ein besetztes Stadtteilzentrum in Istanbul geräumt. Die Gezi-Bewegung kämpft jedoch weiter gegen die autoritäre und konservative türkische Regierung.

Wie jeden Tag seit einer Woche waren auch am Morgen des 9. Dezember Dutzende Menschen zum Nachbarschaftshaus im Istanbuler Stadtteil Kadı­köy gekommen. Vor knapp einem Jahr war das marode, leerstehende Haus besetzt und das Stadtteilzentrum Caferağa Dayanışması Mahalle Evi eröffnet worden. Anfang Dezember dieses Jahres erhielten die Besetzerinnen und Besetzer einen offiziellen Räumungsbescheid von der Stadtverwaltung. Seither waren sie und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer in steter Alarmbereitschaft. An jenem Dienstag machte die von der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) regierte Stadtverwaltung ernst: die Polizei riegelte die Straßen ab und stürmte das Gebäude. Danach war es verwüstet, die Einrichtung kurz und klein geschlagen.

Bereits kurz nach der Besetzung am 11. Januar 2014 wurde das Haus zu einem beliebten Treffpunkt. Die Besetzerinnen und Besetzer hatten es aufgeräumt, geputzt und mit gespendeten Möbeln, Büchern, Musikinstrumenten, einem Foto­labor und einem Café ausgestattet. Außerdem machten sie Reparaturen und ließen Stück für Stück den früheren Glanz des Gebäudes in der Hacı Şükrü Sokak wieder aufleben. Über 100 Menschen kamen jeden Tag, besuchten Musik- und Sprachkurse, Literaturtreffen und Gartenbaukurse, organisierten Selbsthilfe oder saßen bei einem warmen Chai zusammen. Nachts wurde das Haus abgeschlossen, denn die Besetzerinnen und Besetzer waren übereingekommen, dass niemand in dem Haus schlafen sollte.

Für die Besetzung hatten sie eine rechtliche Grauzone genutzt. Das türkische Recht besagt, dass ein Haus nach 15 Jahren Leerstand an die Stadt übergeht. Dieses Haus stand jedoch erst zehn Jahre leer. »Wo kein Eigentümer, da keine Beschwerde«, dachte man sich. Zudem waren sich die Besetzerinnen und Besetzer der Unterstützung der Nachbarschaft sicher und hofften auf Hilfe von der Bezirksregierung der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP). Doch sie hatten die Rechnung ohne die Istanbuler Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Kadir Topbaş (AKP) gemacht, der denkmalgeschützte Gebäude unterstehen.

Die Stadtentwicklung unter der AKP kritisiert die Gezi-Bewegung seit ihrer Entstehung im Sommer 2013. Bald schon ging es ihr nicht mehr nur um den Schutz von Bäumen im Gezi-Park, sondern um generelle Kritik an der wachsenden Macht des türkischen Staates. Der Protest verlagerte sich an neue Orte: kollektive Cafés wurden gegründet, Stadtteilforen entstanden, Betriebe gingen in Selbstverwaltung über. Und einige Menschen fragten sich: Wenn wir schon aus dem öffentlichen Raum vertrieben werden, warum nehmen wir uns nicht die Häuser? Im Juli 2013 eröffnete das erste politisch besetzte Haus in der Türkei, Don Kişot Sosyal Merkezi. Anfang 2014 folgte das zweite, nun geräumte Caferağa Dayanışması Mahalle Evi. Beide lagen im linksliberal geprägten Bezirk Kadıköy. Dort, auf der asiatischen Seite Istanbuls, gibt es viele historische Gebäude, die vor sich hin rotten.

Dieser Verfall alter Gebäude ist in ganz Istanbul zu beobachten, verantwortlich dafür ist vor allem die AKP. Sie sichert sich ihre politische Macht durch den wirtschaftlichen Aufschwung und den Bauboom. Viele alte Gebäude mit europäischen Einflüssen werden dem Verfall preisge­geben, dann abgerissen und durch Großprojekte ersetzt. Sogar die Bebauung des Gezi-Parks ist trotz gerichtlichen Verbots wieder auf dem Tisch.

Die Hausbesetzerinnen und -besetzer hätten vor der Räumung eigentlich noch einen Termin beim Kaymakam Birol Kurubal, einem hohen Landesbeamten in Istanbul, gehabt. Doch nicht zum ersten Mal setzte sich die AKP-Regierung über geltendes Recht hinweg. Der Widerstand gegen die Politik der AKP und Präsident Recep Tayyip Erdoğans reaktionäre Pläne dürfte jedoch ungebrochen weitergehen, es ist bereits eine Wiederbesetzung geplant.

Quelle: http://jungle-world.com/artikel/2014/51/51138.html

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Kobanê: An der Seite der Flüchtlinge stehen

Quelle: http://www.medico.de/

Kobanê ist aus den Schlagzeilen und steht doch weiter unter Beschuss. Der gewalttätige Vormarsch der IS-Milizen hatte zuvor das kleinste, fast vollständig eingekesselte Kanton der kurdischen Selbstverwaltung in Syrien zum Symbol des Widerstands gegen den IS-Terror gemacht. Während in der Stadt weiterhin gekämpft wird, versuchen sich die BewohnerInnen auf der anderen Seite der Grenze, im kurdisch-türkischen Suruç, auf den nahen Winter vorzubereiten.

kobane3Durch die Angriffe des IS wurden alle vier Krankenhäuser in Kobanê zerstört, in einem war auch die von medico unterstützte Blutbank untergebracht. Umso bedeutender ist daher jetzt die medizinische Versorgung in Suruç. Denn nicht nur die Flüchtlingsfamilien brauchen Hilfe bei Alltagskrankheiten und der Versorgung der Kinder, auch von jenseits der Grenze kommen immer wieder Verwundete zu den erschöpften ÄrztInnen.

Unsere kurdischen Kollegen in Kobanê berichten uns, dass sich durch das einsetzende kühle Wetter und die häufigen Regenfälle die hygienischen Verhältnisse in der umkämpften Stadt dramatisch verschlechtert hätten. Dr. Hikmet vom medizinischen Komitee in Kobanê sagte uns, dass vor allem die verbliebene Zivilbevölkerung unter zunehmenden Alltagskrankheiten aufgrund des verschmutzten Wassers leiden würde: „Viele Kinder haben Haut- und Durchfallkrankheiten, ältere Menschen können aufgrund der täglichen Bombardierungen nicht mehr aus dem Haus gehen. Und wenn sie es können, dann haben wir keine Möglichkeiten ihnen zu helfen. Wir können mit den wenigen Medikamenten lediglich kleine Verletzungen behandeln oder für kurze Zeit das Blut stillen. Wir haben keinerlei Operationsräume, geschweige denn die notwendigen chirurgischen Geräte, um ernsthafte Operationen durchzuführen. Da wir auch keinen Strom haben, ist die Beleuchtung sehr mangelhaft, besonders jetzt, wo es schon früh am Tage dunkel wird.“ Hinzu käme der Mangel an vitaminhaltiger Nahrung, an Milch für die Kinder und Heizstoffen für die beginnenden kalten Nächte.

Grenzüberschreitende Nothilfe für Flüchtlinge aus Syrien und Kurdistan

Aber auch in Suruç auf der türkischen Seite stellen die sinkenden Temperaturen die Menschen vor neue Herausforderungen. Die Zelte in den Flüchtlingslagern haben nur ein provisorisches Fundament und drohen bei längeren Regenfällen weggeschwemmt zu werden oder im Morast zu versinken. Sie sind zumeist nicht winterfest, es fehlt an Heizquellen und an Kochmöglichkeiten. Hinzukommt, dass auch die Trinkwasserversorgung und die sanitären Einrichtungen nicht für die Winter ausgerichtet sind. All das geschieht jetzt in fieberhafter Eile. Viele helfen mit, die EinwohnerInnen in Suruç teilen Hausrat und Kleider mit den Flüchtlingen, die Stadtverwaltung stellt ihnen alle öffentlichen Orte zur Verfügung, Freiwillige versuchen die Lagerplätze auszubessern. Aber natürlich reicht das alles nicht, vor allem wenn erst der Schnee fällt und die wirklich dunklen und kalten Tage beginnen.

medico hat von Anfang an die Bevölkerung in Kobanê mit medizinischer und humanitärer Nothilfe unterstützt. Wir lieferten Medikamente in die Stadt, als sie noch belagert, aber noch nicht angegriffen wurde, wir brachten eine Blutbank in das dortige Krankenhaus, als der Angriff durch den IS unmittelbar bevorstand. Als die Zivilisten Kobanê verlassen mussten, versorgten wir sie mit Decken, um die ersten Nächte auf der türkischen Seite schlafen zu können. Jetzt haben wir auf Bitten der Ärzte von Kobanê einen Krankenwagen bereitgestellt, um Menschenleben retten zu können.

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Reclaim the Streets

Communiqué (Quelle Indymedia)

Zürich-RTSHeute Abend sollte diese Stadt mal wieder richtig leben. Wir nahmen uns heute die Strasse- mit Musik und Feierlaune- um ein Zeichen zu setzen gegen die fortschreitende Stadtaufwertung! Die Aufwertung bewirkt, dass Lebendigkeit, Spontanität, Freiräume und alternative Kulturprojekte- in ganzen Quartieren verloren gehen.

Wüste Betonlandschaften à la Google-Quartier, Europaallee, ZüriWest und PJZ wuchern im Dienste des Kapitals in ganz Zureich, während eigene Gestaltungsmöglichkeiten und alternative Projekte wie die Binz und das Labitzke- Areal zerstört werden.

Mit der heutigen Aktion wollen wir euch motivieren selber aktiv zu werden. Wir wollen die Stadt nicht dem Geld, den Grundeigentümern, den Kapitalistinnen, dem Public-Private-Partners-hip-Staat und allen anderen Machthaberinnen überlassen.
Für wen es in dieser Stadt Platz gibt, soll nicht von Herkunft und Vermögen, nicht von Aufenthaltsbewilligung, sozialer Konformität oder Gehorsam abhängen.
Wir wollen eine Stadt, die leben darf, die laut, chaotisch und aufregend sein kann. Deshalb organisieren wir und selber. Auf Ordnungshüter und Überwachungskameras haben wir keinen Bock.
ACAB! – All Cops Are Bastards!
Wir lassen uns nicht verdrängen. Wir nehmen uns, was uns gehört. Wir sind die Stadt!
RECLAIM THE STREETS!

Weitere Interessante Projekte bezüglich profitorientierter Stadtaufwertung: RaumRaub & RechtaufStadt

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Demo für Zirkus ohne Tiere am 13. Dezember in Emmenbrücke

Artgerecht ist nur die Freiheit – Demo am 13.12.13

Der Royal Weihnachtszirkus gastiert dieses Jahr vom 29.11. bis zum 1.1. in Emmenbrücke Gegen Ausbeutung und Missbrauch von Tieren im Zirkus wollen wir auch dieses Jahr wieder demonstrieren. Deshalb mobilisieren wir wieder nach Emmenbrücke, an die Demo für Zirkus ohne Tiere am Samstag, 13.12.13.

ARTGERECHT IST NUR DIE FREIHEIT

zirkusohnetiereDie Haltung von Tieren im Zirkus widerspricht ihren Bedürfnissen und dem Verhalten in Freiheit grundlegend. Viele Tiere, die im Zirkus gehalten und vorgeführt werden, beanspruchen in freier Wildbahn riesige Territorien und legen täglich grosse Strecken zurück. Im Zirkus fristen die Tiere meist ein trostloses Dasein. Den wenige Quadratmeter grossen Käfigwagen “dürfen“ viele Tiere oft nur für die Dauer der Vorführung oder der Dressur in der Manege verlassen. Dazu kommen unpassende klimatische Bedingungen, unpassende Unterlagen (Boden), der Stress in der Manege durch die Geräuschkulisse und Menschenmasse sowie der Stress durch den häufigen Transport. Auch wenn moderne TierlehrerInnen versuchen mittels mentaler Kontrolle Zirkustiere zu dressieren, führen die Tiere die “Kunststücke“ nicht freiwillig auf. Die Tiernummern beinhalten für die Tiere oft artenuntypische, gelenkschädigende Bewegungsabläufe (Elefanten stehen im Normalfall nicht auf Hinterbeinen).
Prügel, Elektroschocks sowie Futterentzug sind oft das gewählte Mittel zur Dressur.  Bei all diesen „Misshandlungen“ ist es dann auch nicht verwunderlich, dass Zirkustiere oft selbstverletzende verhaltensweise oder Stereotypie (Ständiges Auf und Ab oder im Kreis gehen usw.) an den Tag legen.

FÜR DIE BEFREIUNG VON MENSCH UND TIER
In der Ausbeutung der Tiere erkennen wir die kapitalistische Logik. (deren Egoismus macht, im Namen der Profitmaximierung, weder vor Menschen, Umwelt oder Tieren halt). Für uns ist klar, dass die Befreiung der Tiere und der Schritt in eine Antispeziesistische Zukunft mit der Überwindung des Kapitalismus sowie der Herrschaftsstrukturen einhergehen muss.
Denn solange der Markt nach Profit giert, bekommen das vor allem die Schwächsten der Gesellschaft zu spüren. Seien das Menschen in prekären Verhältnissen oder eben in letzter Konsequenz und mit aller Grausamkeit die Tiere. Dies gilt aber auch umgekehrt. Solange Tiere für unseren Profit, Genuss oder die Unterhaltung missbraucht und ermordet werden, kann keine herrschaftsfreie Gesellschaft, die auf Solidarität basiert, entstehen. Weder können die Tiere die Hintergründe für ihre Misshandlung erkennen, noch verfügen sie über eine Sprache, mit der sie sich gegen Ihre Situation wehren können. Es liegt also an uns, der tagtäglichen Ausbeutung von nichtmenschlichen Tieren entgegenzutreten, ihnen unsere Stimme zu leihen und die herrschenden Umstände mit aller Kraft zu bekämpfen.
Samstag 13.12.2014
Bahnhof Emmenbrücke
14:30 Uhr

Zirkus mit Tieren – Boykottieren
Am 13.12. an die Demo in Emmenbrücke.

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