Anti-WEF-Demo: Polizei demonstriert ihre Macht in Bern

Für gestern, Samstag 21.1.2012, wurde eine Anti- WEF- Demo in Bern angekündigt. Der Demoumzug wurde von einem Grossaufgebot von Polizeikräften aus verschiedenen Kantonen aber verhindert. Gesamthaft wurden rund 200 Personen – auch Unbeteiligte – eingekesselt. Zahlreiche Personen wurden kontrolliert, festgenommen und weggewiesen.

Die Demonstration hätte sich um 14.00 Uhr bei der Heilliggeistkirche in Bern besammeln wollen. Bereits die Besammlung wurde von den Polizeikräften verhindert. Es wurden rund 150 mutmassliche Demonstrationsteilnehmer_innen im Bollwerk, am Bahnhof Bern und am Bärenplatz eingekesselt. Teilweise wurden die eingekesselten Personen gleich wieder freigelassen, teilweise lediglich einer Personenkontrolle vor Ort unterzogen und teilweise festgenommen. Auch asserhalb der formierten Kessel – sogar schon auf den Zugperrons – kam es zu Verhaftungen. Zusätzlich wurden heute – wie am Tag des SVP- Festes im September 2011 – wieder Wegweisungsverfügungen erlassen. Nach welchen Kriterien die Polizei jeweils vorging, ist nicht ersichtlich. Tatvorwurf sei Landfriedensbruch – obwohl es gemäss dem AntiRep Bern vorliegenden Informationen von Seiten der Demonstration zu keinem Zeitpunkt zu Gewalttätigkeiten im Sinne von Art. 260 StGB gekommen war. Vielmehr scheint es, als würde eine strafrechtliche Legitimation für die Festnahmen konstruiert.

Begründet wird dieser Polizeieinsatz mit dem angeblichen Gewaltpotential, welches von der angekündigten Demonstration ausgegangen wäre. Gemäss einem Pressecommunique der KaPo war „eine Risikoanalyse durchgeführt worden“. Weiter schreibt die Polizei, dass die Gefährdung Unbeteiligter und Sachbeschädigungen nicht hätten ausgeschlossen werden können, weshalb entschieden worden war, Personenkontrollen durchzuführen. Dieses Gefahrenpotential wurde gestützt auf einen anonymen Aufruf zur Gewalt konstruiert. Dieser Aufruf ist der Öffentlichkeit bis zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht zugänglich und kann weder der Organisation noch möglichen Teilnehmer_innen zugeordnet werden. Auch wurde der Organisation vorgeworfen, dass sie nicht zu einer gewaltfreien Demonstration aufgerufen hätte. Die Organisator_innen hatten aber gestern auf der Internetplattform indymedia noch betont, dass die Demonstration reibungslos und ohne Zwischenfälle verlaufen soll. Darüber hinaus hatten die im Bollwerk eingekesselten Personen durch die Lautsprecher mitgeteilt, dass es sich um eine friedliche Kundgebung handelt.

Als Reaktion bildeten sich kleinere friedliche Spontandemonstrationen und Platzkundgebungen in der Innenstadt. Während fünfzehn Minuten zogen rund 100 Personen lautstark durch die Berner Altstadt ohne von der Polizei behelligt zu werden. Um rund 16.30 wurde aber in der Speichergasse ein weiterer Kessel errichtet. Dort wurden Personen auch aus den angrenzenden Lokalen heraus verhaftet, darunter selbst der Leiter eines Workshops der heute stattfindenden Tour de Lorraine.

Die Verhafteten wurden in den Polizeiposten Neufeld verbracht. Dort hatte die Polizei bereits im Vorfeld Massenzellen vorbereitet. Die Freigelassenen berichten, dass die Festgenommenen lange Zeit in den Autos vor dem Polizeiposten hatten warten müssen. Der Gang zur Toilette wurde während dieser Wartezeit untersagt. Mehrere Personen waren gezwungen, gefesselt in die eigenen Kleider zu urinieren. Auch wurden die Betroffenen bedroht und beleidigt. Mehrere Personen berichteten uns, dass gegen die in Käfigen festgehalteten Personen Pfefferspray eingesetzt wurde. Die Betroffenen wurden über mehrere Stunden festgehalten. Wahrscheinlich um ca. 01.00 Uhr wurde die letzte Person aus dem Gewahrsam entlassen.

Noch gestern räumte die Polizei ein, dass das Vorgehen vom 10. Septmber 2011 während des SVP- Festes, „nicht rechtens“ gewesen sei. Damals wurden zahlreiche Personen willkürlich festgenommen oder aus der Innenstadt weggewiesen. Die Beschwerde gegen eine solche Wegweisungsverfügung wurde gutgeheissen. Der Polizei sei hier ein Fehler unterlaufen und es sei prioritär, dass solche Fehler vermieden werden können, beteuerte gestern der Polizeisprecher gegenüber den Medien. Dennoch ist es nicht erstaunlich, dass die Polizei heute in Bern an diese willkürliche Vorgehensweise angeknüpft hat. Ein solches präventives Eingreifen seitens der Polizei steht im Zusammenhang mit einer allgemeinen Verschiebung des kriminalpolitischen Fokus. Der Schwerpunkt liegt heute in der vorsorglichen Gefahrenabwehr und in der Vorbeugung eines allfälligen Schadens. Damit wird die Grenze zu strafrechtlich relevantem Verhalten stetig vorverlagert, bzw. die Schwelle für polizeiliches Eingreiffen stetig herabgesetzt. Mehr und mehr ist keine strafbahre Tat mehr notwendig, sondern es reicht bereits die potentielle Möglichkeit nichtkonformen Verhaltens dafür aus, um Opfer von Repression zu werden. So bieten heute willkürliche Merkmale wie Äusserlichkeiten und unterstellte Gewaltbereitschaft Grund genung, um eingekesselt, kontrolliert, verhaftet und über mehrere Stunden festgehalten oder weggewiesen zu werden.

Das AntiRep Bern zieht aus dem heutigen Tag eine traurige Bilanz: Gesamthaft wurden über 200 Personen auf blossen Verdacht hin und als präventive Massnahme eingekesselt. Zahlreiche Personen wurden kontrolliert und weggewiesen. Unseren Erkenntnissen entsprechend, wurden gegen 170 Personen festgenommen.

Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2012/01/85072.shtml

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Das Zürcher Amt für Justizvollzug verweigert die bedingte Entlassung von Marco Camenisch.

Der Bündner Ökoanarchist sitzt seit 20 Jahren für sein politisches Engagement im Gefängnis; derzeit in Lenzburg.

Er ist aus Protest gegen das World Economic Forum in Davos bis zum 29. Januar in einen befristeteten Hungerstreik getreten. Seinem Protest haben sich die Gefangenen Silvia Guerini (Hungerstreik, Hindelbank) und Luca “Billy” Bernasconi (Verweigerung von Arbeit und Mahlzeiten, Regensdorf) angeschlossen.

Dieses Jahr hat Marco Camenisch 2/3 seiner Strafe abgesessen. Eigentlich steht in der Schweiz jeder und jedem Gefangenen – bei guter Führung – die bedingte Entlassung nach 2/3 der Haftzeit zu. Nicht aber Marco.

Am 8. Februar soll eine “Anhörung” zu seiner bedingten Entlassung stattfinden. Das Zürcher Amt für Justizvollzug liess Marcos Anwalt wissen, es werde dabei um “die von uns beabsichtigte Abweisung der bedingten Entlassung gehen.” Marco würden an der “Anhörung” keinerlei Fragen gestellt.

Die “Anhörung” ist also gar keine, sondern eine Farce. Der Entscheid ist bereits gefallen. Marco soll weggesperrt bleiben, weil er sich nicht brechen lässt, weil er an seiner politischen Überzeugung festhält.

Bereits vor fünf Jahren versuchte der SP-Staatsanwalt Ueli Weder, Marco zu verwahren. Begründung: das sei ja ein Anarchist!

Und das Zürcher Amt für Justizvollzug verweigerte ihm mehrfach aus politischen Gründen einen bewachten Hafturlaub, der ihm als Vorbereitung auf eine bedingte Entlassung an sich zugestanden hätte.

Wir fordern alle Solidarischen auf, gegen diese erneute Schweinerei des Zürcher Amts für Justizvollzug angemessen zu reagieren.

Den Schreibtischtäter/innen das Handwerk legen – Solidarität mit den kämpfenden Gefangenen!

Schreibt Marco: Marco Camenisch, PF 45, CH-5600 Lenzburg (Abs.-Adresse nicht vergessen)

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Solidarität mit Marco, gegen das WEF

Wir haben in der Nacht vom 20.01.12 auf den 21.01.12 fünf Transparente im Umkreis Luzern in Solidarität zu Marco Camenisch, der sich seit dem 20.01.12 bis am 29.01.12 gegen das WEF im Hungerstreik befindet gehängt.

Solidarität ist eine Waffe!

Drinnen und Draussen, ein Kampf!

Wipe out WEF, Mörder Treff!

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Hungerstreik Erklärung von Marco Camenisch

Liebe FreundInnen und GenossInnen,

Vom 20.-29.01.2012 ergreife ich mit einem Hungerstreik die Initiative als solidarische Teilnahme an unserem Kampf gegen das WEF in Davos, wo sich die höchsten der grössenwahnsinnigen und gierigen HeuchlerInnen, AusbeuterInnen, UnterdrückerInnen und ZerstörerInnen aus Staat, Kapital und Lakaien wieder einmal in dreister und wohl beschützter Prasserei zur „Rettung“ ihres technoindustriellen Systems treffen, das in der unumkehrbaren globalen Krise steckt.

Wenn ihr leeres Gerede im letzten Treffen noch ihrer Sorge um „Umweltrisiken“ galt, das heisst ihrer Sorge um die Umwelt natürlich als ihr Ausbeutungs- und Profitfaktor!, so geht es ihnen dieses Jahr um die „sozioökonomischen“ Gefahren des von ihnen global verursachten und vorangetriebenen Elends und Rennens in den Abgrund. Dagegen sei, so in ihrem diesjährigen Bericht (siehe NZZ 12.01.2012 Düstere Visionen, WEF-Bericht ortet gewaltige globale Risiken), „eine wichtige Erkenntnis […], dass Organisationen grosse Schockereignisse wesentlich besser verkraften können, wenn sie über klare Kommunikationslinien verfügen und die Mitarbeitenden weitreichende Entscheidungskompetenzen haben“.

Damit meinen sie die Vollendung der globalen Diktatur ihres technoindustriellen Produktions- und Konsumfaschismus als ultimative Zerstörungs-, Ausbeutungs- und Herrschaftsform über Mensch, Natur und Erde.

Die Bio- und Nanotechnologien gehören zum diesjährigen Fokus ihrer Themen. Nicht zufällig…, denn es handelt sich um die ebenso ultimativen und irreversibel schon verbreiteten technologisch-wissenschaftlichen Waffen und Instrumente zu dieser Vollendung. Es handelt sich um die ultimativen Waffen und Instrumente zur totalen Kolonialisierung, Kontrolle, Ausbeutung, Kontaminierung und Zerstörung des Lebens, unseres Lebens, des Planeten, unseres Planeten, und zur weiteren Kolonialisierung und Vermüllung des Universums.

Selbstverständlich ist diese Initiative auch Ausdruck meiner tendenzübergreifenden internationalistischen revolutionären Solidarität, als unsere zentrale Waffe gegen die Repression der globalen neofaschistischen technowissenschaftlichen Diktatur von Staat und Kapital.

Solidarität, Freiheit und Liebe dir, Genossin Andi

Solidarität, Freiheit und Liebe allen politischen und auch „unpolitischen“ kämpfenden Geiseln dieser Diktatur und

Freiheit sowieso für alle gefangenen Lebewesen und die Erde insgesamt

Solidarität und Liebe allen „Galaxien“ und Individuen, die ehrlich in Wort und Tat für die totale Freiheit und daher für die totale Abschaffung von Staat/Kapital/technoindustriellem System kämpfen.

Liebe und Gedenken allen GenossInnen, die in diesem Kampf gefallen sind,

denen meiner „Galaxie“, Lambros, Mauri, Zoe…

Solidarität und Liebe allen aufständischen Gruppen und Individuen überall meiner „Galaxie“, ob FAI/IRF oder nicht, auch ich begrüsse stolz alle eure Aktionen!

Solidarität und Liebe allen, die verleumdet werden und Schande über alle, welche die revolutionäre direkte Aktion und damit uns alle verleumden!

Solidarität, Freiheit und Liebe euch Costa, Billy, Silvia

dir Gabriel, euch gefangenen Brüdern und Schwestern der Verschwörung der Zellen des Feuers in Griechenland, Billy und Eat in Indonesien, euch GenossInnen des „caso bombas“ in Chile, dir Tortuga, Tamara, Juan Carlos, allen anarchistischen Gefangenen der Welt.

Marco, Lager Lenzburg, Januar 2012

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Einige übersetzte Bekennerschreiben aus Mexiko von dem gefangenen M. Camenisch

Mexiko – Explosiver Angriff gegen die Comisión Federal de Electricidad (CFE)

Erklärung des Frente de Liberación de la Tierra – Bajio

Mit dieser Erklärung bekennen wir uns zur Legung eines Sprengsatzes (aus zwei Butangasflaschen als Sprengladung und einer Rakete als Starter) im Inneren einer Filiale der mexikanischen Stromverteilerkörperschaft (CFE) in der Stadt Irapuato, Staat Guanajuato. Der Sprengsatz wurde am 16. November gegen 23h des vergangenen Jahres gelegt und beschädigte den Bereich Cfmaticos (wo Stromrechnungen bezahlt werden) stark. Wir bekennen uns zu dieser Aktion nicht als Sympathiekundgebung gegenüber linkslastiger Gruppen wie die SME – sindicato mexicano de electricistas – (oder viele andere) weil, schlussendlich diese Personen interessieren uns alle wenig (ehrlicherweise überhaupt nicht). Uns ist egal ob sie arbeitslos geblieben sind, oder dass sie nicht genug Geldunterstützung bekommen um ihre Familien zu erhalten.

Effektiv habe wir es denn auch getan weil das elektrische System eine grosse Umweltzerstörung verursacht, genau wie das Voranschreiten des technologisch-industriellen Systems und folglich die Vorherrschaft über die nicht künstlichen Selbstregulierungssysteme.

Zu den lächerlichen „SaboteurInnen“, die sagen wir seien eine Konstruktion der Regierung Folgendes: wir kritisieren und greifen auch an!

Gegen das industriell-technologische System und die Zivilisation!

Weder links, weder AnarchistInnen, weder Vegan!

Frente de Liberación de la Tierra – Bajio

CARI-PGG: Kommuniqué zur Paketbombe gegen Greenpeace Mexiko…

Vom núcleo insurrecto Sole-Baleno der CARI-PGG

Lügen – Durcheinander der Presse… und einige andere Fragen.

Wir, núcleo insurrecto Sole-Baleno der CARI-PGG, erklären entgegen dem, was von der Online-Tageszeitung „Sin embargo.com.mx“ über die den Büros von Greenpeace zugesendete Paketbombe erklärt wird, dass:

1.-Keine Gruppe oder Zelle, die sich in den CARI-PGG vereint haben, hat das Paket an Greenpeace Mexiko gesendet, darum übernehmen wir keine Verantwortung dafür. Wir bleiben bei einer strengen Kritik und der Ablehnung dieser Art von reformistischen und halbstaatlichen Organisationen, aber sie gehören nicht zu unseren Zielen.

2.-Wir CARI-PGG sind keine Zellen, die zu irgendeiner Gruppe oder irgendeinem Block namens „Liberación Total“ gehören, wir sind autonom aber mit einer informellen und aktiven Teilnahme an der ANARCHISTISCHEN INFORMALEN FÖDERATION und an der INTERNATIONALEN REVOLUTIONÄREN FRONT. Unser Idee und Position ist die totale Befreiung, eine Idee, die von vielen AnarchistInnen und Affinen in der Welt geteilt wird, aber es ist nicht – wenigsten unsererseits – eine spezifisch gebildete Gruppe.

3.-Wir senden trotzdem unsere Grüsse an die affinen GenossInnen und die Kriegsgefangenen der Welt und Mexikos. Wir senden unsere Solidarität dem in Italien gefangenen Genossen Fede Bruno* und Gabriel Pombo da Silva, sowie dem in Chile gefangenen nihilistischen Genossen Mono, und den GenossInnen der VZF in Griechenland. Ihr seid bei jedem Angriff gegen die Macht, zur Zerstörung des Staates zur Bekennung unserer Positionen mit dabei!!!

Feuer den Knästen… mit den Kerkermeistern dazu!!

Für die Zerstörung dieser und jeder anderen Knastgesellschaft!!!

CELULAS AUTONOMAS DE REVOLUCION INMEDIATA-PRAXEDIS G.GUERRERO

*Bemerkung von Culmine: wir informieren bloss, dass der Genosse Federico Buono, auch wenn im Prozess stehend, frei ist!

Toluca, Mexiko – Die FAI bekennt sich zu zwei Sprengstoffangriffen

Erklärung der célula de la Federación Anárquica Informal

Der krankhaft entfremdete Zustand unserer „Existenzen“ und aller Ersatzaktivitäten des Megagetriebes, das die immer grössere Spezialisierung des techno-industriellen Systems – z.B. Biotech, Robotik, Nanotech – und sogar unseres Kampfes (von allen Fronten her) erlaubt, und allesamt sind jedenfalls vom Geld konditioniert, und der heute durch die technologischen Fortschritte maximierte mörderische Kapitalismus din in allen Routinen der Zivilisation zu finden.

Und dem Aufstand neues Leben zu verleihen ist nichts neues, noch weniger da wir erklärt haben, dass es Punkte der Konvergenz und der Sympathie gibt, und darunter geht es auch um die Bankaktivitäten. Diese, ausser dass sie das grösste Symbol der Herrschaft der Gegenwart sind, sind auch die Organisationen dank denen das Meiste am Künstlichem in der Welt möglich geworden ist. Seit ihren Gründungen waren sie loyale Komplizinnen der Macht: Finanzierung der Klonisierung, der genetischen Veränderung oder aller anderer Abartigkeiten, Förderinnen des Speziesismus und der Globalisierung. Vieleicht wäre die Unterstreichung der Vergiftung, die uns von diesen Aktivitäten „selbstlos“ geschenkt wurden, sogar repetitive, aber es macht Sinn ihre strategische Bedeutung zu signalisieren. Darum wurden sie schon immer durch Betrug, Enteignungen und Sabotagen angegriffen . Wie die Jüngsten gegen die Geldtransporte – die an überraschend vielen Orten des Planeten ausgeführt wurden. Aktionen, die sogar die Sypathien von Individuen erhielten, die dem insurrektionellen Kampf fremd sind.

In Komplizität mit Luciano Tortuga haben wir bei der Filiale der Scotia Bank in einem Kommerzplatz in der Stadt Toluca in der Nacht des 18. November 2011 einen Sprengkörper aus Glasflaschen gezündet. Am 27. November haben wir entschieden am frühen Nachmittag zurückzukehren um am Rand des Platzes einen weiteren ähnlichen Sprengsatz zu zünden, ohne etwelchen Material- oder Personenschaden zu verursachen und nur indem wir damit den Alltag mit einem grossen Knall durchbrachen, den wir der Verschwörung der Zellen des Feuers widmen. Als célula de la Federación Anárquica Informal begrüssen wir die internationale Koordinierung der direkten Aktion gegen Bankinstitute, ohne etwelchen Anspruch dadurch die Probleme des Universums zu lösen oder die Gesellschaft zu „revolutionieren“, denn das wäre reduktiv. Wir ermutigen die Aufständischen einen Horizont miteinander zu teilen um einen Verlauf zu zeichnen, der uns erlaubt neue, immer radikalere und zur Anarchie neigende, gemeinsame Wege einzuschätzen!!

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Zwischennutzungsinitiative eingereicht!

Die Zwischennutzungs-Initiative der JUSO ist zustande gekommen

Das Initiativkomitee «Zwischennutzung statt Baulücke» hat innert der Sammlungsfrist 978 Unterschriften eingereicht, wovon 897 gültig und 81 ungültig sind. Das Zustandekommen einer Initiative erfordert die gültigen Unterschriften von 800 Stimmberechtigten. Die Initiative ist somit zustande gekommen.

Quelle: http://luzern.juso.ch/de/node/3311

Weitere Artikel zu dem Thema:

Initiative für Zwischennutzungen stösst in der Bevölkerung auf Unterstützung
– 30.12.2011 16:24
Luzerner Kulturpolitik – ein Drama in mehreren Akten – 08.09.2011 12:15

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München: Mehr als 60 Jugendliche im Hungerstreik

Seit mehreren Tagen befinden sich über 60 Jugendliche in der Münchner Gemeinschaftsunterkunft Bayernkaserne in der Heidemannstraße im Hungerstreik, um gegen die menschenunwürdige Unterbringung dort und für eine kindgerechte Behandlung zu demonstrieren. „Viele Leute in der Bayernkaserne bekommen psychische Probleme. (siehe dazu einen Artikel hier vom 29. Mai 2011) Sie bekommen dann nur eine Tablette, aber die unerträgliche Situation wird nicht geändert. Deswegen sind wir in den Hungerstreik getreten.“ Die Jugendlichen haben eine Liste mit ihren dringendsten Problemen erarbeitet und sich damit zunächst an ihre Betreuer gewandt. Diese konnten ihnen jedoch nicht helfen und verwiesen an die verantwortlichen Stellen bei Regierung und Jugendamt. Die Jugendlichen fordern deshalb: „Wir möchten, dass die Verantwortlichen zu uns kommen und sich selbst ein Bild von unserer Situation machen. Wir wollen selbst mit ihnen über unsere Probleme sprechen!“

Am 10.01.2012 kamen Vertreter der Regierung von Oberbayern, des Jugendamtes, der Vormünder, das Betreuungspersonal der Inneren Mission in die Bayernkaserne, um mit den streikenden Jugendlichen zu sprechen. Die Verhandlungen blieben erfolglos, die Forderungen der Jugendlichen können und wollen nicht im Ansatz erfüllt werden. Am Abend schlossen sich bereits 30 weitere Jugendlichen dem Hungerstreik an. „Wir werden weiter streiken, bis sie unsere Forderungen ernst nehmen und handeln!“

Spätestens jetzt muss klar sein, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Karawane München für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Jugendliche ohne Grenzen Bayern, der Münchner Flüchtlingsrat, Nako! Stop Deportation to Afghanistan und der Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V. solidarisieren sich mit den Jugendlichen in der Bayernkaserne und unterstützen deren Forderungen.
In der Bayernkaserne, einer ehemaligen Bundeswehrkaserne im Münchner Euro-Industriepark, kann eine kindgerechte Behandlung der minderjährigen Flüchtlinge in keinster Weise gewährleistet werden. Die Jugendlichen leben unter unerträglichen hygienischen Bedingungen, bekommen Essenspakete mit teilweise abgelaufenem Essen und müssen sich zu viert ein Zimmer teilen.
Der Transfer in eine Jugendhilfeeinrichtung innerhalb Münchens, der eigentlich innerhalb von drei Monaten vollzogen werden müsste, dauert oftmals bis zu einem Jahr. Die Jugendlichen bekommen auch keine deutlichen Antworten, was mit ihnen passiert und wann ihr Transfer in die Jugendhilfe vollzogen wird. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, da das Jugendamt verpflichtet ist, bei Jugendhilfebedarf, einen Platz in der Jugendhilfe in München bereitzustellen.

Die Jugendlichen, die meist eine lange und traumatische Flucht hinter sich haben, finden in der Freundschaft untereinander den einzigen Halt, der ihnen keinesfalls durch eine Umverteilung in ganz Bayern genommen werden darf. Den Jugendlichen muss eine klare Perspektive geboten werden, statt sie in dem Lager in der Bayernkaserne dahinsiechen zu lassen.
Weiterhin problematisieren die Jugendlichen das unzureichende Platzangebot für Deutschkurse, sowie den mangelnden Zugang zu Bildungsangeboten. Sie kämpfen für ihr Recht auf Bildung, konkret ein altersgemäßes und übergangsloses Angebot von Deutschkursen und den Besuch von normalen Schulen. Hinzu kommen viele weitere Probleme, wie zu wenig Betreuer und Vormünder, die schlechten Lebensbedingungen in der Bayernkaserne und natürlich auch der unsichere Aufenthaltstatus. Vor allem fordern die Jugendlichen einen respektvollen Umgang der Behörden mit ihnen.

Quelle: http://linksunten.indymedia.org/de/node/53289

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Café Lagota am 15. Januar: Filmabend “Welcome”

Café Lagota
15. Januar
ROMP
ab 18h offen, Film ab 19h

«Welcome» zeigt mit Verzicht auf überflüssige Rührseligkeiten den zähen Kampf eines Flüchtlings, der sich in einer fremden Welt durchschlagen muss. Der Film suggeriert keine falsche Hoffnung und kritisiert die politischen Massnahmen, die gegenüber unzähligen Flüchtlingen ergriffen werden. Mit der Intention, unverblümt die vorherrschende Situation in Calais wiederzugeben, liegt Regisseur Lioret goldrichtig. So kann Simon der Fussmatte seines Nachbarn, der ihn wegen illegaler Beherbergung an die Polizei verpfeifen will, mit der Aufschrift «Welcome» auch nicht mehr als ein müdes Lächeln abgewinnen.

Feinfühlig wird die Figur des geschiedenen Schwimmlehrers porträtiert, der im Verlaufe der Geschichte eine persönliche Wandlung durchlebt: Bald besiegt das Gefühl für Gerechtigkeit und die Anteilnahme am Schicksal des Flüchtlings den vorerst eigennützigen Gedanken, durch die Hilfsaktion die sozial engagierte Exfrau zurückzugewinnen. Diese innere Transformation des Protagonisten wird hervorragend von Vincent Lindon nach aussen getragen. Fazit: Ein ergreifender Film, der auf unverhohlene Art die gegenwärtige und aussichtslose Flüchtlingspolitik in Calais aufrüttelt.

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Wipe Out WEF: 21. Januar Kundgebung in Bern

Vom 25. bis zum 29. Januar 2012 treffen sich einmal mehr die führenden Vertreter_innen von Wirtschaft und Politik am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos. Unter dem Motto: „The Great Transformation: Shaping New Models“ (Die grosse Transformation: neue Modelle gestalten) versuchen sie, Auswege aus der gegenwärtigen kapitalistischen Krise zu finden. Ein Anliegen, das an Zynismus nur schwer zu überbieten ist. Diejenigen, welche durch Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt massgeblich mitverantwortlich für die vorherrschenden Missstände sind, stilisieren sich zu „Retter_innen“ der Weltwirtschaft hoch. Tatsächlich geht es darum, das bestehende System aufrecht zu erhalten um Macht und den damit verbundenen Profit zu sichern.

Erste Auswirkungen der Krise sind inzwischen auch in der Schweiz zu spüren. Obwohl z.B. das Basler Pharmaunternehmen Novartis 2010 fette Gewinne von rund 10 Mrd. Dollar einstrich, senken sie Löhne und bauen Stellen ab. Griechenland droht pleite zu gehen und auch in Irland, Italien und Spanien leidet die Bevölkerung unter der Schuldenlast und den Sparpaketen. Euro und Dollar verlieren stetig an Wert, der Währungsmarkt muss dauernd künstlich stabilisiert werden. Die sogenannte Dritte Welt wird weiterhin ausgebeutet, dies schlägt sich in Hungersnöten und Konflikten um Ressourcen nieder.

Doch nicht nur die sichtbaren Ausprägungen dieser Misere werden schärfer, auch die Proteste nehmen zu. Beispielsweise am Generalstreik im US-Bundesstaat Oakland aber auch an den Streiks und Demonstrationen in Griechenland lässt sich sehen, dass immer mehr Menschen nicht dazu bereit sind, den Preis für die Auswüchse des modernen Finanzkapitalismus zu bezahlen.

Wir bringen hier und jetzt unsere Kritik auf die Strasse und lassen uns nicht von schön klingenden Versprechungen blenden! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass das WEF nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems Kapitalismus ist. Dieses kann nicht transformiert sondern muss überwunden werden – für eine selbstbestimmte und bedürfnisorientierte Gesellschaft.

Heraus zur überregionalen Anti-WEF-Demo am 21.1.2012, 14 Uhr Heiliggeistkirche Bern!

Wipe out WEF!

Location : Heiliggeistkirche, Bern

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Soziale Situation in Cesar (Kolumbien)

Neoliberalismus und Ausbeutung im Land des Liedes und des Tanzes

Die Region Cesar im Nordosten Kolumbien gehört zu den am meisten ausgebeuteten des Landes. Der Paramilitarismus ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbeutung mit der Aufgabe, den sozialen Protest zu vernichten. Der folgende Artikel orientiert sich an einen Aufruf der FARC-EP vom November 2011, um die Bevölkerung aufzuklären und für den sozialen Kampf zu ermutigen.

Wiederholt trifft uns die Erinnerung an jene Zeiten, in denen der kolumbianische Bundesstaat Cesar [1] viele andere Regionen in Kolumbien überragte und eine der wohlhabenden und lebhaftesten im ganzen Land war. Dies lag an der Fröhlichkeit und Kreativität der Menschen, die das in spontanen Zusammenkünften oder in Festivals mit Gitarren und Akkordeons zum Ausdruck brachten und wofür die Region schließlich bekannt wurde, für die Lebenslust und die Musikkultur des Vallenato [2]. Cesar und die Hauptstadt Valledupar waren berühmt für die unvergesslichen Musikkapellen, die Feste und der Kulturlandschaft unter den Augen der Sonne. Davon ist nur noch die Erinnerung und Sehnsucht an jene Zeiten geblieben.

Mit einer neoliberalen Wucht und Welle des Großgrundbesitzes wurde das Land nun überzogen, dort wo früher einst Baumwolle, Reis, Kaffee und Zwiebeln angebaut wurden und man das Leben und die Liebe in den Liedern besang. Nun klagt man hier über sogenannte „falsos positivos“ [3] und Massengräber. Die Region Cesar haben Santos und Uribe in ein Laboratorium des Terrors und des Todes verwandelt. Von den Familien, die einst eine regionale und lokale Instanz bildeten, jenen mit den Namen Castro, Villazones, Araujo, Mattos und Maya, kamen die Frankensteins des staatlich geförderten Paramilitarismus in den Bundesstaat Cesar. Diese hießen zum Beispiel Jorge Géneco, Rodrigo Tovar Pupo alias „Jorge 40“ [4], Hernando Molina, Pedro Daza, und alle waren führende Köpfe im gewinnbringenden Handel von Drogen, Erdöl und im Aussaugen des Gesundheitssystems. Dabei wurden sie beschützt von den staatlichen Sicherheitskräften und der Politik.

Durch den paramilitärischen Terror wurde der soziale Protest zermalmt. Es betraf die unermüdlich kämpfenden Bauern, ArbeiterInnen, Indígenas, Studierende und alle Personen, die Zeugen und Opfer der zielgerichteten Vertreibung, des Landraubes, der Ausbeutung der Minen, der Profitmaximierung des Gesundheitssystems, der Privatisierung der Bildung und der öffentlichen Dienstleitungen und der größten Korruption und Wahlbetruges wurden.

Cesar entwickelte sich zu einer Region mit einem hohen Anteil von paramilitärischen Gruppen. Hier wurden diese explizit gefördert und konnten sich frei entfalten. Hinzu kamen eine Negierung der Probleme vor Ort und Desinformationskampagnen der Medien. Heute sind die Repression und die Armut allgegenwärtig. Unter dem Ex-Präsident Uribe verschlechterten sich von rund 70% der EinwohnerInnen die Lebensbedingungen. Aktuell leben 600.000 Menschen unterhalb der Armutsgrenze und 150.000 in absoluter Armut. Die Quote derjenigen, die keinen Zugang zum Nötigsten haben, hierzu zählen unter anderem ein Zugang zu Wasser, Strom, Gesundheit oder Bildung, und die der Unterernährung bei Kindern sind am höchsten im ganzen Land.

Auf der anderen Seite werden durch die Ausbeutung der Minen 34% des gesamten BIP Kolumbiens in der Region Cesar erwirtschaftet. In diesem Bundesstaat, reich an Bodenschätzen, wird aber nicht in die Infrastruktur und in Wohlstand und Fortschritt der einfachen Leute investiert. Der Staat verscherbelt alle Garantien und Rechte der Kohleminen an transnationale Konzerne wie „Drummond“ [5], die wiederum in den Paramilitarismus investieren, damit sie in aller Ruhe und möglichst ohne Protest und Gegenwehr bezüglich der Arbeits- und Lebensbedingungen das Land ausbeuten können. „Drummond“ will in den Minen von „Descanso Norte“ [6] mehr als 2 Milliarden Tonnen Kohle fördern. Die Region ist die größte Übertageförderung von Kohle auf der Erdkugel und der Bundesstaat Cesar ist der größte Kohleförderer nach La Guajira in Kolumbien. Nicht nur, dass die Bevölkerung nicht an den Gewinnen beteiligt wird, schlimmer sind die Umweltverschmutzungen, die Gesundheitsprobleme der Menschen, die Verseuchung von Wasser, das Absinken der Trinkwasserspiegels und die Zerstörung von Wald und Boden. Ein bekannter Liedermacher singt dazu ein Lied: „ Für die (Nord-)Amerikaner die feinste Kohle, uns bleibt nur der Stollenrest übrig.“

Für die Menschen in Cesar und alle KolumbianerInnen gibt es keinen anderen Ausweg als den Weg des Kampfes. Erhebt die Stimme des sozialen Protestes. Für die soziale Revolution!

41. Kampffront der FARC-EP „Cacique Upar“

[1] Cesar ist ein Bundesstaat im Nordosten Kolumbiens an der Grenze zu Venezuela, ca. so groß wie Hessen, ca. 930.000 EinwohnerInnen
[2] vorrangig an der Karibikküste vorkommende traditionelle Musikform
[3] als „Falsos positivos“ werden von Armee und Paramilitärs getötete und als im Kampf gefallene Zivilpersonen bezeichnet, um Prämien und andere Belobigungen zu bekommen
[4] Jorge 40 war ein bekannter Anführer des Nordblocks der Paramilitärverbände (AUC) aus Valledupar mit bis zu 4000 Kriminellen unter Waffen, er arbeitete mit Politikern zusammen, sorgte für eine Schreckensherrschaft und wurde 2011 zu einer 26jährigen Haftstrafe verurteilt
[5] Drummond ist ein US-amerikanischer Bergbaukonzern der mehrmals wegen der Zusammenarbeit mit Paramilitärs angeklagt worden ist, andere Konzerne sind Glencore (Schweiz)/Vale (Brasilien)/Goldman Sachs (USA)
[6] Descanso Norte ist eine der größten freiliegenden Kohleminen der Welt

www.kolumbieninfo.blogspot.com

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